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Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856.

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Beziehung sind von besonderer Bedeutung die Abzugschachs.
Die Tempinutzungen bestehen in dem Tempigewinne ein-
zelner Figuren, wie des Laufers oder der Dame, ferner im
Tempozwang, d. h. in der Abwartung feindlicher Züge, end-
lich in der Verhütung einer feindlichen Pattstellung. Die
Opfer endlich haben den Zweck, entweder den feindlichen
König zu verstellen, bloss zu stellen und in eine Mattstellung
hinein zu ziehen, oder die Wirksamkeit feindlicher Figuren
von wichtigen Punkten abzulenken, oder endlich den eigenen
entscheidenden Figuren die Bahn zu öffnen.

Anmerkung. Auch bei diesen einzelnen Combinationen lassen
sich die angedeuteten vier Grundideen wieder erkennen.
Die Continuität der Vorbereitungen ergiebt sich in der
consequenten Anbahnung einer anderweitigen Combination;
man erinnere sich hier an die Aufgaben in §. 387 und
§. 380. Manche feine Combinationen aus praktischen Par-
tien und Endspielen gehören ebenfalls hierher. Die eigen-
thümliche Natur der Vorbereitung zeigt sich in der Stützung
einer anderen selbstständigen Combination, sei es als ein-
fache Mattpräparation, wie im 2. Zuge des Laufers in
§. 374 oder als consequente Heranziehung einer das Matt
nothwendig stützenden Figur, wie im genannten §. 380.
Der Mattzweck der Vorbereitungen wird durch Abschnei-
dung bedingt, sei es direct wie in §. 367, 382 und §. 368,
sei es durch Demaskation, wie in §. 374, wo der Laufer
a 7--f 2 zieht, um beim Springerangriff d 7--b 6 das Feld
c 5 nicht verdecken zu lassen; sei es endlich zur erfolg-
reichen Wirkung eines anderen Angriffes, wie eines Ab-
zugschach u. s. w. Besondere Eigenschaften der Vorbe-
bereitungen entstehen durch ihre Verbindung mit Opfern.
-- Die Continuität eines Doppelplanes zeigt sich z. B. in
der allmählichen Bildung eines Abzugschach (vgl. §. 383)
oder in der consequenten Benutzung eines solchen zur
Wegräumung feindlicher Hindernisse u. dgl. Die eigen-
thümliche Natur des Doppelzweckes ergiebt sich in der
eigentlichen Doppelattake, welche durch Demaskation oder
Räumung oder durch ein Abzugschach bedingt wird. In
ersterer Beziehung vergleiche man §. 363 und §. 374.
Die Mattkraft der Doppelpläne zeigt sich besonders an
den Matts durch Abzugschach und als besondere Eigen
schaft lässt sich die Möglichkeit auffassen, in einem Zuge
zugleich Angriff und Vertheidigung zu verbinden, wie z. B.
§. 367 und §. 368 zeigt. Auch gehören hieher solche be-
sondere Fälle, in denen die Nichtbenutzung eines zur Ver-
leitung aufgestellten Abzugschach von Entscheidung wird.
-- Unter die Lehre von den Tempinutzungen fällt zunächst
die ganze Klasse aller Roi depouille-Aufgaben, insofern
hier ein continuirlicher Tempogewinn von Seiten der stär-
keren Partei ins Auge gefasst werden muss. Man sehe
§. 383, sowie die analogen Aufgaben in §, 369, 372, 382,

Beziehung sind von besonderer Bedeutung die Abzugschachs.
Die Tempinutzungen bestehen in dem Tempigewinne ein-
zelner Figuren, wie des Laufers oder der Dame, ferner im
Tempozwang, d. h. in der Abwartung feindlicher Züge, end-
lich in der Verhütung einer feindlichen Pattstellung. Die
Opfer endlich haben den Zweck, entweder den feindlichen
König zu verstellen, bloss zu stellen und in eine Mattstellung
hinein zu ziehen, oder die Wirksamkeit feindlicher Figuren
von wichtigen Punkten abzulenken, oder endlich den eigenen
entscheidenden Figuren die Bahn zu öffnen.

Anmerkung. Auch bei diesen einzelnen Combinationen lassen
sich die angedeuteten vier Grundideen wieder erkennen.
Die Continuität der Vorbereitungen ergiebt sich in der
consequenten Anbahnung einer anderweitigen Combination;
man erinnere sich hier an die Aufgaben in §. 387 und
§. 380. Manche feine Combinationen aus praktischen Par-
tien und Endspielen gehören ebenfalls hierher. Die eigen-
thümliche Natur der Vorbereitung zeigt sich in der Stützung
einer anderen selbstständigen Combination, sei es als ein-
fache Mattpräparation, wie im 2. Zuge des Laufers in
§. 374 oder als consequente Heranziehung einer das Matt
nothwendig stützenden Figur, wie im genannten §. 380.
Der Mattzweck der Vorbereitungen wird durch Abschnei-
dung bedingt, sei es direct wie in §. 367, 382 und §. 368,
sei es durch Demaskation, wie in §. 374, wo der Laufer
a 7—f 2 zieht, um beim Springerangriff d 7—b 6 das Feld
c 5 nicht verdecken zu lassen; sei es endlich zur erfolg-
reichen Wirkung eines anderen Angriffes, wie eines Ab-
zugschach u. s. w. Besondere Eigenschaften der Vorbe-
bereitungen entstehen durch ihre Verbindung mit Opfern.
— Die Continuität eines Doppelplanes zeigt sich z. B. in
der allmählichen Bildung eines Abzugschach (vgl. §. 383)
oder in der consequenten Benutzung eines solchen zur
Wegräumung feindlicher Hindernisse u. dgl. Die eigen-
thümliche Natur des Doppelzweckes ergiebt sich in der
eigentlichen Doppelattake, welche durch Demaskation oder
Räumung oder durch ein Abzugschach bedingt wird. In
ersterer Beziehung vergleiche man §. 363 und §. 374.
Die Mattkraft der Doppelpläne zeigt sich besonders an
den Matts durch Abzugschach und als besondere Eigen
schaft lässt sich die Möglichkeit auffassen, in einem Zuge
zugleich Angriff und Vertheidigung zu verbinden, wie z. B.
§. 367 und §. 368 zeigt. Auch gehören hieher solche be-
sondere Fälle, in denen die Nichtbenutzung eines zur Ver-
leitung aufgestellten Abzugschach von Entscheidung wird.
— Unter die Lehre von den Tempinutzungen fällt zunächst
die ganze Klasse aller Roi dépouillé-Aufgaben, insofern
hier ein continuirlicher Tempogewinn von Seiten der stär-
keren Partei ins Auge gefasst werden muss. Man sehe
§. 383, sowie die analogen Aufgaben in §, 369, 372, 382,
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[222/0234] Beziehung sind von besonderer Bedeutung die Abzugschachs. Die Tempinutzungen bestehen in dem Tempigewinne ein- zelner Figuren, wie des Laufers oder der Dame, ferner im Tempozwang, d. h. in der Abwartung feindlicher Züge, end- lich in der Verhütung einer feindlichen Pattstellung. Die Opfer endlich haben den Zweck, entweder den feindlichen König zu verstellen, bloss zu stellen und in eine Mattstellung hinein zu ziehen, oder die Wirksamkeit feindlicher Figuren von wichtigen Punkten abzulenken, oder endlich den eigenen entscheidenden Figuren die Bahn zu öffnen. Anmerkung. Auch bei diesen einzelnen Combinationen lassen sich die angedeuteten vier Grundideen wieder erkennen. Die Continuität der Vorbereitungen ergiebt sich in der consequenten Anbahnung einer anderweitigen Combination; man erinnere sich hier an die Aufgaben in §. 387 und §. 380. Manche feine Combinationen aus praktischen Par- tien und Endspielen gehören ebenfalls hierher. Die eigen- thümliche Natur der Vorbereitung zeigt sich in der Stützung einer anderen selbstständigen Combination, sei es als ein- fache Mattpräparation, wie im 2. Zuge des Laufers in §. 374 oder als consequente Heranziehung einer das Matt nothwendig stützenden Figur, wie im genannten §. 380. Der Mattzweck der Vorbereitungen wird durch Abschnei- dung bedingt, sei es direct wie in §. 367, 382 und §. 368, sei es durch Demaskation, wie in §. 374, wo der Laufer a 7—f 2 zieht, um beim Springerangriff d 7—b 6 das Feld c 5 nicht verdecken zu lassen; sei es endlich zur erfolg- reichen Wirkung eines anderen Angriffes, wie eines Ab- zugschach u. s. w. Besondere Eigenschaften der Vorbe- bereitungen entstehen durch ihre Verbindung mit Opfern. — Die Continuität eines Doppelplanes zeigt sich z. B. in der allmählichen Bildung eines Abzugschach (vgl. §. 383) oder in der consequenten Benutzung eines solchen zur Wegräumung feindlicher Hindernisse u. dgl. Die eigen- thümliche Natur des Doppelzweckes ergiebt sich in der eigentlichen Doppelattake, welche durch Demaskation oder Räumung oder durch ein Abzugschach bedingt wird. In ersterer Beziehung vergleiche man §. 363 und §. 374. Die Mattkraft der Doppelpläne zeigt sich besonders an den Matts durch Abzugschach und als besondere Eigen schaft lässt sich die Möglichkeit auffassen, in einem Zuge zugleich Angriff und Vertheidigung zu verbinden, wie z. B. §. 367 und §. 368 zeigt. Auch gehören hieher solche be- sondere Fälle, in denen die Nichtbenutzung eines zur Ver- leitung aufgestellten Abzugschach von Entscheidung wird. — Unter die Lehre von den Tempinutzungen fällt zunächst die ganze Klasse aller Roi dépouillé-Aufgaben, insofern hier ein continuirlicher Tempogewinn von Seiten der stär- keren Partei ins Auge gefasst werden muss. Man sehe §. 383, sowie die analogen Aufgaben in §, 369, 372, 382,

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Zitationshilfe: Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_schachspiel_1856/234>, abgerufen am 27.11.2024.