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Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.

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Richtige und erbauliche Erklärung Cap. 2. v. 20-22.
[Spaltenumbruch] Auf welche Oerter Petrus ohne Zweifel gese-
hen hat.
b. Der erste Zustand ist alhier nicht der ver-
lorne Stand der Gnaden; als der an sich gut
und heilig war, und daher in der Argheit mit
dem letztern nicht durfte verglichen werden:
sondern der vorige Stand der herrschenden
Sünde im unglaubigen Judenthum, oder ab-
göttischen Heydenthum, darinn man ein Kind
der Finsterniß und des Zorns war.
c. Dieser Stand war nun zwar arg; aber der
letztere in und nach dem Rückfall war noch viel
ärger: und zwar aus folgenden Ursachen.
a. Weil es viel schändlicher war, das gute wie-
derfahren zu lassen und sich wieder freywillig
zum bösen zu wenden, als sich, ohne vorher
besser gestanden zu haben, darinnen befin-
den.
b. Weil die empfangene aber so muthwillig
wider verlorne Gnade eine viel schwerere
Verantwortung nach sich ziehet, als man
vorhin über sich gehabt hat. Darauf der
gantze Context gehet, und im vorhergehen-
den sonderlich der von den gefallenen Engeln:
So GOtt der Engel, die gesündiget
haben, nicht verschonet hat
u. f. v. 4.
g. Weil die Bekehrung hernach viel schwerer
ist, als vorher: sintemal ein solcher rückfälli-
ger sich durch den Betrug der Sünde gemei-
niglich noch für einen bekehrten, der noch im
Stande der Gnaden stehe, zu halten pfleget,
und darüber nach und nach verstocket wird
und in seinem unseligen Zustande stirbet.
Und also gilt auch alhier der Spruch der
Medicorum: Omnis recidiva est noci-
va.
Dieses erläutert nun der Apostel, wenn
er also fortfähret:
V. 21.

Denn es wäre ihnen besser, daß sie
den Weg der Gerechtigkeit nicht erken-
net hätten, denn daß sie ihn erkennen, und
sich kehren vom heiligen Gebot, das ih-
nen gegeben ist.

Anmerckungen.

1. Der Weg der Gerechtigkeit ist der
Rath GOttes von unserer Seligkeit, wie er nach
der Ordnung des Heyls betrachtet wird. Siehe,
was davon gesaget ist v. 2 und 15. da er heißt der
Weg der Wahrheit und der richtige Weg.

2. Den Weg der Wahrheit erkennen
ist ihn im Glauben für einen solchen halten, an-
nehmen, und würcklich betreten; als welches
practische Erkennen zum Wege der Wahrheit
erfodert wird.

3. Gleichwie nun dieses gut, oder ein recht
seliger Stand war: also war hingegen der Rück-
fall soviel ärger, so viel unbilliger es war, jenen zu
verlassen. Wenn aber der erste Zustand vor der
Bekehrung besser genennet wird, so wird weder
derselbe noch der letzte damit für gut erkläret, son-
dern es heißt besser soviel, als erträglicher, nicht
so arg. Und ist diese Redens-Art auch sonst ge-
bräuchlich; da man z. E. saget; Praestat falli,
[Spaltenumbruch] quam fallere,
es ist besser betrogen wer-
den, als betriegen.
Siehe dergleichen Matth.
18, 6. Luc. 18, 14. 1 Cor. 7, 9. 1 Pet. 3. 17. dabey
man auch zu conferiren hat den Ort Luc. 12,
47. 48.

4. Was die letztern Worte betrifft, so
werden damit die vorhergehenden vom Wege der
Wahrheit und vom Rückfall erläutert.

a. Das heilige Gebot ist der Weg der
Wahrheit, welcher ein Gebot heißt, in Anse-
hung dessen, daß er uns, ihn zu gehen, bey
Verlust unserer Seligkeit ernstlich anbefohlen
ist. Davon Johannes Epist. 1. c. 3, 23 spricht:
das ist sein Gebot, daß wir glauben an
den Namen seines Sohnes JEsu Chri-
sti, und lieben uns unter einander, wie
er uns ein Gebot gegeben hat.
Röm. 8,
2. heißt es das Gesetz des Geistes und des
Lebens
Jac. 1, 25. Das vollkommene Ge-
setz der Freyheit. Heilig
heißt dieses Ge-
bot wie an sich selbst; da es rein und lauter ist,
also auch im Gegensatze auf den unheiligen
Weg des Fleisches.
b. Dieses heilige Gebot war ihnen gegeben
und übergeben, als eine theure Beylage; und
zwar also, daß sie es im Glauben angenommen
hatten, und Petrus vor dem Rückfall von ih-
nen sagen konte, was Paulus von den Corin-
thiern 1 Ep. c. 15, 1. Jch erinnere euch aber,
lieben Brüder, des Evangelii, das ich
euch verkündiget habe, welches ihr auch
angenommen habet, in welchem ihr auch
stehet, durch welches ihr auch selig wer-
det - - so ihrs behalten habet.
Von
welcher Ubergabe und Annahm, das Ev-
angelium zur rechten Beylage wird 2 Tim.
2, 13. Man sehe Röm. 6, 17. da es heißt: Jhr
seyd nun gehorsam worden von Hertzen
dem Vorbilde der Lehre, welchem ihr
ergeben seyd
(welches als eine Form in euch
abgedrucket ist, und darein ihr gleichsam einge-
drucket seyd, daß der Ein- und Abdruck an euch
zu sehen ist. Siehe Jud. v. 3. von dem den Hei-
ligen einmal übergebenen Glauben.
c. Von diesem ihnen gegebenen heiligen Gebote
waren sie abgewichen und zwar also, daß sie
dadurch auch gar aus dem Stande der Gnaden
gefallen waren: und dieses war geschehen wie
aus ihrer eignen Schuld der Untreue und un-
terlassenen Wahrnehmung ihrer selbst, also
auch aus Verleitung der falschen Lehrer und ih-
rer Lockspeisen. Die Abkehrung aber vom
Lichte und dem Wege der Gerechtigkeit war
mit einer Zukehrung zur Finsterniß und zum
Abwege des Verderbens verknüpfet. Dar-
um der Apostel davon also fortfähret:
V. 22.

Es ist ihnen wiederfahren das wahre
Sprüchwort.
(Gr. die Sache des wahren
Sprüchworts, oder das, was damit gesaget
wird) Der Hund frisset wieder, was er ge-
speiet hat, und die Saue wältzet sich nach
der Schwemme wieder im Koth.

An-
Richtige und erbauliche Erklaͤrung Cap. 2. v. 20-22.
[Spaltenumbruch] Auf welche Oerter Petrus ohne Zweifel geſe-
hen hat.
b. Der erſte Zuſtand iſt alhier nicht der ver-
lorne Stand der Gnaden; als der an ſich gut
und heilig war, und daher in der Argheit mit
dem letztern nicht durfte verglichen werden:
ſondern der vorige Stand der herrſchenden
Suͤnde im unglaubigen Judenthum, oder ab-
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der Finſterniß und des Zorns war.
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α. Weil es viel ſchaͤndlicher war, das gute wie-
derfahren zu laſſen und ſich wieder freywillig
zum boͤſen zu wenden, als ſich, ohne vorher
beſſer geſtanden zu haben, darinnen befin-
den.
β. Weil die empfangene aber ſo muthwillig
wider verlorne Gnade eine viel ſchwerere
Verantwortung nach ſich ziehet, als man
vorhin uͤber ſich gehabt hat. Darauf der
gantze Context gehet, und im vorhergehen-
den ſonderlich der von den gefallenen Engeln:
So GOtt der Engel, die geſuͤndiget
haben, nicht verſchonet hat
u. f. v. 4.
γ. Weil die Bekehrung hernach viel ſchwerer
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ger ſich durch den Betrug der Suͤnde gemei-
niglich noch fuͤr einen bekehrten, der noch im
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und in ſeinem unſeligen Zuſtande ſtirbet.
Und alſo gilt auch alhier der Spruch der
Medicorum: Omnis recidiva eſt noci-
va.
Dieſes erlaͤutert nun der Apoſtel, wenn
er alſo fortfaͤhret:
V. 21.

Denn es waͤre ihnen beſſer, daß ſie
den Weg der Gerechtigkeit nicht erken-
net haͤtten, denn daß ſie ihn erkennen, und
ſich kehren vom heiligen Gebot, das ih-
nen gegeben iſt.

Anmerckungen.

1. Der Weg der Gerechtigkeit iſt der
Rath GOttes von unſerer Seligkeit, wie er nach
der Ordnung des Heyls betrachtet wird. Siehe,
was davon geſaget iſt v. 2 und 15. da er heißt der
Weg der Wahrheit und der richtige Weg.

2. Den Weg der Wahrheit erkennen
iſt ihn im Glauben fuͤr einen ſolchen halten, an-
nehmen, und wuͤrcklich betreten; als welches
practiſche Erkennen zum Wege der Wahrheit
erfodert wird.

3. Gleichwie nun dieſes gut, oder ein recht
ſeliger Stand war: alſo war hingegen der Ruͤck-
fall ſoviel aͤrger, ſo viel unbilliger es war, jenen zu
verlaſſen. Wenn aber der erſte Zuſtand vor der
Bekehrung beſſer genennet wird, ſo wird weder
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dern es heißt beſſer ſoviel, als ertraͤglicher, nicht
ſo arg. Und iſt dieſe Redens-Art auch ſonſt ge-
braͤuchlich; da man z. E. ſaget; Præſtat falli,
[Spaltenumbruch] quam fallere,
es iſt beſſer betrogen wer-
den, als betriegen.
Siehe dergleichen Matth.
18, 6. Luc. 18, 14. 1 Cor. 7, 9. 1 Pet. 3. 17. dabey
man auch zu conferiren hat den Ort Luc. 12,
47. 48.

4. Was die letztern Worte betrifft, ſo
werden damit die vorhergehenden vom Wege der
Wahrheit und vom Ruͤckfall erlaͤutert.

a. Das heilige Gebot iſt der Weg der
Wahrheit, welcher ein Gebot heißt, in Anſe-
hung deſſen, daß er uns, ihn zu gehen, bey
Verluſt unſerer Seligkeit ernſtlich anbefohlen
iſt. Davon Johannes Epiſt. 1. c. 3, 23 ſpricht:
das iſt ſein Gebot, daß wir glauben an
den Namen ſeines Sohnes JEſu Chri-
ſti, und lieben uns unter einander, wie
er uns ein Gebot gegeben hat.
Roͤm. 8,
2. heißt es das Geſetz des Geiſtes und des
Lebens
Jac. 1, 25. Das vollkommene Ge-
ſetz der Freyheit. Heilig
heißt dieſes Ge-
bot wie an ſich ſelbſt; da es rein und lauter iſt,
alſo auch im Gegenſatze auf den unheiligen
Weg des Fleiſches.
b. Dieſes heilige Gebot war ihnen gegeben
und uͤbergeben, als eine theure Beylage; und
zwar alſo, daß ſie es im Glauben angenommen
hatten, und Petrus vor dem Ruͤckfall von ih-
nen ſagen konte, was Paulus von den Corin-
thiern 1 Ep. c. 15, 1. Jch erinnere euch aber,
lieben Bruͤder, des Evangelii, das ich
euch verkuͤndiget habe, welches ihr auch
angenommen habet, in welchem ihr auch
ſtehet, durch welches ihr auch ſelig wer-
det ‒ ‒ ſo ihrs behalten habet.
Von
welcher Ubergabe und Annahm, das Ev-
angelium zur rechten Beylage wird 2 Tim.
2, 13. Man ſehe Roͤm. 6, 17. da es heißt: Jhr
ſeyd nun gehorſam worden von Hertzen
dem Vorbilde der Lehre, welchem ihr
ergeben ſeyd
(welches als eine Form in euch
abgedrucket iſt, und darein ihr gleichſam einge-
drucket ſeyd, daß der Ein- und Abdruck an euch
zu ſehen iſt. Siehe Jud. v. 3. von dem den Hei-
ligen einmal uͤbergebenen Glauben.
c. Von dieſem ihnen gegebenen heiligen Gebote
waren ſie abgewichen und zwar alſo, daß ſie
dadurch auch gar aus dem Stande der Gnaden
gefallen waren: und dieſes war geſchehen wie
aus ihrer eignen Schuld der Untreue und un-
terlaſſenen Wahrnehmung ihrer ſelbſt, alſo
auch aus Verleitung der falſchen Lehrer und ih-
rer Lockſpeiſen. Die Abkehrung aber vom
Lichte und dem Wege der Gerechtigkeit war
mit einer Zukehrung zur Finſterniß und zum
Abwege des Verderbens verknuͤpfet. Dar-
um der Apoſtel davon alſo fortfaͤhret:
V. 22.

Es iſt ihnen wiederfahren das wahre
Spruͤchwort.
(Gr. die Sache des wahren
Spruͤchworts, oder das, was damit geſaget
wird) Der Hund friſſet wieder, was er ge-
ſpeiet hat, und die Saue waͤltzet ſich nach
der Schwemme wieder im Koth.

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[626/0628] Richtige und erbauliche Erklaͤrung Cap. 2. v. 20-22. Auf welche Oerter Petrus ohne Zweifel geſe- hen hat. b. Der erſte Zuſtand iſt alhier nicht der ver- lorne Stand der Gnaden; als der an ſich gut und heilig war, und daher in der Argheit mit dem letztern nicht durfte verglichen werden: ſondern der vorige Stand der herrſchenden Suͤnde im unglaubigen Judenthum, oder ab- goͤttiſchen Heydenthum, darinn man ein Kind der Finſterniß und des Zorns war. c. Dieſer Stand war nun zwar arg; aber der letztere in und nach dem Ruͤckfall war noch viel aͤrger: und zwar aus folgenden Urſachen. α. Weil es viel ſchaͤndlicher war, das gute wie- derfahren zu laſſen und ſich wieder freywillig zum boͤſen zu wenden, als ſich, ohne vorher beſſer geſtanden zu haben, darinnen befin- den. β. Weil die empfangene aber ſo muthwillig wider verlorne Gnade eine viel ſchwerere Verantwortung nach ſich ziehet, als man vorhin uͤber ſich gehabt hat. Darauf der gantze Context gehet, und im vorhergehen- den ſonderlich der von den gefallenen Engeln: So GOtt der Engel, die geſuͤndiget haben, nicht verſchonet hat u. f. v. 4. γ. Weil die Bekehrung hernach viel ſchwerer iſt, als vorher: ſintemal ein ſolcher ruͤckfaͤlli- ger ſich durch den Betrug der Suͤnde gemei- niglich noch fuͤr einen bekehrten, der noch im Stande der Gnaden ſtehe, zu halten pfleget, und daruͤber nach und nach verſtocket wird und in ſeinem unſeligen Zuſtande ſtirbet. Und alſo gilt auch alhier der Spruch der Medicorum: Omnis recidiva eſt noci- va. Dieſes erlaͤutert nun der Apoſtel, wenn er alſo fortfaͤhret: V. 21. Denn es waͤre ihnen beſſer, daß ſie den Weg der Gerechtigkeit nicht erken- net haͤtten, denn daß ſie ihn erkennen, und ſich kehren vom heiligen Gebot, das ih- nen gegeben iſt. Anmerckungen. 1. Der Weg der Gerechtigkeit iſt der Rath GOttes von unſerer Seligkeit, wie er nach der Ordnung des Heyls betrachtet wird. Siehe, was davon geſaget iſt v. 2 und 15. da er heißt der Weg der Wahrheit und der richtige Weg. 2. Den Weg der Wahrheit erkennen iſt ihn im Glauben fuͤr einen ſolchen halten, an- nehmen, und wuͤrcklich betreten; als welches practiſche Erkennen zum Wege der Wahrheit erfodert wird. 3. Gleichwie nun dieſes gut, oder ein recht ſeliger Stand war: alſo war hingegen der Ruͤck- fall ſoviel aͤrger, ſo viel unbilliger es war, jenen zu verlaſſen. Wenn aber der erſte Zuſtand vor der Bekehrung beſſer genennet wird, ſo wird weder derſelbe noch der letzte damit fuͤr gut erklaͤret, ſon- dern es heißt beſſer ſoviel, als ertraͤglicher, nicht ſo arg. Und iſt dieſe Redens-Art auch ſonſt ge- braͤuchlich; da man z. E. ſaget; Præſtat falli, quam fallere, es iſt beſſer betrogen wer- den, als betriegen. Siehe dergleichen Matth. 18, 6. Luc. 18, 14. 1 Cor. 7, 9. 1 Pet. 3. 17. dabey man auch zu conferiren hat den Ort Luc. 12, 47. 48. 4. Was die letztern Worte betrifft, ſo werden damit die vorhergehenden vom Wege der Wahrheit und vom Ruͤckfall erlaͤutert. a. Das heilige Gebot iſt der Weg der Wahrheit, welcher ein Gebot heißt, in Anſe- hung deſſen, daß er uns, ihn zu gehen, bey Verluſt unſerer Seligkeit ernſtlich anbefohlen iſt. Davon Johannes Epiſt. 1. c. 3, 23 ſpricht: das iſt ſein Gebot, daß wir glauben an den Namen ſeines Sohnes JEſu Chri- ſti, und lieben uns unter einander, wie er uns ein Gebot gegeben hat. Roͤm. 8, 2. heißt es das Geſetz des Geiſtes und des Lebens Jac. 1, 25. Das vollkommene Ge- ſetz der Freyheit. Heilig heißt dieſes Ge- bot wie an ſich ſelbſt; da es rein und lauter iſt, alſo auch im Gegenſatze auf den unheiligen Weg des Fleiſches. b. Dieſes heilige Gebot war ihnen gegeben und uͤbergeben, als eine theure Beylage; und zwar alſo, daß ſie es im Glauben angenommen hatten, und Petrus vor dem Ruͤckfall von ih- nen ſagen konte, was Paulus von den Corin- thiern 1 Ep. c. 15, 1. Jch erinnere euch aber, lieben Bruͤder, des Evangelii, das ich euch verkuͤndiget habe, welches ihr auch angenommen habet, in welchem ihr auch ſtehet, durch welches ihr auch ſelig wer- det ‒ ‒ ſo ihrs behalten habet. Von welcher Ubergabe und Annahm, das Ev- angelium zur rechten Beylage wird 2 Tim. 2, 13. Man ſehe Roͤm. 6, 17. da es heißt: Jhr ſeyd nun gehorſam worden von Hertzen dem Vorbilde der Lehre, welchem ihr ergeben ſeyd (welches als eine Form in euch abgedrucket iſt, und darein ihr gleichſam einge- drucket ſeyd, daß der Ein- und Abdruck an euch zu ſehen iſt. Siehe Jud. v. 3. von dem den Hei- ligen einmal uͤbergebenen Glauben. c. Von dieſem ihnen gegebenen heiligen Gebote waren ſie abgewichen und zwar alſo, daß ſie dadurch auch gar aus dem Stande der Gnaden gefallen waren: und dieſes war geſchehen wie aus ihrer eignen Schuld der Untreue und un- terlaſſenen Wahrnehmung ihrer ſelbſt, alſo auch aus Verleitung der falſchen Lehrer und ih- rer Lockſpeiſen. Die Abkehrung aber vom Lichte und dem Wege der Gerechtigkeit war mit einer Zukehrung zur Finſterniß und zum Abwege des Verderbens verknuͤpfet. Dar- um der Apoſtel davon alſo fortfaͤhret: V. 22. Es iſt ihnen wiederfahren das wahre Spruͤchwort. (Gr. die Sache des wahren Spruͤchworts, oder das, was damit geſaget wird) Der Hund friſſet wieder, was er ge- ſpeiet hat, und die Saue waͤltzet ſich nach der Schwemme wieder im Koth. An-

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729, S. 626. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht02_1729/628>, abgerufen am 31.10.2024.