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Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.

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Richtige und erbauliche Cap. 1. v. 1.
[Spaltenumbruch]
18. Von der brüderlichen Pflicht zur Gewin-
nung anderer v. 19. 20.

§. IX. Oerter, oder Redens-Arten von
sonderbarem Nachdruck.

1. Von der Freude in Trübsal c. 1, 2.
2. Von der Crone des Lebens v. 12.
3. Von den Stuffen der wircklichen Sünde
v. 14. 15.
4. Vom eingepflantzten Worte v. 21.
5. Von Durchschauung in das Gesetze der Frey-
heit v. 25.
6. Von Vollendung des Königlichen Gesetzes.
c. 2, 8.
7. Von dem ohne Wercke todten Glauben.
v. 20.
8. Von der Zunge, als einem Feuer und einer
Welt voller Ungerechtigkeit v. 6.
9. Von den Kennzeichen der wahren und fal-
schen Weisheit. v. 15. 17.
10. Von der GOttes und der Welt-Freund-
schaft, oder Feindschaft. c. 4, 4.
[Spaltenumbruch]
11. Vom Zunahen zu GOtt v. 8.
12. Von der Kraft des Gebets, c. 5, 15. 16.

§. X. Schwere Oerter: die da son-
derlich alhier sind die von der Rechtfertigung
durch die Wercke c. 2. die doch aber einen gar
richtigen Verstand haben, wie wir hernach
sehen werden. Ferner der Ort c. 4, 5. Dazu
kömmt der Ort von der Salbung der Kran-
cken,
der doch eben so gar schwer nicht ist. c. 5, 14.

§. XI. Exegetische Eintheilung. Diese
läßt sich bey dem guten theils aphoristi-
schen Stilo nicht wohl machen. Und also thut
man am besten, man bleibet alhier nur bey der
Ordnung der Capitel, und bemercket darinnen
die wichtigsten Materien, die schon vorher nach
einander angeführet sind: da sich denn die be-
sondern Stücke derselben leichtlich von einem
ieden Leser unterscheiden lassen: welches auch,
wie es am füglichsten geschehen könne, bey der
Erklärung wird angewiesen werden.

Das Erste Capitel,
Darinnen
Der Apostel allerhand gute Lehren giebt von der Freude
und Geduld in Anfechtungen/ von Erlangung der Weisheit durch ein gläu-
biges Gebet/ von der Hinfälligkeit des menschlichen Lebens/ von der Versu-
chung zu wircklichen Sünden/ vom Ursprunge guter Gaben/ von der Wie-
dergeburt/ würdigem Gebrauch des göttlichen
Worts. u. s. w.
[Spaltenumbruch]
V. 1.

JAcobus, ein Knecht (der auch
dabey ein Apostel ist) GOttes
und des HERRN JESU
CHristi, den zwölf Geschlech-
ten, die da sind hin und her,
Freude zuvor!

Anmerckungen.

1. Wie unter den Aposteln zweene des
Namens Jacob, und dieser der jüngere gewe-
sen, ist bereits vorher mit mehrern angezei-
get.

2. Das Wort Knecht stehet alhier, wie
auch mehrmal anderwärtig, in besonderm Nach-
druck. Denn es gehet nicht allein auf die Treue,
welche ein ieder Christ im Dienste, sonderlich
dem innerlichen, GOTT zu leisten; und die er
in allen Pflichten des Christenthums zu bewei-
sen hat: sondern auch dabey auf das von GOtt
anvertrauete Lehr-Amt. Und da nach dem-
selben ein ieglicher Lehrer den Namen eines
Knechts führet, und daher unter andern Pau-
lus 2 Tim. 2, 24. spricht: Ein Knecht des
HERRN soll nicht zänckisch seyn
u. s. w.
so kömmt dieser Name mit einem noch mehrern
Nachdrucke den Aposteln Christi zu. Darum
sich im Anfange des Briefes auch einen Knecht
[Spaltenumbruch] JEsu Christi
nennet Paulus Röm. 1, 1. u. s.
w. Petrus 2 Pet. 1, 1. und Judas v. 1. Von
Johanne sehe man Offenb. 1, 1. Gleichwie der
Name der Knechte mit solchem Gewichte auch
im alten Testamente denen besonders von GOtt
beruffenen und ausgerüsteten Propheten und
Gevässen seiner Gnaden ist beygeleget worden,
z. E. Mosi von dem es heißt: 5 B. Mos. 34, 5.
Also starb Moses, der Knecht des HErrn.
Und Jos. 1, 1. 2. Nach dem Tode Mose, des
Knechts des HERRN, sprach der HERR
zu Josua, dem Sohn Nun, Mosis Diener:
Mein Knecht, Moses, ist gestorben
u. f.
Siehe auch 2 B. Mos. 14, 31. u. s. w. Und daß
auch die übrigen Propheten besondere Knechte
GOttes gewesen sind, wird auch damit ange-
zeiget in der Offenbarung Johannis, wenn
darinnen der Propheten mit dem Beysatze des
Worts der Knechte gedacht wird, wenn es z.
E. c. 10, 7. heißt: Jn den Tagen des sieben-
den Engels soll vollendet werden das Ge-
heimniß GOttes, wie er hat verkündiget
seinen Knechten, den Propheten;
wie es
im Teutschen ohne und übersetzet werden muß.
Und in der Absicht auf das Lehramt und auf die
Zeugen der Wahrheit werden auch die Knech-
te des HErrn
von den Brüdern, oder übri-
gen Kindern GOttes unterschieden, wenn c. 6, 11.

gesaget
Richtige und erbauliche Cap. 1. v. 1.
[Spaltenumbruch]
18. Von der bruͤderlichen Pflicht zur Gewin-
nung anderer v. 19. 20.

§. IX. Oerter, oder Redens-Arten von
ſonderbarem Nachdruck.

1. Von der Freude in Truͤbſal c. 1, 2.
2. Von der Crone des Lebens v. 12.
3. Von den Stuffen der wircklichen Suͤnde
v. 14. 15.
4. Vom eingepflantzten Worte v. 21.
5. Von Durchſchauung in das Geſetze der Frey-
heit v. 25.
6. Von Vollendung des Koͤniglichen Geſetzes.
c. 2, 8.
7. Von dem ohne Wercke todten Glauben.
v. 20.
8. Von der Zunge, als einem Feuer und einer
Welt voller Ungerechtigkeit v. 6.
9. Von den Kennzeichen der wahren und fal-
ſchen Weisheit. v. 15. 17.
10. Von der GOttes und der Welt-Freund-
ſchaft, oder Feindſchaft. c. 4, 4.
[Spaltenumbruch]
11. Vom Zunahen zu GOtt v. 8.
12. Von der Kraft des Gebets, c. 5, 15. 16.

§. X. Schwere Oerter: die da ſon-
derlich alhier ſind die von der Rechtfertigung
durch die Wercke c. 2. die doch aber einen gar
richtigen Verſtand haben, wie wir hernach
ſehen werden. Ferner der Ort c. 4, 5. Dazu
koͤmmt der Ort von der Salbung der Kran-
cken,
der doch eben ſo gar ſchwer nicht iſt. c. 5, 14.

§. XI. Exegetiſche Eintheilung. Dieſe
laͤßt ſich bey dem guten theils aphoriſti-
ſchen Stilo nicht wohl machen. Und alſo thut
man am beſten, man bleibet alhier nur bey der
Ordnung der Capitel, und bemercket darinnen
die wichtigſten Materien, die ſchon vorher nach
einander angefuͤhret ſind: da ſich denn die be-
ſondern Stuͤcke derſelben leichtlich von einem
ieden Leſer unterſcheiden laſſen: welches auch,
wie es am fuͤglichſten geſchehen koͤnne, bey der
Erklaͤrung wird angewieſen werden.

Das Erſte Capitel,
Darinnen
Der Apoſtel allerhand gute Lehren giebt von der Freude
und Geduld in Anfechtungen/ von Erlangung der Weisheit durch ein glaͤu-
biges Gebet/ von der Hinfaͤlligkeit des menſchlichen Lebens/ von der Verſu-
chung zu wircklichen Suͤnden/ vom Urſprunge guter Gaben/ von der Wie-
dergeburt/ wuͤrdigem Gebrauch des goͤttlichen
Worts. u. ſ. w.
[Spaltenumbruch]
V. 1.

JAcobus, ein Knecht (der auch
dabey ein Apoſtel iſt) GOttes
und des HERRN JESU
CHriſti, den zwoͤlf Geſchlech-
ten, die da ſind hin und her,
Freude zuvor!

Anmerckungen.

1. Wie unter den Apoſteln zweene des
Namens Jacob, und dieſer der juͤngere gewe-
ſen, iſt bereits vorher mit mehrern angezei-
get.

2. Das Wort Knecht ſtehet alhier, wie
auch mehrmal anderwaͤrtig, in beſonderm Nach-
druck. Denn es gehet nicht allein auf die Treue,
welche ein ieder Chriſt im Dienſte, ſonderlich
dem innerlichen, GOTT zu leiſten; und die er
in allen Pflichten des Chriſtenthums zu bewei-
ſen hat: ſondern auch dabey auf das von GOtt
anvertrauete Lehr-Amt. Und da nach dem-
ſelben ein ieglicher Lehrer den Namen eines
Knechts fuͤhret, und daher unter andern Pau-
lus 2 Tim. 2, 24. ſpricht: Ein Knecht des
HERRN ſoll nicht zaͤnckiſch ſeyn
u. ſ. w.
ſo koͤmmt dieſer Name mit einem noch mehrern
Nachdrucke den Apoſteln Chriſti zu. Darum
ſich im Anfange des Briefes auch einen Knecht
[Spaltenumbruch] JEſu Chriſti
nennet Paulus Roͤm. 1, 1. u. ſ.
w. Petrus 2 Pet. 1, 1. und Judas v. 1. Von
Johanne ſehe man Offenb. 1, 1. Gleichwie der
Name der Knechte mit ſolchem Gewichte auch
im alten Teſtamente denen beſonders von GOtt
beruffenen und ausgeruͤſteten Propheten und
Gevaͤſſen ſeiner Gnaden iſt beygeleget worden,
z. E. Moſi von dem es heißt: 5 B. Moſ. 34, 5.
Alſo ſtarb Moſes, der Knecht des HErrn.
Und Joſ. 1, 1. 2. Nach dem Tode Moſe, des
Knechts des HERRN, ſprach der HERR
zu Joſua, dem Sohn Nun, Moſis Diener:
Mein Knecht, Moſes, iſt geſtorben
u. f.
Siehe auch 2 B. Moſ. 14, 31. u. ſ. w. Und daß
auch die uͤbrigen Propheten beſondere Knechte
GOttes geweſen ſind, wird auch damit ange-
zeiget in der Offenbarung Johannis, wenn
darinnen der Propheten mit dem Beyſatze des
Worts der Knechte gedacht wird, wenn es z.
E. c. 10, 7. heißt: Jn den Tagen des ſieben-
den Engels ſoll vollendet werden das Ge-
heimniß GOttes, wie er hat verkuͤndiget
ſeinen Knechten, den Propheten;
wie es
im Teutſchen ohne und uͤberſetzet werden muß.
Und in der Abſicht auf das Lehramt und auf die
Zeugen der Wahrheit werden auch die Knech-
te des HErrn
von den Bruͤdern, oder uͤbri-
gen Kindern GOttes unterſchieden, wenn c. 6, 11.

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[424/0426] Richtige und erbauliche Cap. 1. v. 1. 18. Von der bruͤderlichen Pflicht zur Gewin- nung anderer v. 19. 20. §. IX. Oerter, oder Redens-Arten von ſonderbarem Nachdruck. 1. Von der Freude in Truͤbſal c. 1, 2. 2. Von der Crone des Lebens v. 12. 3. Von den Stuffen der wircklichen Suͤnde v. 14. 15. 4. Vom eingepflantzten Worte v. 21. 5. Von Durchſchauung in das Geſetze der Frey- heit v. 25. 6. Von Vollendung des Koͤniglichen Geſetzes. c. 2, 8. 7. Von dem ohne Wercke todten Glauben. v. 20. 8. Von der Zunge, als einem Feuer und einer Welt voller Ungerechtigkeit v. 6. 9. Von den Kennzeichen der wahren und fal- ſchen Weisheit. v. 15. 17. 10. Von der GOttes und der Welt-Freund- ſchaft, oder Feindſchaft. c. 4, 4. 11. Vom Zunahen zu GOtt v. 8. 12. Von der Kraft des Gebets, c. 5, 15. 16. §. X. Schwere Oerter: die da ſon- derlich alhier ſind die von der Rechtfertigung durch die Wercke c. 2. die doch aber einen gar richtigen Verſtand haben, wie wir hernach ſehen werden. Ferner der Ort c. 4, 5. Dazu koͤmmt der Ort von der Salbung der Kran- cken, der doch eben ſo gar ſchwer nicht iſt. c. 5, 14. §. XI. Exegetiſche Eintheilung. Dieſe laͤßt ſich bey dem guten theils aphoriſti- ſchen Stilo nicht wohl machen. Und alſo thut man am beſten, man bleibet alhier nur bey der Ordnung der Capitel, und bemercket darinnen die wichtigſten Materien, die ſchon vorher nach einander angefuͤhret ſind: da ſich denn die be- ſondern Stuͤcke derſelben leichtlich von einem ieden Leſer unterſcheiden laſſen: welches auch, wie es am fuͤglichſten geſchehen koͤnne, bey der Erklaͤrung wird angewieſen werden. Das Erſte Capitel, Darinnen Der Apoſtel allerhand gute Lehren giebt von der Freude und Geduld in Anfechtungen/ von Erlangung der Weisheit durch ein glaͤu- biges Gebet/ von der Hinfaͤlligkeit des menſchlichen Lebens/ von der Verſu- chung zu wircklichen Suͤnden/ vom Urſprunge guter Gaben/ von der Wie- dergeburt/ wuͤrdigem Gebrauch des goͤttlichen Worts. u. ſ. w. V. 1. JAcobus, ein Knecht (der auch dabey ein Apoſtel iſt) GOttes und des HERRN JESU CHriſti, den zwoͤlf Geſchlech- ten, die da ſind hin und her, Freude zuvor! Anmerckungen. 1. Wie unter den Apoſteln zweene des Namens Jacob, und dieſer der juͤngere gewe- ſen, iſt bereits vorher mit mehrern angezei- get. 2. Das Wort Knecht ſtehet alhier, wie auch mehrmal anderwaͤrtig, in beſonderm Nach- druck. Denn es gehet nicht allein auf die Treue, welche ein ieder Chriſt im Dienſte, ſonderlich dem innerlichen, GOTT zu leiſten; und die er in allen Pflichten des Chriſtenthums zu bewei- ſen hat: ſondern auch dabey auf das von GOtt anvertrauete Lehr-Amt. Und da nach dem- ſelben ein ieglicher Lehrer den Namen eines Knechts fuͤhret, und daher unter andern Pau- lus 2 Tim. 2, 24. ſpricht: Ein Knecht des HERRN ſoll nicht zaͤnckiſch ſeyn u. ſ. w. ſo koͤmmt dieſer Name mit einem noch mehrern Nachdrucke den Apoſteln Chriſti zu. Darum ſich im Anfange des Briefes auch einen Knecht JEſu Chriſti nennet Paulus Roͤm. 1, 1. u. ſ. w. Petrus 2 Pet. 1, 1. und Judas v. 1. Von Johanne ſehe man Offenb. 1, 1. Gleichwie der Name der Knechte mit ſolchem Gewichte auch im alten Teſtamente denen beſonders von GOtt beruffenen und ausgeruͤſteten Propheten und Gevaͤſſen ſeiner Gnaden iſt beygeleget worden, z. E. Moſi von dem es heißt: 5 B. Moſ. 34, 5. Alſo ſtarb Moſes, der Knecht des HErrn. Und Joſ. 1, 1. 2. Nach dem Tode Moſe, des Knechts des HERRN, ſprach der HERR zu Joſua, dem Sohn Nun, Moſis Diener: Mein Knecht, Moſes, iſt geſtorben u. f. Siehe auch 2 B. Moſ. 14, 31. u. ſ. w. Und daß auch die uͤbrigen Propheten beſondere Knechte GOttes geweſen ſind, wird auch damit ange- zeiget in der Offenbarung Johannis, wenn darinnen der Propheten mit dem Beyſatze des Worts der Knechte gedacht wird, wenn es z. E. c. 10, 7. heißt: Jn den Tagen des ſieben- den Engels ſoll vollendet werden das Ge- heimniß GOttes, wie er hat verkuͤndiget ſeinen Knechten, den Propheten; wie es im Teutſchen ohne und uͤberſetzet werden muß. Und in der Abſicht auf das Lehramt und auf die Zeugen der Wahrheit werden auch die Knech- te des HErrn von den Bruͤdern, oder uͤbri- gen Kindern GOttes unterſchieden, wenn c. 6, 11. geſaget

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729, S. 424. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht02_1729/426>, abgerufen am 22.11.2024.