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[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 2. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771.

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"chen erschütterte, hinzusetzte: Jhre Tochter
"sollte das Kind ihres Herzens werden, und
"alles sein Vermögen ihr zugewandt seyn.
"Würden sie nicht dadurch zugleich der
"mütterlichen Pflicht auch für die äußer-
"liche Glückseligkeit ihres Kindes zu sor-
"gen, genug thun? Und konnte die ge-
"horsame Ergebung des Willens Jhrer Ju-
"gendlichen Jahre dem Herzen Jhres ehr-
"würdigen Vaters jemals so viel Freude
"machen, als Sie ihm in den itzigen Jah-
"ren Jhrer Freyheit machen würden,
"wenn Sie seinen Rath, seine zärtlichen
"Wünsche für eine Verbindung befolgten,
"wodurch Sie ihm genähert, und in den
"Stand gesetzt würden, sein väterliches
"Herz in dem letzten Theile seines Lebens
"für alle Mühe der Erziehung seiner Kin-
"der zu belohnen? Bedenken Sie sich,
"liebreiche und gegen alle Menschen leut-
"selige und wohlthätige Frau! Jch will
"Jhnen nichts von der hochachtungswür-
"digen Hand sagen, die in einer unsrer
"schönsten Residenzstädte auf den gütigen
"Wink der Jhrigen wartet, wo eine An-

"zahl


„chen erſchuͤtterte, hinzuſetzte: Jhre Tochter
„ſollte das Kind ihres Herzens werden, und
„alles ſein Vermoͤgen ihr zugewandt ſeyn.
„Wuͤrden ſie nicht dadurch zugleich der
„muͤtterlichen Pflicht auch fuͤr die aͤußer-
„liche Gluͤckſeligkeit ihres Kindes zu ſor-
„gen, genug thun? Und konnte die ge-
„horſame Ergebung des Willens Jhrer Ju-
„gendlichen Jahre dem Herzen Jhres ehr-
„wuͤrdigen Vaters jemals ſo viel Freude
„machen, als Sie ihm in den itzigen Jah-
„ren Jhrer Freyheit machen wuͤrden,
„wenn Sie ſeinen Rath, ſeine zaͤrtlichen
„Wuͤnſche fuͤr eine Verbindung befolgten,
„wodurch Sie ihm genaͤhert, und in den
„Stand geſetzt wuͤrden, ſein vaͤterliches
„Herz in dem letzten Theile ſeines Lebens
„fuͤr alle Muͤhe der Erziehung ſeiner Kin-
„der zu belohnen? Bedenken Sie ſich,
„liebreiche und gegen alle Menſchen leut-
„ſelige und wohlthaͤtige Frau! Jch will
„Jhnen nichts von der hochachtungswuͤr-
„digen Hand ſagen, die in einer unſrer
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[114/0120] „chen erſchuͤtterte, hinzuſetzte: Jhre Tochter „ſollte das Kind ihres Herzens werden, und „alles ſein Vermoͤgen ihr zugewandt ſeyn. „Wuͤrden ſie nicht dadurch zugleich der „muͤtterlichen Pflicht auch fuͤr die aͤußer- „liche Gluͤckſeligkeit ihres Kindes zu ſor- „gen, genug thun? Und konnte die ge- „horſame Ergebung des Willens Jhrer Ju- „gendlichen Jahre dem Herzen Jhres ehr- „wuͤrdigen Vaters jemals ſo viel Freude „machen, als Sie ihm in den itzigen Jah- „ren Jhrer Freyheit machen wuͤrden, „wenn Sie ſeinen Rath, ſeine zaͤrtlichen „Wuͤnſche fuͤr eine Verbindung befolgten, „wodurch Sie ihm genaͤhert, und in den „Stand geſetzt wuͤrden, ſein vaͤterliches „Herz in dem letzten Theile ſeines Lebens „fuͤr alle Muͤhe der Erziehung ſeiner Kin- „der zu belohnen? Bedenken Sie ſich, „liebreiche und gegen alle Menſchen leut- „ſelige und wohlthaͤtige Frau! Jch will „Jhnen nichts von der hochachtungswuͤr- „digen Hand ſagen, die in einer unſrer „ſchoͤnſten Reſidenzſtaͤdte auf den guͤtigen „Wink der Jhrigen wartet, wo eine An- „zahl

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Zitationshilfe: [La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 2. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte02_1771/120>, abgerufen am 21.11.2024.