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Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856.

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Vierter Theil.
Taktik.

Achtes Kapitel.
Vorerörterungen.

§. 164. Unter Taktik im weitesten Sinne versteht man
die Lehre von der ganzen inneren Einrichtung des Spieles,
im Gegensatze zur Organisation, welche nur die äussere
Einrichtung des Spieles behandelt. Die Taktik hat daher
die Aufgabe für die Natur der einzelnen Elemente des Spie-
les und ihre Wechselwirkung gewisse durch die Erfahrung
gewonnene Regeln abzuleiten, welche nicht nur die Materie
des Spieles, also das Brett und die Figuren, sondern auch
die Anordnung des praktischen Spielens selbst, d. h. die
Führung der Partie im Ganzen betreffen.

§. 165. In der zuletzt gedachten Beziehung geben die
taktischen Lehren eine allgemeine Theorie von Angriff und
Vertheidigung; in der ersteren aber behandeln sie die Kennt-
niss des Brettes, also die Notation und der Figuren, d. h.
deren eigenthümliche Natur, Anwendung und gegenseitigen
Werth. Endlich hat es noch die Taktik mit den Kunstaus-
drücken des Spieles zu thun, welche direct zur inneren Ein-
richtung desselben gehören, in diesem Buche aber nur an
der Stelle, wo sie sich zuerst finden, erläutert werden.


Neuntes Kapitel.
Allgemeine Natur des Angriffes.

§. 166. Ein Angriffsspiel im Gegensatze zur Vertheidi-
gung ist im Allgemeinen jederzeit zu empfehlen. Wer den
Angriff hat, ist Herr der Partie, und der Gegner wird stets

Vierter Theil.
Taktik.

Achtes Kapitel.
Vorerörterungen.

§. 164. Unter Taktik im weitesten Sinne versteht man
die Lehre von der ganzen inneren Einrichtung des Spieles,
im Gegensatze zur Organisation, welche nur die äussere
Einrichtung des Spieles behandelt. Die Taktik hat daher
die Aufgabe für die Natur der einzelnen Elemente des Spie-
les und ihre Wechselwirkung gewisse durch die Erfahrung
gewonnene Regeln abzuleiten, welche nicht nur die Materie
des Spieles, also das Brett und die Figuren, sondern auch
die Anordnung des praktischen Spielens selbst, d. h. die
Führung der Partie im Ganzen betreffen.

§. 165. In der zuletzt gedachten Beziehung geben die
taktischen Lehren eine allgemeine Theorie von Angriff und
Vertheidigung; in der ersteren aber behandeln sie die Kennt-
niss des Brettes, also die Notation und der Figuren, d. h.
deren eigenthümliche Natur, Anwendung und gegenseitigen
Werth. Endlich hat es noch die Taktik mit den Kunstaus-
drücken des Spieles zu thun, welche direct zur inneren Ein-
richtung desselben gehören, in diesem Buche aber nur an
der Stelle, wo sie sich zuerst finden, erläutert werden.


Neuntes Kapitel.
Allgemeine Natur des Angriffes.

§. 166. Ein Angriffsspiel im Gegensatze zur Vertheidi-
gung ist im Allgemeinen jederzeit zu empfehlen. Wer den
Angriff hat, ist Herr der Partie, und der Gegner wird stets

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[106/0118] Vierter Theil. Taktik. Achtes Kapitel. Vorerörterungen. §. 164. Unter Taktik im weitesten Sinne versteht man die Lehre von der ganzen inneren Einrichtung des Spieles, im Gegensatze zur Organisation, welche nur die äussere Einrichtung des Spieles behandelt. Die Taktik hat daher die Aufgabe für die Natur der einzelnen Elemente des Spie- les und ihre Wechselwirkung gewisse durch die Erfahrung gewonnene Regeln abzuleiten, welche nicht nur die Materie des Spieles, also das Brett und die Figuren, sondern auch die Anordnung des praktischen Spielens selbst, d. h. die Führung der Partie im Ganzen betreffen. §. 165. In der zuletzt gedachten Beziehung geben die taktischen Lehren eine allgemeine Theorie von Angriff und Vertheidigung; in der ersteren aber behandeln sie die Kennt- niss des Brettes, also die Notation und der Figuren, d. h. deren eigenthümliche Natur, Anwendung und gegenseitigen Werth. Endlich hat es noch die Taktik mit den Kunstaus- drücken des Spieles zu thun, welche direct zur inneren Ein- richtung desselben gehören, in diesem Buche aber nur an der Stelle, wo sie sich zuerst finden, erläutert werden. Neuntes Kapitel. Allgemeine Natur des Angriffes. §. 166. Ein Angriffsspiel im Gegensatze zur Vertheidi- gung ist im Allgemeinen jederzeit zu empfehlen. Wer den Angriff hat, ist Herr der Partie, und der Gegner wird stets

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Zitationshilfe: Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_schachspiel_1856/118>, abgerufen am 21.11.2024.