Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897.Neuntes Kapitel. Aber es scheint ganz unversehrt. Nun, ich will diebeiden Monopol nur aus dem Kasten nehmen. Die können wir doch nimmer mit Freude ansehn. Arme Frau Jsma!" Er nahm die Flaschen heraus. "Halt", sagte er, "da in dem Futter steckt noch Der Verschluß hatte sich gelöst. Ein Buch in "Na", sagte Saltner, "Frau Jsma wird uns doch "Was geht das mich an?" sagte Grunthe unwirsch. Saltner schlug das Buch auf. Er stutzte sichtlich, "Das ist" -- sagte er dann kopfschüttelnd -- Das kleine Buch enthielt ein Wörterverzeichnis "Sagen Sie mir das eine", fuhr er fort -- "mir Grunthe streckte sprachlos die Hand aus und er- Neuntes Kapitel. Aber es ſcheint ganz unverſehrt. Nun, ich will diebeiden Monopol nur aus dem Kaſten nehmen. Die können wir doch nimmer mit Freude anſehn. Arme Frau Jsma!‟ Er nahm die Flaſchen heraus. „Halt‟, ſagte er, „da in dem Futter ſteckt noch Der Verſchluß hatte ſich gelöſt. Ein Buch in „Na‟, ſagte Saltner, „Frau Jsma wird uns doch „Was geht das mich an?‟ ſagte Grunthe unwirſch. Saltner ſchlug das Buch auf. Er ſtutzte ſichtlich, „Das iſt‟ — ſagte er dann kopfſchüttelnd — Das kleine Buch enthielt ein Wörterverzeichnis „Sagen Sie mir das eine‟, fuhr er fort — „mir Grunthe ſtreckte ſprachlos die Hand aus und er- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0138" n="130"/><fw place="top" type="header">Neuntes Kapitel.</fw><lb/> Aber es ſcheint ganz unverſehrt. Nun, ich will die<lb/> beiden Monopol nur aus dem Kaſten nehmen. Die<lb/> können wir doch nimmer mit Freude anſehn. Arme<lb/> Frau Jsma!‟ Er nahm die Flaſchen heraus.</p><lb/> <p>„Halt‟, ſagte er, „da in dem Futter ſteckt noch<lb/> ein Packetchen. — Was haben wir denn da?‟</p><lb/> <p>Der Verſchluß hatte ſich gelöſt. Ein Buch in<lb/> der Größe eines Notizkalenders kam zum Vorſchein.</p><lb/> <p>„Na‟, ſagte Saltner, „Frau Jsma wird uns doch<lb/> nicht noch ein Album mitgegeben haben. Sehen Sie<lb/> doch einmal, Grunthe, was das iſt.‟</p><lb/> <p>„Was geht das mich an?‟ ſagte Grunthe unwirſch.</p><lb/> <p>Saltner ſchlug das Buch auf. Er ſtutzte ſichtlich,<lb/> blätterte darin und ſah lange hinein.</p><lb/> <p>„Das iſt‟ — ſagte er dann kopfſchüttelnd —<lb/> „das iſt ja — aber wie iſt das möglich?‟</p><lb/> <p>Das kleine Buch enthielt ein Wörterverzeichnis<lb/> der Sprache der Martier; die Worte waren mit Hilfe<lb/> der Lautzeichen des lateiniſchen Alphabets tranſkribiert,<lb/> daneben befand ſich eine deutſche Ueberſetzung und<lb/> zugleich das Zeichen des Wortes in der ſtenographi-<lb/> ſchen Schrift der Martier. Saltner hatte an den<lb/> wenigen ihm bekannten Worten die Bedeutung des<lb/> Jnhalts erkannt.</p><lb/> <p>„Sagen Sie mir das eine‟, fuhr er fort — „mir<lb/> ſteht der Verſtand ſtill — wie kann ein deutſch-mar-<lb/> tiſches Wörterbuch hierherkommen — wie kann es<lb/> überhaupt exiſtieren?‟</p><lb/> <p>Grunthe ſtreckte ſprachlos die Hand aus und er-<lb/> griff das Buch.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [130/0138]
Neuntes Kapitel.
Aber es ſcheint ganz unverſehrt. Nun, ich will die
beiden Monopol nur aus dem Kaſten nehmen. Die
können wir doch nimmer mit Freude anſehn. Arme
Frau Jsma!‟ Er nahm die Flaſchen heraus.
„Halt‟, ſagte er, „da in dem Futter ſteckt noch
ein Packetchen. — Was haben wir denn da?‟
Der Verſchluß hatte ſich gelöſt. Ein Buch in
der Größe eines Notizkalenders kam zum Vorſchein.
„Na‟, ſagte Saltner, „Frau Jsma wird uns doch
nicht noch ein Album mitgegeben haben. Sehen Sie
doch einmal, Grunthe, was das iſt.‟
„Was geht das mich an?‟ ſagte Grunthe unwirſch.
Saltner ſchlug das Buch auf. Er ſtutzte ſichtlich,
blätterte darin und ſah lange hinein.
„Das iſt‟ — ſagte er dann kopfſchüttelnd —
„das iſt ja — aber wie iſt das möglich?‟
Das kleine Buch enthielt ein Wörterverzeichnis
der Sprache der Martier; die Worte waren mit Hilfe
der Lautzeichen des lateiniſchen Alphabets tranſkribiert,
daneben befand ſich eine deutſche Ueberſetzung und
zugleich das Zeichen des Wortes in der ſtenographi-
ſchen Schrift der Martier. Saltner hatte an den
wenigen ihm bekannten Worten die Bedeutung des
Jnhalts erkannt.
„Sagen Sie mir das eine‟, fuhr er fort — „mir
ſteht der Verſtand ſtill — wie kann ein deutſch-mar-
tiſches Wörterbuch hierherkommen — wie kann es
überhaupt exiſtieren?‟
Grunthe ſtreckte ſprachlos die Hand aus und er-
griff das Buch.
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