[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771.und Gefälligkeit des Herrn ** machte, Sie lernten von ihnen "Die Schönheiten der Sprache und "Von allen Wissenschaften eine Jdee "Wenigstens die Nahmen aller Schrif- "Sie besuchten auch mit ihnen die öf- Jnglei-
und Gefaͤlligkeit des Herrn ** machte, Sie lernten von ihnen „Die Schoͤnheiten der Sprache und „Von allen Wiſſenſchaften eine Jdee „Wenigſtens die Nahmen aller Schrif- „Sie beſuchten auch mit ihnen die oͤf- Jnglei-
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und Gefaͤlligkeit des Herrn ** machte,
erboßt war, zumal da ihn dem ungeach-
tet alle um ſich haben wollten, und mich
wie neidiſchſumſende Weſpen hinderten,
etwas Honig fuͤr mich zu ſammeln, auch
nur den Pariſer immer reden machten:
ich warf endlich die Frage auf: Was fuͤr
einen Gebrauch die franzoͤſiſchen Damen
von dem Umgang ihrer Gelehrten mach-
ten? Jch vernahm aus der Antwort:
Sie lernten von ihnen
„Die Schoͤnheiten der Sprache und
des Ausdrucks;
„Von allen Wiſſenſchaften eine Jdee
zu haben, um hie und da etliche Worte
in die Unterredung miſchen zu koͤnnen,
die ihnen den Ruhm vieler Kenntniſſe er-
haſchen haͤlfen:
„Wenigſtens die Nahmen aller Schrif-
ten zu wiſſen, und etwas das einem Ur-
theil gleiche daruͤber zu ſagen;
„Sie beſuchten auch mit ihnen die oͤf-
fentlichen phyſicaliſchen Lehrſtunden, wo
ſie ohne viele Muͤhe, ſehr nuͤtzliche Be-
griffe ſammelten;
Jnglei-
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Zitationshilfe: | [La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte01_1771/254>, abgerufen am 28.07.2024. |