Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856.auf den Feldern f 1, g 1 oder f 2 zur Einleitung von Mittel- §. 187. Die Thätigkeit der Dame soll ebenfalls in den §. 188. Ueber die Thätigkeit der Thürme auf offenen auf den Feldern f 1, g 1 oder f 2 zur Einleitung von Mittel- §. 187. Die Thätigkeit der Dame soll ebenfalls in den §. 188. Ueber die Thätigkeit der Thürme auf offenen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0133" n="121"/> auf den Feldern <hi rendition="#i">f</hi> 1, <hi rendition="#i">g</hi> 1 oder <hi rendition="#i">f</hi> 2 zur Einleitung von Mittel-<lb/> und Flügelangriff mit. Auf <hi rendition="#i">f</hi> 2 wird er zuweilen gebracht,<lb/> um bei offener Königslinie schnell den Königsthurm wirken<lb/> zu lassen. Dies geschieht besonders, wenn die feindliche<lb/> Dame sich vor ihren König auf eine Linie mit letzterem<lb/> gestellt hat. Ueber die Thätigkeit des Königs im Endspiele,<lb/> seine regelmässige Sicherstellung durch frühe Rochade, end-<lb/> lich über die Abwehr einzelner Angriffe vergleiche man<lb/> §. 89 und §. 161.</p><lb/> <p>§. 187. Die Thätigkeit der Dame soll ebenfalls in den<lb/> ersten Momenten einer regelmässigen Eröffnung so gering<lb/> als möglich sein. Ueber ihre Verwendung sowie ihr Ent-<lb/> gegentreten der feindlichen Dame sehe man §. 90 und<lb/> §. 172. Im Endspiele ist sie die beste Bauernstütze,<lb/> namentlich auf der zweiten Reihe ihrer Partei. Ihre Sicher-<lb/> stellung erfolgt nicht selten auf ihrem eigenen Felde oder<lb/> auf den in §. 90 angegebenen Punkten. Gleichzeitige<lb/> Angriffe des Gegners gegen sie und den König müssen vor<lb/> allen Dingen vermieden werden. Man sehe folgendes treffende<lb/> Beispiel: 1. <hi rendition="#i">e</hi> 2—<hi rendition="#i">e</hi> 4 <hi rendition="#i">e</hi> 7—<hi rendition="#i">e</hi> 5; 2. <hi rendition="#i">d</hi> 2—<hi rendition="#i">d</hi> 4 <hi rendition="#i">e</hi> 5—<hi rendition="#i">d</hi> 4;<lb/> 3. D <hi rendition="#i">d</hi> 1—<hi rendition="#i">d</hi> 4; S <hi rendition="#i">b</hi> 8—<hi rendition="#i">c</hi> 6; 4. D <hi rendition="#i">d</hi> 4—<hi rendition="#i">d</hi> 1 L <hi rendition="#i">f</hi> 8—<hi rendition="#i">c</hi> 5;<lb/> 5. L <hi rendition="#i">f</hi> 1—<hi rendition="#i">c</hi> 4 <hi rendition="#i">d</hi> 7—<hi rendition="#i">d</hi> 6; 6. D <hi rendition="#i">d</hi> 1—<hi rendition="#i">f</hi> 3 S <hi rendition="#i">g</hi> 8—<hi rendition="#i">f</hi> 6; 7. L <hi rendition="#i">c</hi> 1<lb/> —<hi rendition="#i">g</hi> 5 S <hi rendition="#i">c</hi> 6—<hi rendition="#i">d</hi> 4; 8. D <hi rendition="#i">f</hi> 3—<hi rendition="#i">c</hi> 3, um den Punkt <hi rendition="#i">c</hi> 2 zu decken;<lb/> nun folgt aber 8. L <hi rendition="#i">c</hi> 5—<hi rendition="#i">b</hi> 4 D <hi rendition="#i">c</hi> 3—<hi rendition="#i">b</hi> 4:, 9. S <hi rendition="#i">d</hi> 4—<hi rendition="#i">c</hi> 2: †<lb/> und gewinnt die Dame. Ueber den Abtausch der Damen<lb/> vergleiche man §. 90. Zu vermeiden ist der Tausch,<lb/> wenn die feindliche Partei ein materielles Uebergewicht hat;<lb/> in letzterem Falle besonders, wenn sich noch Hoffnung zeigt,<lb/> durch die Dame ein ewiges Schach zu erzwingen.</p><lb/> <p>§. 188. Ueber die Thätigkeit der Thürme auf offenen<lb/> Linien und ihre Verdoppelung sehe man §. 91; über<lb/> ihren Angriff gegen die feindliche Rochade aber §. 91.<lb/> Gegen das Ende der Partie wirken beide Thürme auf der<lb/> zweiten Reihe des Gegners oft einen unwiderstehlichen An-<lb/> griff gegen den feindlichen König. Ueberhaupt findet der<lb/> Thurm auf jener Reihe oft einen guten Platz, um die Bauern<lb/> des Gegners aufzuräumen. Endlich ist der Thurm in dem-<lb/> selben Maasse ein Bauernführer wie der Laufer ein Bauern-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [121/0133]
auf den Feldern f 1, g 1 oder f 2 zur Einleitung von Mittel-
und Flügelangriff mit. Auf f 2 wird er zuweilen gebracht,
um bei offener Königslinie schnell den Königsthurm wirken
zu lassen. Dies geschieht besonders, wenn die feindliche
Dame sich vor ihren König auf eine Linie mit letzterem
gestellt hat. Ueber die Thätigkeit des Königs im Endspiele,
seine regelmässige Sicherstellung durch frühe Rochade, end-
lich über die Abwehr einzelner Angriffe vergleiche man
§. 89 und §. 161.
§. 187. Die Thätigkeit der Dame soll ebenfalls in den
ersten Momenten einer regelmässigen Eröffnung so gering
als möglich sein. Ueber ihre Verwendung sowie ihr Ent-
gegentreten der feindlichen Dame sehe man §. 90 und
§. 172. Im Endspiele ist sie die beste Bauernstütze,
namentlich auf der zweiten Reihe ihrer Partei. Ihre Sicher-
stellung erfolgt nicht selten auf ihrem eigenen Felde oder
auf den in §. 90 angegebenen Punkten. Gleichzeitige
Angriffe des Gegners gegen sie und den König müssen vor
allen Dingen vermieden werden. Man sehe folgendes treffende
Beispiel: 1. e 2—e 4 e 7—e 5; 2. d 2—d 4 e 5—d 4;
3. D d 1—d 4; S b 8—c 6; 4. D d 4—d 1 L f 8—c 5;
5. L f 1—c 4 d 7—d 6; 6. D d 1—f 3 S g 8—f 6; 7. L c 1
—g 5 S c 6—d 4; 8. D f 3—c 3, um den Punkt c 2 zu decken;
nun folgt aber 8. L c 5—b 4 D c 3—b 4:, 9. S d 4—c 2: †
und gewinnt die Dame. Ueber den Abtausch der Damen
vergleiche man §. 90. Zu vermeiden ist der Tausch,
wenn die feindliche Partei ein materielles Uebergewicht hat;
in letzterem Falle besonders, wenn sich noch Hoffnung zeigt,
durch die Dame ein ewiges Schach zu erzwingen.
§. 188. Ueber die Thätigkeit der Thürme auf offenen
Linien und ihre Verdoppelung sehe man §. 91; über
ihren Angriff gegen die feindliche Rochade aber §. 91.
Gegen das Ende der Partie wirken beide Thürme auf der
zweiten Reihe des Gegners oft einen unwiderstehlichen An-
griff gegen den feindlichen König. Ueberhaupt findet der
Thurm auf jener Reihe oft einen guten Platz, um die Bauern
des Gegners aufzuräumen. Endlich ist der Thurm in dem-
selben Maasse ein Bauernführer wie der Laufer ein Bauern-
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