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Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856.

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2. Das Schachspiel als Quelle.

§. 429. Die praktische Seite des Schachspiels hat meist
zu solchen besonderen Beziehungen Veranlassung gegeben,
welche sich auf gesellschaftliche Fragen und Verhältnisse zu-
rückführen lassen. Auf der einen Seite kommt hier die
Frage nach der allgemeinen gesellschaftlichen Bedeutung des
Schach in Betracht, auf der anderen ergeben sich einzelne
gesellschaftliche Verhältnisse sowie specielle Kunstproducte,
zu denen das Schachspiel im Allgemeinen oder zu welchen
gewisse besondere Schachideen unmittelbare Veranlassung bie-
ten. Zuletzt ist noch im Gegensatz zu den gewöhnlichen
Schachpartien die Klasse der Vorgabespiele zu berück-
sichtigen.

5. Sociale Bedeutung.

Fünfundsechszigstes Kapitel.
Werth, Zweck und Nutzen des Schachspiels.

§. 430. Die sociale oder gesellschaftliche Bedeutung
des Schachspieles beschäftigt sich auf der einen Seite
mit der Beurtheilung seines Werthes, auf der andern
mit der Frage nach seinem Zweck und Nutzen. In erste-
rer Beziehung lässt sich nicht läugnen, dass das Schach-
spiel eine Art wissenschaftlicher und künstlerischer Behand-
lung gestattet, ja dass es durch allgemeine Verbreitung und
Anerkennung, durch Vollkommenheit seiner mathematisch be-
gründeten Grundgesetze, sowie durch seine langjährige Uebung
und umfassende literarische Bearbeitung einen besonderen
Werth vor allen nur möglichen Spielen gewinnt. Allein alle
diese Vorzüge geben noch durchaus kein Recht zur Gleich-
stellung des Schach mit einer Wissenschaft oder Kunst als
solcher, obgleich letztere Ansicht von vielen ausgezeichneten

2. Das Schachſpiel als Quelle.

§. 429. Die praktische Seite des Schachspiels hat meist
zu solchen besonderen Beziehungen Veranlassung gegeben,
welche sich auf gesellschaftliche Fragen und Verhältnisse zu-
rückführen lassen. Auf der einen Seite kommt hier die
Frage nach der allgemeinen gesellschaftlichen Bedeutung des
Schach in Betracht, auf der anderen ergeben sich einzelne
gesellschaftliche Verhältnisse sowie specielle Kunstproducte,
zu denen das Schachspiel im Allgemeinen oder zu welchen
gewisse besondere Schachideen unmittelbare Veranlassung bie-
ten. Zuletzt ist noch im Gegensatz zu den gewöhnlichen
Schachpartien die Klasse der Vorgabespiele zu berück-
sichtigen.

5. Sociale Bedeutung.

Fünfundsechszigstes Kapitel.
Werth, Zweck und Nutzen des Schachspiels.

§. 430. Die sociale oder gesellschaftliche Bedeutung
des Schachspieles beschäftigt sich auf der einen Seite
mit der Beurtheilung seines Werthes, auf der andern
mit der Frage nach seinem Zweck und Nutzen. In erste-
rer Beziehung lässt sich nicht läugnen, dass das Schach-
spiel eine Art wissenschaftlicher und künstlerischer Behand-
lung gestattet, ja dass es durch allgemeine Verbreitung und
Anerkennung, durch Vollkommenheit seiner mathematisch be-
gründeten Grundgesetze, sowie durch seine langjährige Uebung
und umfassende literarische Bearbeitung einen besonderen
Werth vor allen nur möglichen Spielen gewinnt. Allein alle
diese Vorzüge geben noch durchaus kein Recht zur Gleich-
stellung des Schach mit einer Wissenschaft oder Kunst als
solcher, obgleich letztere Ansicht von vielen ausgezeichneten

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[247/0259] 2. Das Schachſpiel als Quelle. §. 429. Die praktische Seite des Schachspiels hat meist zu solchen besonderen Beziehungen Veranlassung gegeben, welche sich auf gesellschaftliche Fragen und Verhältnisse zu- rückführen lassen. Auf der einen Seite kommt hier die Frage nach der allgemeinen gesellschaftlichen Bedeutung des Schach in Betracht, auf der anderen ergeben sich einzelne gesellschaftliche Verhältnisse sowie specielle Kunstproducte, zu denen das Schachspiel im Allgemeinen oder zu welchen gewisse besondere Schachideen unmittelbare Veranlassung bie- ten. Zuletzt ist noch im Gegensatz zu den gewöhnlichen Schachpartien die Klasse der Vorgabespiele zu berück- sichtigen. 5. Sociale Bedeutung. Fünfundsechszigstes Kapitel. Werth, Zweck und Nutzen des Schachspiels. §. 430. Die sociale oder gesellschaftliche Bedeutung des Schachspieles beschäftigt sich auf der einen Seite mit der Beurtheilung seines Werthes, auf der andern mit der Frage nach seinem Zweck und Nutzen. In erste- rer Beziehung lässt sich nicht läugnen, dass das Schach- spiel eine Art wissenschaftlicher und künstlerischer Behand- lung gestattet, ja dass es durch allgemeine Verbreitung und Anerkennung, durch Vollkommenheit seiner mathematisch be- gründeten Grundgesetze, sowie durch seine langjährige Uebung und umfassende literarische Bearbeitung einen besonderen Werth vor allen nur möglichen Spielen gewinnt. Allein alle diese Vorzüge geben noch durchaus kein Recht zur Gleich- stellung des Schach mit einer Wissenschaft oder Kunst als solcher, obgleich letztere Ansicht von vielen ausgezeichneten

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Zitationshilfe: Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_schachspiel_1856/259>, abgerufen am 23.11.2024.