schrieb ihr in zween Tagen, daß ich un- sern Gesandtschafts-Prediger gewonnen hätte, der uns trauen würde; sie möchte nur ihre Jungfer schicken, um Abends selbst ihn zu sprechen. Dieß geschah; das Mädchen brachte ihm einen in engli- scher Sprache geschriebnen Brief, worinn meine Heldin die Ursachen einer geheimen Heyrath auskramte und ihren Entschluß entschuldigte, sich seinem Gebet und sei- ner Fürsorge empfahl und einen schönen Ring beylegte.
John, der Teufel, hatte die Kleider des Doctors an, und seine Perucke auf; und redete gebrochen, aber sehr pathetisch Deutsch. Das Kätzchen kroch sehr an- dächtig um ihn herum; ich gab ihr eine Verschreibung mit, die John unterzeich- nete, und sagte ihr, daß das bevorste- hende Fest den besten Anlaß geben würde unser Vorhaben auszuführen, weil man sie wegen ihrer andaurenden Kränklich- keit nicht einladen und nicht beobachten würde.
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ſchrieb ihr in zween Tagen, daß ich un- ſern Geſandtſchafts-Prediger gewonnen haͤtte, der uns trauen wuͤrde; ſie moͤchte nur ihre Jungfer ſchicken, um Abends ſelbſt ihn zu ſprechen. Dieß geſchah; das Maͤdchen brachte ihm einen in engli- ſcher Sprache geſchriebnen Brief, worinn meine Heldin die Urſachen einer geheimen Heyrath auskramte und ihren Entſchluß entſchuldigte, ſich ſeinem Gebet und ſei- ner Fuͤrſorge empfahl und einen ſchoͤnen Ring beylegte.
John, der Teufel, hatte die Kleider des Doctors an, und ſeine Perucke auf; und redete gebrochen, aber ſehr pathetiſch Deutſch. Das Kaͤtzchen kroch ſehr an- daͤchtig um ihn herum; ich gab ihr eine Verſchreibung mit, die John unterzeich- nete, und ſagte ihr, daß das bevorſte- hende Feſt den beſten Anlaß geben wuͤrde unſer Vorhaben auszufuͤhren, weil man ſie wegen ihrer andaurenden Kraͤnklich- keit nicht einladen und nicht beobachten wuͤrde.
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ſchrieb ihr in zween Tagen, daß ich un-
ſern Geſandtſchafts-Prediger gewonnen
haͤtte, der uns trauen wuͤrde; ſie moͤchte
nur ihre Jungfer ſchicken, um Abends
ſelbſt ihn zu ſprechen. Dieß geſchah;
das Maͤdchen brachte ihm einen in engli-
ſcher Sprache geſchriebnen Brief, worinn
meine Heldin die Urſachen einer geheimen
Heyrath auskramte und ihren Entſchluß
entſchuldigte, ſich ſeinem Gebet und ſei-
ner Fuͤrſorge empfahl und einen ſchoͤnen
Ring beylegte.
John, der Teufel, hatte die Kleider
des Doctors an, und ſeine Perucke auf;
und redete gebrochen, aber ſehr pathetiſch
Deutſch. Das Kaͤtzchen kroch ſehr an-
daͤchtig um ihn herum; ich gab ihr eine
Verſchreibung mit, die John unterzeich-
nete, und ſagte ihr, daß das bevorſte-
hende Feſt den beſten Anlaß geben wuͤrde
unſer Vorhaben auszufuͤhren, weil man
ſie wegen ihrer andaurenden Kraͤnklich-
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[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte01_1771/385>, abgerufen am 21.11.2024.
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