Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897.Zwölftes Kapitel. heiten der Martier auf ihrem eigenen Planeten; eswaren nicht Familien, die sich hier angesiedelt hatten, sondern die Kolonisten bildeten eine ausgewählte Truppe mit militärischer Organisation, wie sie von den Martiern zur Vornahme wichtiger öffentlicher Ar- beiten ausgerüstet wurde. Aber auch hier war dem Bedürfnis der Nume nach möglichst großer individueller Unabhängigkeit Rechnung getragen. Die einzelnen hatten sich je nach ihrer persönlichen Neigung zu Gruppen zusammengefunden und danach ihre Wohnung auf der Jnsel gewählt. Jede dieser Gruppen wurde durch einen der älteren Beamten geleitet, der die Ordnung der Arbeiten verteilte. Jhm stand eine der Damen zur Seite, welche gewissermaßen die häus- liche Wirtschaft der Gruppe führte, die Verteilung der Nahrungsmittel beaufsichtigte und die regelmäßige Funktion der Automaten kontrollierte, während jedes Mitglied einer Gruppe eine bestimmte Zeit der Be- dienung dieser Automaten widmete. Die Pflege der beiden Gäste hatten die Gruppen Die Martier, welche im Begriff standen ihren Zwölftes Kapitel. heiten der Martier auf ihrem eigenen Planeten; eswaren nicht Familien, die ſich hier angeſiedelt hatten, ſondern die Koloniſten bildeten eine ausgewählte Truppe mit militäriſcher Organiſation, wie ſie von den Martiern zur Vornahme wichtiger öffentlicher Ar- beiten ausgerüſtet wurde. Aber auch hier war dem Bedürfnis der Nume nach möglichſt großer individueller Unabhängigkeit Rechnung getragen. Die einzelnen hatten ſich je nach ihrer perſönlichen Neigung zu Gruppen zuſammengefunden und danach ihre Wohnung auf der Jnſel gewählt. Jede dieſer Gruppen wurde durch einen der älteren Beamten geleitet, der die Ordnung der Arbeiten verteilte. Jhm ſtand eine der Damen zur Seite, welche gewiſſermaßen die häus- liche Wirtſchaft der Gruppe führte, die Verteilung der Nahrungsmittel beaufſichtigte und die regelmäßige Funktion der Automaten kontrollierte, während jedes Mitglied einer Gruppe eine beſtimmte Zeit der Be- dienung dieſer Automaten widmete. Die Pflege der beiden Gäſte hatten die Gruppen Die Martier, welche im Begriff ſtanden ihren <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0178" n="170"/><fw place="top" type="header">Zwölftes Kapitel.</fw><lb/> heiten der Martier auf ihrem eigenen Planeten; es<lb/> waren nicht Familien, die ſich hier angeſiedelt hatten,<lb/> ſondern die Koloniſten bildeten eine ausgewählte<lb/> Truppe mit militäriſcher Organiſation, wie ſie von<lb/> den Martiern zur Vornahme wichtiger öffentlicher Ar-<lb/> beiten ausgerüſtet wurde. Aber auch hier war dem<lb/> Bedürfnis der Nume nach möglichſt großer individueller<lb/> Unabhängigkeit Rechnung getragen. Die einzelnen<lb/> hatten ſich je nach ihrer perſönlichen Neigung zu<lb/> Gruppen zuſammengefunden und danach ihre Wohnung<lb/> auf der Jnſel gewählt. Jede dieſer Gruppen wurde<lb/> durch einen der älteren Beamten geleitet, der die<lb/> Ordnung der Arbeiten verteilte. Jhm ſtand eine der<lb/> Damen zur Seite, welche gewiſſermaßen die häus-<lb/> liche Wirtſchaft der Gruppe führte, die Verteilung<lb/> der Nahrungsmittel beaufſichtigte und die regelmäßige<lb/> Funktion der Automaten kontrollierte, während jedes<lb/> Mitglied einer Gruppe eine beſtimmte Zeit der Be-<lb/> dienung dieſer Automaten widmete.</p><lb/> <p>Die Pflege der beiden Gäſte hatten die Gruppen<lb/> des Jngenieurs Fru und des Arztes Hil übernommen,<lb/> denen als weibliche Aſſiſtenten La und Se angehörten.<lb/> Es war natürlich, daß Saltner und Grunthe haupt-<lb/> ſächlich mit den Mitgliedern dieſer Gruppe verkehrten,<lb/> wozu ſich noch als täglicher Gaſt der Direktor der<lb/> Kolonie, Ra, geſellte. Mit den übrigen Gruppen waren<lb/> ſie bisher nur gelegentlich in Berührung gekommen.</p><lb/> <p>Die Martier, welche im Begriff ſtanden ihren<lb/> Beſuch bei den Gäſten zu machen, gehörten der Gruppe<lb/> des Jngenieurs Jo an, deſſen Thätigkeit Grunthe und<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [170/0178]
Zwölftes Kapitel.
heiten der Martier auf ihrem eigenen Planeten; es
waren nicht Familien, die ſich hier angeſiedelt hatten,
ſondern die Koloniſten bildeten eine ausgewählte
Truppe mit militäriſcher Organiſation, wie ſie von
den Martiern zur Vornahme wichtiger öffentlicher Ar-
beiten ausgerüſtet wurde. Aber auch hier war dem
Bedürfnis der Nume nach möglichſt großer individueller
Unabhängigkeit Rechnung getragen. Die einzelnen
hatten ſich je nach ihrer perſönlichen Neigung zu
Gruppen zuſammengefunden und danach ihre Wohnung
auf der Jnſel gewählt. Jede dieſer Gruppen wurde
durch einen der älteren Beamten geleitet, der die
Ordnung der Arbeiten verteilte. Jhm ſtand eine der
Damen zur Seite, welche gewiſſermaßen die häus-
liche Wirtſchaft der Gruppe führte, die Verteilung
der Nahrungsmittel beaufſichtigte und die regelmäßige
Funktion der Automaten kontrollierte, während jedes
Mitglied einer Gruppe eine beſtimmte Zeit der Be-
dienung dieſer Automaten widmete.
Die Pflege der beiden Gäſte hatten die Gruppen
des Jngenieurs Fru und des Arztes Hil übernommen,
denen als weibliche Aſſiſtenten La und Se angehörten.
Es war natürlich, daß Saltner und Grunthe haupt-
ſächlich mit den Mitgliedern dieſer Gruppe verkehrten,
wozu ſich noch als täglicher Gaſt der Direktor der
Kolonie, Ra, geſellte. Mit den übrigen Gruppen waren
ſie bisher nur gelegentlich in Berührung gekommen.
Die Martier, welche im Begriff ſtanden ihren
Beſuch bei den Gäſten zu machen, gehörten der Gruppe
des Jngenieurs Jo an, deſſen Thätigkeit Grunthe und
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