Lange, Friedrich: Status Christianorum. Erfurt, 1643.
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Chriſtliche
was bin ich? Was iſt mein Volck? daß wir ſolten
vermoͤgen Krafft/ freywillig zu geben/ wie diß ge-
het? Denn von dir iſts alles kommen/ vnd von dei-
ner Hand haben wir dirs gegeben. Denn wir ſind
Frembdlinge vnd Gaͤſte fuͤr dir/ wie vnſer Vaͤter al-
le. Herr vnſer Gott/ alle dieſen Hauffen/ den
wir geſchickt haben/ dir ein Hauß zu bawen/ deinem
heiligen Namen/ iſt von deiner Hand kommen/ vnd
iſt alles dein. Seynd alſo David/ vnd wir alle miteinander Pil-
grim vnd Frembdlinge/ denn das Land/ vnd die Erde darauff wir woh-
nen/ auch alles/ was wir haben/ iſt nicht vnſer/ ſondern deß lieben Got-
tes. 2. Ratione Durationis, Gleichwie ein Pilgrim/ Frembdling vnd
Wandersmann/ nicht lange dauret an einem Orthe/ ſondern er reiſet
fort. Alſo waͤret auch die Zeit vnſerer Walfahrt/ ſo wenig
vnd boͤſe iſt/ nicht lange/ Sondern wir muͤſſen bald fort.
Vnſer Leben auff Erden iſt wie ein Schatten/
vnd iſt kein Auffhalten/ ſagt deßwegen abermahls David/ 1.
Chron. 30/15. Vnd das kluge Weib von Thekoa ſpricht/ 2. Sam. 14/
14. Wir ſterben deß Todes/ vnd wie das Waſſer in
die Erden verſchleifft/ das mann nicht auffhelt. Seynd
demnach wiederumb David/ vnd wir alle miteinander Pilgrim vnd
Frembdlinge/ denn wir muͤſſen bald fort. 3. Ratione politeumatis, ſeu
futur & habitationis. Hier haben wir kein Buͤrgerrecht/ vnd beſtaͤndige
Wohnung/ ſondern vnſer Wandel vnd Buͤrgerrecht iſt im Himmel.
Daruͤmb ſo ſuchen wir auch daſſelbige/ vnd ſo lange/ alß wir nicht ſind
in Haͤuſern deß Friedens/in ſichern Wohnungen/ vnd in ſtoltzer Ruhe:
ſo haben wir auch keine beſtaͤndige Wohnung vnd bleibende Stadt/ ſon-
dern wir ſind Pilgrim vnd Frembdlinge/ biß ſo lange wir kommen in vn-
ſers
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