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Langemann, Ludwig; Hummel, Helene: Frauenstimmrecht und Frauenemanzipation. Berlin, 1916.

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8-10 Jahre dem Berufe treu bleiben und dann zum
weitaus größten Teil eine Ehe eingehen. Allerdings
wird ein Teil der ursprünglich ledigen Mädchen als
Frauen, verheiratet oder verwitwet, wieder in den Beruf
zurückkehren. Aber die Ausbildungsfrage ist dadurch nicht
berührt, denn alle diese Frauen haben auch einem Haus-
stande vorzustehen. Kenntnisse in der Hauswirtschaft
sind daher für die Mädchen im Handelsstande genau so
wichtig wie für die jungen Fabrikarbeiterinnen. (Aus
einem Vortrage von Prof. Dr. Kaup-München. "Frauen-
arbeit und Rassenhygiene.") Der Hausfrauen- und
Mutterberuf ist aber nach Ansicht der Frauenrechtlerinnen
so spielend leicht, daß jede erwerbende Frau sich in kurzer
Zeit das Wissenswerte aneignen kann. Doch wieviel
wirtschaftliche Werte gehen durch das Ungeschick unserer
jungen Hausfrauen verloren, wieviel teueres Lehrgeld
müssen sie in der Ehe zahlen! Schon allein wenn man
bedenkt, ein wie großer Anteil von dem Verdienst des
Mannes durch die Hände der Frau geht, welchen wichtigen
Teil vom Nationalvermögen wir Hausfrauen verwalten!
Eine Aufstellung im Monatsblatte des "Deutschen Bundes
gegen die Frauenemanzipation" vom 15. Mai 1914 zeigt,
daß bei einem Einkommen der Familie von 1200-1600 M
86 % bei einem Einkommen von 4000-5000 M immer
noch 70 % für die unmittelbaren Lebensnotwendigkeiten
verbraucht werden, also Frauensache sind! Wie nötig
wäre da die rationelle Kenntnis einer geordneten Finanz-
wirtschaft für alle Frauen; wie wäre unserem Volke jetzt
in der Kriegszeit eine gute Lebensmittelkunde aller
deutschen Frauen zustatten gekommen!

8–10 Jahre dem Berufe treu bleiben und dann zum
weitaus größten Teil eine Ehe eingehen. Allerdings
wird ein Teil der ursprünglich ledigen Mädchen als
Frauen, verheiratet oder verwitwet, wieder in den Beruf
zurückkehren. Aber die Ausbildungsfrage ist dadurch nicht
berührt, denn alle diese Frauen haben auch einem Haus-
stande vorzustehen. Kenntnisse in der Hauswirtschaft
sind daher für die Mädchen im Handelsstande genau so
wichtig wie für die jungen Fabrikarbeiterinnen. (Aus
einem Vortrage von Prof. Dr. Kaup-München. „Frauen-
arbeit und Rassenhygiene.“) Der Hausfrauen- und
Mutterberuf ist aber nach Ansicht der Frauenrechtlerinnen
so spielend leicht, daß jede erwerbende Frau sich in kurzer
Zeit das Wissenswerte aneignen kann. Doch wieviel
wirtschaftliche Werte gehen durch das Ungeschick unserer
jungen Hausfrauen verloren, wieviel teueres Lehrgeld
müssen sie in der Ehe zahlen! Schon allein wenn man
bedenkt, ein wie großer Anteil von dem Verdienst des
Mannes durch die Hände der Frau geht, welchen wichtigen
Teil vom Nationalvermögen wir Hausfrauen verwalten!
Eine Aufstellung im Monatsblatte des „Deutschen Bundes
gegen die Frauenemanzipation“ vom 15. Mai 1914 zeigt,
daß bei einem Einkommen der Familie von 1200–1600 M
86 % bei einem Einkommen von 4000–5000 M immer
noch 70 % für die unmittelbaren Lebensnotwendigkeiten
verbraucht werden, also Frauensache sind! Wie nötig
wäre da die rationelle Kenntnis einer geordneten Finanz-
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in der Kriegszeit eine gute Lebensmittelkunde aller
deutschen Frauen zustatten gekommen!

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[116/0118] 8–10 Jahre dem Berufe treu bleiben und dann zum weitaus größten Teil eine Ehe eingehen. Allerdings wird ein Teil der ursprünglich ledigen Mädchen als Frauen, verheiratet oder verwitwet, wieder in den Beruf zurückkehren. Aber die Ausbildungsfrage ist dadurch nicht berührt, denn alle diese Frauen haben auch einem Haus- stande vorzustehen. Kenntnisse in der Hauswirtschaft sind daher für die Mädchen im Handelsstande genau so wichtig wie für die jungen Fabrikarbeiterinnen. (Aus einem Vortrage von Prof. Dr. Kaup-München. „Frauen- arbeit und Rassenhygiene.“) Der Hausfrauen- und Mutterberuf ist aber nach Ansicht der Frauenrechtlerinnen so spielend leicht, daß jede erwerbende Frau sich in kurzer Zeit das Wissenswerte aneignen kann. Doch wieviel wirtschaftliche Werte gehen durch das Ungeschick unserer jungen Hausfrauen verloren, wieviel teueres Lehrgeld müssen sie in der Ehe zahlen! Schon allein wenn man bedenkt, ein wie großer Anteil von dem Verdienst des Mannes durch die Hände der Frau geht, welchen wichtigen Teil vom Nationalvermögen wir Hausfrauen verwalten! Eine Aufstellung im Monatsblatte des „Deutschen Bundes gegen die Frauenemanzipation“ vom 15. Mai 1914 zeigt, daß bei einem Einkommen der Familie von 1200–1600 M 86 % bei einem Einkommen von 4000–5000 M immer noch 70 % für die unmittelbaren Lebensnotwendigkeiten verbraucht werden, also Frauensache sind! Wie nötig wäre da die rationelle Kenntnis einer geordneten Finanz- wirtschaft für alle Frauen; wie wäre unserem Volke jetzt in der Kriegszeit eine gute Lebensmittelkunde aller deutschen Frauen zustatten gekommen!

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Zitationshilfe: Langemann, Ludwig; Hummel, Helene: Frauenstimmrecht und Frauenemanzipation. Berlin, 1916, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/langemann_frauenstimmrecht_1916/118>, abgerufen am 23.11.2024.