Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856.Weiss sucht dem doppelten Angriffe des Bauers f 5 zu Dem Schwarzen bleibt nun nach diesem groben Ver- 20. . . . L g 4--d 7. Es folgt weiter 22. D f 7--f 8 + L d 7--e 8. In der Eile den Angriff kräftig weiter zu führen, über- Weiss sucht dem doppelten Angriffe des Bauers f 5 zu Dem Schwarzen bleibt nun nach diesem groben Ver- 20. . . . L g 4—d 7. Es folgt weiter 22. D f 7—f 8 † L d 7—e 8. In der Eile den Angriff kräftig weiter zu führen, über- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0057" n="45"/> <p>Weiss sucht dem doppelten Angriffe des Bauers <hi rendition="#i">f</hi> 5 zu<lb/> entgehen. Man nennt eine solche Stellung, in welcher ein<lb/> feindlicher Bauer zugleich zwei Officiere angreift, Gabel-<lb/> stellung, weil wie in dem vorligenden Falle, wenn der Bauer<lb/> von <hi rendition="#i">f</hi> 5 nach <hi rendition="#i">f</hi> 4 vorrückt, er gleich einer Gabel nach zwei<lb/> Richtungen hin drohend wirkt. Schwarz übersieht aber bei<lb/> dem nun folgenden Angriffe<lb/><hi rendition="#c">18. <hi rendition="#i">f</hi> 2—<hi rendition="#i">f</hi> 3, <hi rendition="#i">f</hi> 5—<hi rendition="#i">f</hi> 4,</hi><lb/> dass der Bauer auf <hi rendition="#i">f</hi> 4 von seinem Königsbauer <hi rendition="#i">e</hi> 5 nur<lb/> scheinbar gedeckt ist, da letzterer nach den Zügen<lb/><hi rendition="#c">19. S <hi rendition="#i">h</hi> 3—<hi rendition="#i">f</hi> 4: D <hi rendition="#i">f</hi> 6—<hi rendition="#i">f</hi> 4:<lb/> 20. D <hi rendition="#i">g</hi> 3—<hi rendition="#i">f</hi> 4:</hi><lb/> nun nicht von <hi rendition="#i">e</hi> 5 aus nach <hi rendition="#i">f</hi> 4 wieder schlagen kann, indem<lb/> dadurch der König dem Angriffe des weissen Thurmes Preis<lb/> gegeben würde. Dies ist ein häufiger Fehler der Anfänger,<lb/> und es kann nicht genug davor gewarnt werden, scheinbare<lb/> Deckungen als wirkliche bei den Berechnungen mit in An-<lb/> schlag zu bringen. Jede Deckung ist aber eine scheinbare,<lb/> welche entweder bei ihrer Realisirung den König einem<lb/> Schach ausstellen, oder eine andere Hauptfigur dem feind-<lb/> lichen Angriff Preis geben würde.</p><lb/> <p>Dem Schwarzen bleibt nun nach diesem groben Ver-<lb/> sehen kaum eine Aussicht auf Rettung der Partie; zunächst<lb/> hat er seinen angegriffenen Laufer zurückzuziehen.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c">20. . . . L <hi rendition="#i">g</hi> 4—<hi rendition="#i">d</hi> 7.</hi> </p><lb/> <p>Es folgt weiter<lb/><hi rendition="#c">21. D <hi rendition="#i">f</hi> 4—<hi rendition="#i">f</hi> 7 † K <hi rendition="#i">e</hi> 8—<hi rendition="#i">d</hi> 8,</hi><lb/> und es war deshalb besser, dass Schwarz zunächst durch<lb/> 20. S <hi rendition="#i">a</hi> 5—<hi rendition="#i">c</hi> 4: den drohenden weissen Laufer abtauschte;<lb/> denn es ist stets nützlich, eine wirksame Figur des Gegners<lb/> gegen eine eigene unthätige umzutauschen.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c">22. D <hi rendition="#i">f</hi> 7—<hi rendition="#i">f</hi> 8 † L <hi rendition="#i">d</hi> 7—<hi rendition="#i">e</hi> 8.<lb/> 23. <hi rendition="#i">d</hi> 3—<hi rendition="#i">d</hi> 4, S <hi rendition="#i">a</hi> 5—<hi rendition="#i">c</hi> 4:</hi> </p><lb/> <p>In der Eile den Angriff kräftig weiter zu führen, über-<lb/> sieht hier Weiss den Verlust eines Officiers; besser war es,<lb/> durch L <hi rendition="#i">c</hi> 4—<hi rendition="#i">g</hi> 8: den Gegner erst noch entscheidend zu<lb/> schwächen. Nur möge sich der Anfänger stets davor hüten,<lb/> fehlerhafte Züge, auch wenn sie auf einem blossen Versehen<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [45/0057]
Weiss sucht dem doppelten Angriffe des Bauers f 5 zu
entgehen. Man nennt eine solche Stellung, in welcher ein
feindlicher Bauer zugleich zwei Officiere angreift, Gabel-
stellung, weil wie in dem vorligenden Falle, wenn der Bauer
von f 5 nach f 4 vorrückt, er gleich einer Gabel nach zwei
Richtungen hin drohend wirkt. Schwarz übersieht aber bei
dem nun folgenden Angriffe
18. f 2—f 3, f 5—f 4,
dass der Bauer auf f 4 von seinem Königsbauer e 5 nur
scheinbar gedeckt ist, da letzterer nach den Zügen
19. S h 3—f 4: D f 6—f 4:
20. D g 3—f 4:
nun nicht von e 5 aus nach f 4 wieder schlagen kann, indem
dadurch der König dem Angriffe des weissen Thurmes Preis
gegeben würde. Dies ist ein häufiger Fehler der Anfänger,
und es kann nicht genug davor gewarnt werden, scheinbare
Deckungen als wirkliche bei den Berechnungen mit in An-
schlag zu bringen. Jede Deckung ist aber eine scheinbare,
welche entweder bei ihrer Realisirung den König einem
Schach ausstellen, oder eine andere Hauptfigur dem feind-
lichen Angriff Preis geben würde.
Dem Schwarzen bleibt nun nach diesem groben Ver-
sehen kaum eine Aussicht auf Rettung der Partie; zunächst
hat er seinen angegriffenen Laufer zurückzuziehen.
20. . . . L g 4—d 7.
Es folgt weiter
21. D f 4—f 7 † K e 8—d 8,
und es war deshalb besser, dass Schwarz zunächst durch
20. S a 5—c 4: den drohenden weissen Laufer abtauschte;
denn es ist stets nützlich, eine wirksame Figur des Gegners
gegen eine eigene unthätige umzutauschen.
22. D f 7—f 8 † L d 7—e 8.
23. d 3—d 4, S a 5—c 4:
In der Eile den Angriff kräftig weiter zu führen, über-
sieht hier Weiss den Verlust eines Officiers; besser war es,
durch L c 4—g 8: den Gegner erst noch entscheidend zu
schwächen. Nur möge sich der Anfänger stets davor hüten,
fehlerhafte Züge, auch wenn sie auf einem blossen Versehen
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