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Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.

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Cap. 1. v. 1. 2. 3. an die Thessalonicher.
Der andere Theil.
[Spaltenumbruch]

Hält c. 2. in sich eine Beschreibung des
Antichrists: alwo man findet.

1. Die Gelegenheit zu dieser Materie: so da
war der Mißverstand von der Zukunft Christi
v. 1. 2.
2. Die Beschreibung selbst: da man hat
a. Die Kennzeichen des Antichrists v. 3. 4. 5.
b. Die Offenbarung desselben nach hinweg-
geräumter Hinderung v. 6. 7. 8.
[Spaltenumbruch]
c. Der Untergang v. 8.
d. Die Ankunft mit vielem Betruge falscher
Kräfte zur Verführung der Gottlosen
v. 9--11.
3. Die hinzugesetzte Dancksagung gegen
GOTT für den gesegneten Zustand der Thes-
salonicher v. 13. 14. nebst einer Erweckung zur
Beharrung v. 15. und einem Wunsche zur
Stärckung v. 16. 17.
Der dritte Theil.
[Spaltenumbruch]

Fasset c. 3. in sich unterschiedliche Ermah-
nungen: als

1. Zur Fürbitte für Paulum v. 1-3.
2. Zur Folgsamkeit, davon der Apostel sein gros-
ses Vertrauen zeiget. v. 4. 5.
3. Zum vorsichtigen Verhalten gegen die unor-
dentlich wandelnde, welche der Apostel mit
[Spaltenumbruch] seinem eignen Exempel beschämet, und schon
gegenwärtig mit Worten bestrafet hatte.
v. 6-15.

Dazu kömmt der Beschluß mit einem drey-
fachen Segens-Wunsche, und mit einem apo-
stolischen Hand-Grusse. v. 16-18.

Das Erste Capitel,
Darinnen
Der Apostel die Thessalonicher bey ihrem löblichen Stan-
de in der Gnade GOttes unter ihrem vielem Creutze/ mit Vorstellung des
so gar ungleichen seligen und unseligen Ausgangs/ der sich am jüngsten
Gerichte auf Seiten der Gläubigen und Ungläubigen finden werde/ zur fer-
nern Geduld/ und freudigen Beständigkeit gar nachdrück-
lich aufmuntert.
V. 1. 2.
[Spaltenumbruch]

PAulus und (seine getreue Gehülsen,
durch welche die Thessalonicher
zum Glauben an Christum ge-
bracht sind,) Silvanus, (sonst
Silas genannt Ap. Gesch. 15, 40.
c. 16, 19-25. c. 17, 4--15. c. 18, 5.)
und Timotheus (davon man die Einleitung in
den ersten Brief an den Timotheum sehe) der
Gemeine
(te ekklesia, die ihren Namen hat
von der angenommenen Berufung GOttes zu
seinem Gnaden-Reiche) zu Thessalonich (der
grossen Handels-Stadt in Macedonien) in
GOtt unserm Vater und dem HErrn JE-
su Christo:
(zu dessen Gemeinschaft sie durch
den Glauben an Christum gelanget ist; also daß
sie nicht mehr allein nach dem Wercke der Er-
haltung in GOtt lebet, webet und ist, nebst dem
gantzen menschlichen Geschlecht Ap. Ges. 17, 28.
sondern vermöge des Wercks der Erlösung und
der eingenommenen Ordnung der Heiligung mit
GOtt vereiniget ist, und in diesem Verstand
sich in GOtt befindet.) v. 2. Gnade sey mit
euch und Friede,
(als die rechte Frucht der
Gnade und des kurtzen Begrifs aller übrigen
Heyls-Güter) von unserm Vater und dem
HErrn JEsu Christo
(von dem man Gnade
und Friede so viel zuversichtlicher nehmen kan, so
[Spaltenumbruch] viel näher man ihm ist, da man sich schon durch
den Glauben, wie zuvor gedacht, in ihm, und
durch ihn zugleich in dem Vater befindet.)

Anmerckung.

Man sehe von diesen beyden Versen ein
mehrers im Ansange des ersten Briefes; als
darinnen sie mit gleichen Worten stehen. Daß
der Brief eigentlich Pauli sey, ob er sich gleich
Silam und Timotheum, als gewesene Lehrer
der Thessalonicher, zugesellet, das siehet man
sonderlich aus dem Beschluß dieses Brieses, da
es heißt: Der Gruß mit meiner Hand, Pau-
li: das ist das Zeichen in allen Briefen, al-
so schreibe ich.

V. 3.

Wir sollen GOtt dancken allezeit um
euch, lieben Brüder, wie es billig ist: denn
euer Glaube wächset sehr, und die Liebe ei-
nes ieglichen anter euch allen nimmt zu ge-
gen einander.

Anmerckungen.

1. Glaube und Liebe! zwey Haupt-
Stücke des Christenthums, die unzertrennlich
bey einander sind. Denn ohne Glauben ist die
Liebe nur bloß natürlich; und ohne Liebe ist der

Glaube
G
Cap. 1. v. 1. 2. 3. an die Theſſalonicher.
Der andere Theil.
[Spaltenumbruch]

Haͤlt c. 2. in ſich eine Beſchreibung des
Antichriſts: alwo man findet.

1. Die Gelegenheit zu dieſer Materie: ſo da
war der Mißverſtand von der Zukunft Chriſti
v. 1. 2.
2. Die Beſchreibung ſelbſt: da man hat
a. Die Kennzeichen des Antichriſts v. 3. 4. 5.
b. Die Offenbarung deſſelben nach hinweg-
geraͤumter Hinderung v. 6. 7. 8.
[Spaltenumbruch]
c. Der Untergang v. 8.
d. Die Ankunft mit vielem Betruge falſcher
Kraͤfte zur Verfuͤhrung der Gottloſen
v. 9--11.
3. Die hinzugeſetzte Danckſagung gegen
GOTT fuͤr den geſegneten Zuſtand der Theſ-
ſalonicher v. 13. 14. nebſt einer Erweckung zur
Beharrung v. 15. und einem Wunſche zur
Staͤrckung v. 16. 17.
Der dritte Theil.
[Spaltenumbruch]

Faſſet c. 3. in ſich unterſchiedliche Ermah-
nungen: als

1. Zur Fuͤrbitte fuͤr Paulum v. 1-3.
2. Zur Folgſamkeit, davon der Apoſtel ſein groſ-
ſes Vertrauen zeiget. v. 4. 5.
3. Zum vorſichtigen Verhalten gegen die unor-
dentlich wandelnde, welche der Apoſtel mit
[Spaltenumbruch] ſeinem eignen Exempel beſchaͤmet, und ſchon
gegenwaͤrtig mit Worten beſtrafet hatte.
v. 6-15.

Dazu koͤmmt der Beſchluß mit einem drey-
fachen Segens-Wunſche, und mit einem apo-
ſtoliſchen Hand-Gruſſe. v. 16-18.

Das Erſte Capitel,
Darinnen
Der Apoſtel die Theſſalonicher bey ihrem loͤblichen Stan-
de in der Gnade GOttes unter ihrem vielem Creutze/ mit Vorſtellung des
ſo gar ungleichen ſeligen und unſeligen Ausgangs/ der ſich am juͤngſten
Gerichte auf Seiten der Glaͤubigen und Unglaͤubigen finden werde/ zur fer-
nern Geduld/ und freudigen Beſtaͤndigkeit gar nachdruͤck-
lich aufmuntert.
V. 1. 2.
[Spaltenumbruch]

PAulus und (ſeine getreue Gehuͤlſen,
durch welche die Theſſalonicher
zum Glauben an Chriſtum ge-
bracht ſind,) Silvanus, (ſonſt
Silas genannt Ap. Geſch. 15, 40.
c. 16, 19-25. c. 17, 4--15. c. 18, 5.)
und Timotheus (davon man die Einleitung in
den erſten Brief an den Timotheum ſehe) der
Gemeine
(τῆ ἐκκλησίᾳ, die ihren Namen hat
von der angenommenen Berufung GOttes zu
ſeinem Gnaden-Reiche) zu Theſſalonich (der
groſſen Handels-Stadt in Macedonien) in
GOtt unſerm Vater und dem HErrn JE-
ſu Chriſto:
(zu deſſen Gemeinſchaft ſie durch
den Glauben an Chriſtum gelanget iſt; alſo daß
ſie nicht mehr allein nach dem Wercke der Er-
haltung in GOtt lebet, webet und iſt, nebſt dem
gantzen menſchlichen Geſchlecht Ap. Geſ. 17, 28.
ſondern vermoͤge des Wercks der Erloͤſung und
der eingenommenen Ordnung der Heiligung mit
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ſich in GOtt befindet.) v. 2. Gnade ſey mit
euch und Friede,
(als die rechte Frucht der
Gnade und des kurtzen Begrifs aller uͤbrigen
Heyls-Guͤter) von unſerm Vater und dem
HErrn JEſu Chriſto
(von dem man Gnade
und Friede ſo viel zuverſichtlicher nehmen kan, ſo
[Spaltenumbruch] viel naͤher man ihm iſt, da man ſich ſchon durch
den Glauben, wie zuvor gedacht, in ihm, und
durch ihn zugleich in dem Vater befindet.)

Anmerckung.

Man ſehe von dieſen beyden Verſen ein
mehrers im Anſange des erſten Briefes; als
darinnen ſie mit gleichen Worten ſtehen. Daß
der Brief eigentlich Pauli ſey, ob er ſich gleich
Silam und Timotheum, als geweſene Lehrer
der Theſſalonicher, zugeſellet, das ſiehet man
ſonderlich aus dem Beſchluß dieſes Brieſes, da
es heißt: Der Gruß mit meiner Hand, Pau-
li: das iſt das Zeichen in allen Briefen, al-
ſo ſchreibe ich.

V. 3.

Wir ſollen GOtt dancken allezeit um
euch, lieben Bruͤder, wie es billig iſt: denn
euer Glaube waͤchſet ſehr, und die Liebe ei-
nes ieglichen anter euch allen nimmt zu ge-
gen einander.

Anmerckungen.

1. Glaube und Liebe! zwey Haupt-
Stuͤcke des Chriſtenthums, die unzertrennlich
bey einander ſind. Denn ohne Glauben iſt die
Liebe nur bloß natuͤrlich; und ohne Liebe iſt der

Glaube
G
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[49/0051] Cap. 1. v. 1. 2. 3. an die Theſſalonicher. Der andere Theil. Haͤlt c. 2. in ſich eine Beſchreibung des Antichriſts: alwo man findet. 1. Die Gelegenheit zu dieſer Materie: ſo da war der Mißverſtand von der Zukunft Chriſti v. 1. 2. 2. Die Beſchreibung ſelbſt: da man hat a. Die Kennzeichen des Antichriſts v. 3. 4. 5. b. Die Offenbarung deſſelben nach hinweg- geraͤumter Hinderung v. 6. 7. 8. c. Der Untergang v. 8. d. Die Ankunft mit vielem Betruge falſcher Kraͤfte zur Verfuͤhrung der Gottloſen v. 9--11. 3. Die hinzugeſetzte Danckſagung gegen GOTT fuͤr den geſegneten Zuſtand der Theſ- ſalonicher v. 13. 14. nebſt einer Erweckung zur Beharrung v. 15. und einem Wunſche zur Staͤrckung v. 16. 17. Der dritte Theil. Faſſet c. 3. in ſich unterſchiedliche Ermah- nungen: als 1. Zur Fuͤrbitte fuͤr Paulum v. 1-3. 2. Zur Folgſamkeit, davon der Apoſtel ſein groſ- ſes Vertrauen zeiget. v. 4. 5. 3. Zum vorſichtigen Verhalten gegen die unor- dentlich wandelnde, welche der Apoſtel mit ſeinem eignen Exempel beſchaͤmet, und ſchon gegenwaͤrtig mit Worten beſtrafet hatte. v. 6-15. Dazu koͤmmt der Beſchluß mit einem drey- fachen Segens-Wunſche, und mit einem apo- ſtoliſchen Hand-Gruſſe. v. 16-18. Das Erſte Capitel, Darinnen Der Apoſtel die Theſſalonicher bey ihrem loͤblichen Stan- de in der Gnade GOttes unter ihrem vielem Creutze/ mit Vorſtellung des ſo gar ungleichen ſeligen und unſeligen Ausgangs/ der ſich am juͤngſten Gerichte auf Seiten der Glaͤubigen und Unglaͤubigen finden werde/ zur fer- nern Geduld/ und freudigen Beſtaͤndigkeit gar nachdruͤck- lich aufmuntert. V. 1. 2. PAulus und (ſeine getreue Gehuͤlſen, durch welche die Theſſalonicher zum Glauben an Chriſtum ge- bracht ſind,) Silvanus, (ſonſt Silas genannt Ap. Geſch. 15, 40. c. 16, 19-25. c. 17, 4--15. c. 18, 5.) und Timotheus (davon man die Einleitung in den erſten Brief an den Timotheum ſehe) der Gemeine (τῆ ἐκκλησίᾳ, die ihren Namen hat von der angenommenen Berufung GOttes zu ſeinem Gnaden-Reiche) zu Theſſalonich (der groſſen Handels-Stadt in Macedonien) in GOtt unſerm Vater und dem HErrn JE- ſu Chriſto: (zu deſſen Gemeinſchaft ſie durch den Glauben an Chriſtum gelanget iſt; alſo daß ſie nicht mehr allein nach dem Wercke der Er- haltung in GOtt lebet, webet und iſt, nebſt dem gantzen menſchlichen Geſchlecht Ap. Geſ. 17, 28. ſondern vermoͤge des Wercks der Erloͤſung und der eingenommenen Ordnung der Heiligung mit GOtt vereiniget iſt, und in dieſem Verſtand ſich in GOtt befindet.) v. 2. Gnade ſey mit euch und Friede, (als die rechte Frucht der Gnade und des kurtzen Begrifs aller uͤbrigen Heyls-Guͤter) von unſerm Vater und dem HErrn JEſu Chriſto (von dem man Gnade und Friede ſo viel zuverſichtlicher nehmen kan, ſo viel naͤher man ihm iſt, da man ſich ſchon durch den Glauben, wie zuvor gedacht, in ihm, und durch ihn zugleich in dem Vater befindet.) Anmerckung. Man ſehe von dieſen beyden Verſen ein mehrers im Anſange des erſten Briefes; als darinnen ſie mit gleichen Worten ſtehen. Daß der Brief eigentlich Pauli ſey, ob er ſich gleich Silam und Timotheum, als geweſene Lehrer der Theſſalonicher, zugeſellet, das ſiehet man ſonderlich aus dem Beſchluß dieſes Brieſes, da es heißt: Der Gruß mit meiner Hand, Pau- li: das iſt das Zeichen in allen Briefen, al- ſo ſchreibe ich. V. 3. Wir ſollen GOtt dancken allezeit um euch, lieben Bruͤder, wie es billig iſt: denn euer Glaube waͤchſet ſehr, und die Liebe ei- nes ieglichen anter euch allen nimmt zu ge- gen einander. Anmerckungen. 1. Glaube und Liebe! zwey Haupt- Stuͤcke des Chriſtenthums, die unzertrennlich bey einander ſind. Denn ohne Glauben iſt die Liebe nur bloß natuͤrlich; und ohne Liebe iſt der Glaube G

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht02_1729/51>, abgerufen am 24.11.2024.