stehen; sie läßt den geworfenen Stein wieder zur Erde fallen und die Gewässer nach dem Meere hin sich sammeln. Sie ist eine allgemeine Eigenschaft der Körper, welche von ihrer gegenseitigen Lage im Raume abhängt; die Arbeit, welche ein Körper infolge der Gravitation zu leisten vermag, nennt man daher Raumenergie.
Wenn es gelänge, einem Körper diese eigentümliche Form der Energie zu entziehen, die er infolge seiner Lage zu den übrigen Körpern, insbesondere zu den Planeten und der Sonne besitzt, wenn es gelänge, seine Gravitation in eine andere Energieform über- zuführen, so würde man diesen Körper dadurch un- abhängig von der Schwerkraft machen; die Schwerkraft würde durch ihn hindurch oder um ihn herumgehen, ohne ihn zu beeinflussen; er würde "diabarisch" werden. Er würde ebensowenig von der Sonne angezogen werden, wie ein Stück Holz vom Magneten. Dann aber müßte es ja auch gelingen, den Körper dem Ein- flusse der Planeten und der Sonne soweit zu ent- ziehen, daß man ihn im Weltraum frei bewegen könnte; dann also müßte es gelingen, den Weg von einem Planeten zum andern, von dem Mars zur Erde zu finden.
Dies war den Martiern gelungen. Sie vermochten Körper von gewisser Zusammensetzung herzustellen, so daß jede auf sie treffende Schwerewirkung spurlos an ihnen und an den von ihnen umschlossenen Körpern vorüberging -- d. h. spurlos als Schwere. Die Gravi- tationsenergie wurde in andere Energieformen um-
Die Herren des Weltraums.
ſtehen; ſie läßt den geworfenen Stein wieder zur Erde fallen und die Gewäſſer nach dem Meere hin ſich ſammeln. Sie iſt eine allgemeine Eigenſchaft der Körper, welche von ihrer gegenſeitigen Lage im Raume abhängt; die Arbeit, welche ein Körper infolge der Gravitation zu leiſten vermag, nennt man daher Raumenergie.
Wenn es gelänge, einem Körper dieſe eigentümliche Form der Energie zu entziehen, die er infolge ſeiner Lage zu den übrigen Körpern, insbeſondere zu den Planeten und der Sonne beſitzt, wenn es gelänge, ſeine Gravitation in eine andere Energieform über- zuführen, ſo würde man dieſen Körper dadurch un- abhängig von der Schwerkraft machen; die Schwerkraft würde durch ihn hindurch oder um ihn herumgehen, ohne ihn zu beeinfluſſen; er würde „diabariſch‟ werden. Er würde ebenſowenig von der Sonne angezogen werden, wie ein Stück Holz vom Magneten. Dann aber müßte es ja auch gelingen, den Körper dem Ein- fluſſe der Planeten und der Sonne ſoweit zu ent- ziehen, daß man ihn im Weltraum frei bewegen könnte; dann alſo müßte es gelingen, den Weg von einem Planeten zum andern, von dem Mars zur Erde zu finden.
Dies war den Martiern gelungen. Sie vermochten Körper von gewiſſer Zuſammenſetzung herzuſtellen, ſo daß jede auf ſie treffende Schwerewirkung ſpurlos an ihnen und an den von ihnen umſchloſſenen Körpern vorüberging — d. h. ſpurlos als Schwere. Die Gravi- tationsenergie wurde in andere Energieformen um-
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Die Herren des Weltraums.
ſtehen; ſie läßt den geworfenen Stein wieder zur
Erde fallen und die Gewäſſer nach dem Meere hin
ſich ſammeln. Sie iſt eine allgemeine Eigenſchaft
der Körper, welche von ihrer gegenſeitigen Lage im
Raume abhängt; die Arbeit, welche ein Körper infolge
der Gravitation zu leiſten vermag, nennt man daher
Raumenergie.
Wenn es gelänge, einem Körper dieſe eigentümliche
Form der Energie zu entziehen, die er infolge ſeiner
Lage zu den übrigen Körpern, insbeſondere zu den
Planeten und der Sonne beſitzt, wenn es gelänge,
ſeine Gravitation in eine andere Energieform über-
zuführen, ſo würde man dieſen Körper dadurch un-
abhängig von der Schwerkraft machen; die Schwerkraft
würde durch ihn hindurch oder um ihn herumgehen,
ohne ihn zu beeinfluſſen; er würde „diabariſch‟ werden.
Er würde ebenſowenig von der Sonne angezogen
werden, wie ein Stück Holz vom Magneten. Dann
aber müßte es ja auch gelingen, den Körper dem Ein-
fluſſe der Planeten und der Sonne ſoweit zu ent-
ziehen, daß man ihn im Weltraum frei bewegen
könnte; dann alſo müßte es gelingen, den Weg von
einem Planeten zum andern, von dem Mars zur Erde
zu finden.
Dies war den Martiern gelungen. Sie vermochten
Körper von gewiſſer Zuſammenſetzung herzuſtellen, ſo
daß jede auf ſie treffende Schwerewirkung ſpurlos an
ihnen und an den von ihnen umſchloſſenen Körpern
vorüberging — d. h. ſpurlos als Schwere. Die Gravi-
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Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten01_1897/115>, abgerufen am 27.11.2024.
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