Lange, Friedrich: Status Christianorum. Erfurt, 1643.Christliche mich Herr/ aber gib mich dem Tode nicht/ vnd suche mich heim/ zurBesserung/ aber nicht zur Verstossung. Vnd darauff bittet er nun vmb Erhörung/ vnd sagt: v.12. Höre mein Gebet Herr/Folgen die Vrsachen. Denn ichJst also dieses deß lieben Davids seine Propositi- on, Wille vnd Meinung: Herr erhöre mein Gebet vnd hilff mir. Denn Jch bin beydes dein Pilgrim/ vnd dein Bürger/ wie alle meine Väter. Wie er denn auch darauff diesen Psalmen beschleust/ vnd sagt: Laß ab von mir/Denn die Todten/sagt er Psal. 115/ 17. werden dich Herr nicht loben/ noch die hinnunter Jst also die erste Vrsache/ 1. warumb David wil erhöret seyn. Denn er sey ein Pilgrim oder Frembdling. Alldieweil in dem E- breischen Texte/ stehet eben das Wörtlein rg'e Ger/ welches zu finden ist/ Exod. 20/ 10. Noch dein Frembdlinger/ der in deinen Thoren ist/ vnd Exod. 22/ 21. Die Frembdlingen soltu nicht schinden/Vnd Levit. 19/ 33. Wenn wird/
Chriſtliche mich Herr/ aber gib mich dem Tode nicht/ vnd ſuche mich heim/ zurBeſſerung/ aber nicht zur Verſtoſſung. Vnd darauff bittet er nun vmb Erhoͤrung/ vnd ſagt: v.12. Hoͤre mein Gebet Herr/Folgen die Vrſachen. Denn ichJſt alſo dieſes deß lieben Davids ſeine Propoſiti- on, Wille vnd Meinung: Herr erhoͤre mein Gebet vnd hilff mir. Denn Jch bin beydes dein Pilgrim/ vnd dein Buͤrger/ wie alle meine Vaͤter. Wie er denn auch darauff dieſen Pſalmen beſchleuſt/ vnd ſagt: Laß ab von mir/Denn die Todten/ſagt er Pſal. 115/ 17. werden dich Herr nicht loben/ noch die hinnunter Jſt alſo die erſte Vrſache/ 1. warumb David wil erhoͤret ſeyn. Denn er ſey ein Pilgrim oder Frembdling. Alldieweil in dem E- breiſchen Texte/ ſtehet eben das Woͤrtlein רגֵּ Ger/ welches zu finden iſt/ Exod. 20/ 10. Noch dein Frembdlinger/ der in deinen Thoren iſt/ vnd Exod. 22/ 21. Die Frembdlingen ſoltu nicht ſchinden/Vnd Levit. 19/ 33. Wenn wird/
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <p><pb facs="#f0012"/><fw place="top" type="header" rendition="#fr">Chriſtliche</fw> mich <hi rendition="#k">Herr</hi>/ aber gib mich dem Tode nicht/ vnd ſuche mich heim/ zur<lb/> Beſſerung/ aber nicht zur Verſtoſſung. Vnd darauff bittet er nun<lb/> vmb Erhoͤrung/ vnd ſagt: <cit><bibl>v.12. <note type="editorial">Psalm 39, 13</note></bibl><quote xml:id="q1" next="#q2"><hi rendition="#fr">Hoͤre mein Gebet <hi rendition="#k">Herr</hi>/<lb/> vnd vernim mein Schreyen/ vnd ſchweige nicht v-<lb/> ber meinen Thraͤnen.</hi></quote></cit> Folgen die Vrſachen. <quote xml:id="q2" prev="#q1"><hi rendition="#fr">Denn ich<lb/> bin beyde dein Pilgrim/ vnd dein Buͤrger/ wie alle<lb/> meine Vaͤter.</hi></quote> Jſt alſo dieſes deß lieben Davids ſeine <hi rendition="#aq">Propoſiti-<lb/> on</hi>, Wille vnd Meinung: <hi rendition="#fr"><hi rendition="#k">Herr</hi> erhoͤre mein Gebet vnd<lb/> hilff mir.</hi> Denn <hi rendition="#fr">Jch bin beydes dein Pilgrim/ vnd<lb/> dein Buͤrger/ wie alle meine Vaͤter.</hi> Wie er denn auch<lb/> darauff dieſen Pſalmen beſchleuſt/ vnd ſagt: <quote><note type="editorial">Psalm 39, 14</note><hi rendition="#fr">Laß ab von mir/<lb/> daß ich mich erqvicke/ ehe denn ich hinfahre/ vnd<lb/> nicht mehr hie ſey.</hi></quote> Denn <quote xml:id="q3" next="#q4">die <hi rendition="#fr">Todten/</hi></quote> ſagt er <cit><bibl>Pſal. 115/ 17. </bibl><lb/><quote xml:id="q4" prev="#q3"><hi rendition="#fr">werden dich <hi rendition="#k">Herr</hi> nicht loben/ noch die hinnunter<lb/> fahren in die Stille. Sondern wir loben den<lb/><hi rendition="#k">Herrn</hi> von nun an biß in Ewigkeit/ Halleluja. </hi></quote></cit><lb/> Jſt alſo die erſte Vrſache/ 1. warumb David wil erhoͤret ſeyn. Denn<lb/> er ſey ein <hi rendition="#fr">Pilgrim</hi> oder <hi rendition="#fr">Frembdling</hi>. Alldieweil in dem E-<lb/> breiſchen Texte/ ſtehet eben das Woͤrtlein <cit><quote corresp="#b5" xml:id="z5">רגֵּ Ger</quote></cit>/ welches zu finden iſt/<lb/><cit><bibl corresp="#z5 #q5" xml:id="b5">Exod. 20/ 10. </bibl></cit>Noch dein <cit><quote corresp="#b5" xml:id="q5"><hi rendition="#fr">Frembdlinger/</hi> der in deinen Thoren iſt</quote></cit>/<lb/> vnd <cit><bibl>Exod. 22/ 21. </bibl><quote>Die <hi rendition="#fr">Frembdlingen</hi> ſoltu nicht <hi rendition="#fr">ſchinden/<lb/> noch vnterdruͤcken/ denn jhr ſeyd auch Frembdlinge<lb/> in EgyptenLand geweſen.</hi></quote></cit> Vnd <cit><bibl>Levit. 19/ 33. </bibl><quote><hi rendition="#fr">Wenn<lb/> ein Frembdling bey dir in ewrem Lande wohnen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wird/</fw> </hi></quote></cit></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0012]
Chriſtliche
mich Herr/ aber gib mich dem Tode nicht/ vnd ſuche mich heim/ zur
Beſſerung/ aber nicht zur Verſtoſſung. Vnd darauff bittet er nun
vmb Erhoͤrung/ vnd ſagt: v.12. Hoͤre mein Gebet Herr/
vnd vernim mein Schreyen/ vnd ſchweige nicht v-
ber meinen Thraͤnen. Folgen die Vrſachen. Denn ich
bin beyde dein Pilgrim/ vnd dein Buͤrger/ wie alle
meine Vaͤter. Jſt alſo dieſes deß lieben Davids ſeine Propoſiti-
on, Wille vnd Meinung: Herr erhoͤre mein Gebet vnd
hilff mir. Denn Jch bin beydes dein Pilgrim/ vnd
dein Buͤrger/ wie alle meine Vaͤter. Wie er denn auch
darauff dieſen Pſalmen beſchleuſt/ vnd ſagt: Laß ab von mir/
daß ich mich erqvicke/ ehe denn ich hinfahre/ vnd
nicht mehr hie ſey. Denn die Todten/ ſagt er Pſal. 115/ 17.
werden dich Herr nicht loben/ noch die hinnunter
fahren in die Stille. Sondern wir loben den
Herrn von nun an biß in Ewigkeit/ Halleluja.
Jſt alſo die erſte Vrſache/ 1. warumb David wil erhoͤret ſeyn. Denn
er ſey ein Pilgrim oder Frembdling. Alldieweil in dem E-
breiſchen Texte/ ſtehet eben das Woͤrtlein רגֵּ Ger / welches zu finden iſt/
Exod. 20/ 10. Noch dein Frembdlinger/ der in deinen Thoren iſt /
vnd Exod. 22/ 21. Die Frembdlingen ſoltu nicht ſchinden/
noch vnterdruͤcken/ denn jhr ſeyd auch Frembdlinge
in EgyptenLand geweſen. Vnd Levit. 19/ 33. Wenn
ein Frembdling bey dir in ewrem Lande wohnen
wird/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Julia Siebert, Denise Görlach: Bereitstellung der Texttranskription nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-12T09:32:31Z)
Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-12T09:32:31Z)
Weitere Informationen:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |