Laßwitz, Kurd: Geschichte der Atomistik. Bd. 1. Hamburg, 1890.Agrippa v. Nettesheim: Elemente. Platon erteilt er dem Feuer: acuitas, raritas, motus; der Erde:obscuritas, densitas, quies; der Luft: obscuritas, raritas, motus; dem Wasser: obscuritas, densitas, motus. Diese Eigenschaften kommen den Elementen in verschiedenen Graden zu, und zwar so, daß das Feuer doppelt so dünn, 3mal so beweglich, 4mal so scharf ist als die Luft, die Luft " " scharf, " " dünn, " " beweglich " d. Wasser, das Wasser " " scharf, " " dünn, " " beweglich " die Erde. Das Feuer verhält sich zur Luft, wie die Luft zum Wasser, Dieser Anfang, in die aristotelische Qualitätslehre quanti- 1 Henrici Cornelii Agrippae ab Nettesheym Opera omnia. Lugduni 1600. Tom. I. De occulta philosophia. Lib. I. c. 3. p. 4. Vgl. 1. Buch S. 63. 2 A. a. O. p. 5. 3 A. a. O. c. 8. p. 14 f. 4 A. a. O. c. 13. p. 20. 19*
Agrippa v. Nettesheim: Elemente. Platon erteilt er dem Feuer: acuitas, raritas, motus; der Erde:obscuritas, densitas, quies; der Luft: obscuritas, raritas, motus; dem Wasser: obscuritas, densitas, motus. Diese Eigenschaften kommen den Elementen in verschiedenen Graden zu, und zwar so, daß das Feuer doppelt so dünn, 3mal so beweglich, 4mal so scharf ist als die Luft, die Luft „ „ scharf, „ „ dünn, „ „ beweglich „ d. Wasser, das Wasser „ „ scharf, „ „ dünn, „ „ beweglich „ die Erde. Das Feuer verhält sich zur Luft, wie die Luft zum Wasser, Dieser Anfang, in die aristotelische Qualitätslehre quanti- 1 Henrici Cornelii Agrippae ab Nettesheym Opera omnia. Lugduni 1600. Tom. I. De occulta philosophia. Lib. I. c. 3. p. 4. Vgl. 1. Buch S. 63. 2 A. a. O. p. 5. 3 A. a. O. c. 8. p. 14 f. 4 A. a. O. c. 13. p. 20. 19*
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Agrippa v. Nettesheim: Elemente.
Platon erteilt er dem Feuer: acuitas, raritas, motus; der Erde:
obscuritas, densitas, quies; der Luft: obscuritas, raritas, motus;
dem Wasser: obscuritas, densitas, motus. Diese Eigenschaften
kommen den Elementen in verschiedenen Graden zu, und zwar
so, daß
das Feuer doppelt so dünn, 3mal so beweglich, 4mal so scharf ist als die Luft,
die Luft „ „ scharf, „ „ dünn, „ „ beweglich „ d. Wasser,
das Wasser „ „ scharf, „ „ dünn, „ „ beweglich „ die Erde.
Das Feuer verhält sich zur Luft, wie die Luft zum Wasser,
wie das Wasser zur Erde. 1
Dieser Anfang, in die aristotelische Qualitätslehre quanti-
tative Beziehungen hineinzubringen, bleibt jedoch ohne weitere
Folgen. Es wird dafür versichert, daß die Beziehungen zwi-
schen den Elementen Wurzel und Grundlage aller Körper und
Naturen, aller merkwürdigen Eigenschaften und Kräfte seien,
deren Kenntnis zu staunenswerten Leistungen in der natür-
lichen Magie in den Stand setze. 2 Die Zusammensetzung der
Elemente und ihre gegenseitigen Verbindungen finden nicht
statt nach Art einer Zusammenhäufung, sondern durch Ver-
änderung und innere Vereinigung. Von den sinnlich wahr-
nehmbaren Elementen ist keines rein, in ihren Zusammen-
setzungen ist stets ein Element das herrschende; so überwiegt
in den Steinen die Erde, in den Metallen das Wasser, in den
Pflanzen die Luft, in den Tieren das Feuer, nämlich die Lebens-
wärme. Der Einfluß der Elemente erstreckt sich auf die ge-
samte Welt, auch mit den Sternen und Geistern stehen sie in
bestimmtem Zusammenhange. 3 Die Eigenschaften der Dinge,
welche von den Elementen abhängen, sind teils erkennbar aus
der Menge des herrschenden Elementes und stehen im Ver-
hältnis zur Größe des Körpers, teils aber sind sie in keiner
Weise aus der Natur der Elemente ersichtlich und nur durch
die Erfahrung zu ergründen; das sind die qualitates occultae, von
welchen Agrippa eine große Anzahl aufführt. 4 Es entsteht
nun die wichtige Frage, woher diese verborgenen Eigenschaften
1 Henrici Cornelii Agrippae ab Nettesheym Opera omnia. Lugduni 1600.
Tom. I. De occulta philosophia. Lib. I. c. 3. p. 4. Vgl. 1. Buch S. 63.
2 A. a. O. p. 5.
3 A. a. O. c. 8. p. 14 f.
4 A. a. O. c. 13. p. 20.
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