Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897.Die Raumschiffer. beobachten und ausforschen und dann über sie Berichterstatten solle. Dieser Bericht war vor kurzem abge- gangen, die Antwort jedoch noch nicht eingetroffen. Deshalb hatten die Martier jede Hindeutung auf das weitere Schicksal ihrer Gäste vermieden, und sobald Grunthe und Saltner eine Frage in dieser Hinsicht zu stellen oder einen Wunsch zu äußern versuchten, waren sie darüber mit einer ausweichenden Antwort hinweggegangen. Wenn aber die Martier auf irgend eine Frage nicht eingehen wollten, so war es für die Menschen ganz unmöglich, sie dahin zu bringen. Die Leichtigkeit, mit welcher sie die Gedanken lenkten, und die Ueberlegenheit ihres Willens waren so groß, daß die Menschen ihnen folgen mußten und dabei kaum merkten, daß sie geleitet wurden. Aber Grunthe wie Saltner waren in der That noch so erfüllt von den Aufgaben, die ihnen auf der Jnsel gestellt waren, daß sie die Pläne über die Fortsetzung ihrer Reise selbst in ihren Gesprächen unter einander nur vorübergehend berührt hatten. Sie hatten sich zwar vorgenommen, in den nächsten Tagen einen definitiven Entschluß zu fassen und zu gelegener Zeit mit den Martiern dar- über zu reden, bis jetzt war es aber noch nicht dazu gekommen. Grunthe glaubte nämlich, daß sie, falls nur die Erlaubnis der Martier erlangt war, jeder- zeit die Jnsel ohne Schwierigkeit würden verlassen können, weil er nach einer allerdings nur vorläufigen Untersuchung sich für überzeugt hielt, daß der Ballon mit verhältnismäßig geringer Mühe sich wieder her- stellen ließe. Mit dem größten Teile ihrer Ausrüstung Laßwitz, Auf zwei Planeten. 12
Die Raumſchiffer. beobachten und ausforſchen und dann über ſie Berichterſtatten ſolle. Dieſer Bericht war vor kurzem abge- gangen, die Antwort jedoch noch nicht eingetroffen. Deshalb hatten die Martier jede Hindeutung auf das weitere Schickſal ihrer Gäſte vermieden, und ſobald Grunthe und Saltner eine Frage in dieſer Hinſicht zu ſtellen oder einen Wunſch zu äußern verſuchten, waren ſie darüber mit einer ausweichenden Antwort hinweggegangen. Wenn aber die Martier auf irgend eine Frage nicht eingehen wollten, ſo war es für die Menſchen ganz unmöglich, ſie dahin zu bringen. Die Leichtigkeit, mit welcher ſie die Gedanken lenkten, und die Ueberlegenheit ihres Willens waren ſo groß, daß die Menſchen ihnen folgen mußten und dabei kaum merkten, daß ſie geleitet wurden. Aber Grunthe wie Saltner waren in der That noch ſo erfüllt von den Aufgaben, die ihnen auf der Jnſel geſtellt waren, daß ſie die Pläne über die Fortſetzung ihrer Reiſe ſelbſt in ihren Geſprächen unter einander nur vorübergehend berührt hatten. Sie hatten ſich zwar vorgenommen, in den nächſten Tagen einen definitiven Entſchluß zu faſſen und zu gelegener Zeit mit den Martiern dar- über zu reden, bis jetzt war es aber noch nicht dazu gekommen. Grunthe glaubte nämlich, daß ſie, falls nur die Erlaubnis der Martier erlangt war, jeder- zeit die Jnſel ohne Schwierigkeit würden verlaſſen können, weil er nach einer allerdings nur vorläufigen Unterſuchung ſich für überzeugt hielt, daß der Ballon mit verhältnismäßig geringer Mühe ſich wieder her- ſtellen ließe. Mit dem größten Teile ihrer Ausrüſtung Laßwitz, Auf zwei Planeten. 12
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0185" n="177"/><fw place="top" type="header">Die Raumſchiffer.</fw><lb/> beobachten und ausforſchen und dann über ſie Bericht<lb/> erſtatten ſolle. Dieſer Bericht war vor kurzem abge-<lb/> gangen, die Antwort jedoch noch nicht eingetroffen.<lb/> Deshalb hatten die Martier jede Hindeutung auf das<lb/> weitere Schickſal ihrer Gäſte vermieden, und ſobald<lb/> Grunthe und Saltner eine Frage in dieſer Hinſicht<lb/> zu ſtellen oder einen Wunſch zu äußern verſuchten,<lb/> waren ſie darüber mit einer ausweichenden Antwort<lb/> hinweggegangen. Wenn aber die Martier auf irgend<lb/> eine Frage nicht eingehen wollten, ſo war es für die<lb/> Menſchen ganz unmöglich, ſie dahin zu bringen. Die<lb/> Leichtigkeit, mit welcher ſie die Gedanken lenkten, und<lb/> die Ueberlegenheit ihres Willens waren ſo groß, daß<lb/> die Menſchen ihnen folgen mußten und dabei kaum<lb/> merkten, daß ſie geleitet wurden. Aber Grunthe wie<lb/> Saltner waren in der That noch ſo erfüllt von den<lb/> Aufgaben, die ihnen auf der Jnſel geſtellt waren, daß<lb/> ſie die Pläne über die Fortſetzung ihrer Reiſe ſelbſt<lb/> in ihren Geſprächen unter einander nur vorübergehend<lb/> berührt hatten. Sie hatten ſich zwar vorgenommen,<lb/> in den nächſten Tagen einen definitiven Entſchluß zu<lb/> faſſen und zu gelegener Zeit mit den Martiern dar-<lb/> über zu reden, bis jetzt war es aber noch nicht dazu<lb/> gekommen. Grunthe glaubte nämlich, daß ſie, falls<lb/> nur die Erlaubnis der Martier erlangt war, jeder-<lb/> zeit die Jnſel ohne Schwierigkeit würden verlaſſen<lb/> können, weil er nach einer allerdings nur vorläufigen<lb/> Unterſuchung ſich für überzeugt hielt, daß der Ballon<lb/> mit verhältnismäßig geringer Mühe ſich wieder her-<lb/> ſtellen ließe. Mit dem größten Teile ihrer Ausrüſtung<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Laßwitz,</hi> Auf zwei Planeten.</hi> 12</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [177/0185]
Die Raumſchiffer.
beobachten und ausforſchen und dann über ſie Bericht
erſtatten ſolle. Dieſer Bericht war vor kurzem abge-
gangen, die Antwort jedoch noch nicht eingetroffen.
Deshalb hatten die Martier jede Hindeutung auf das
weitere Schickſal ihrer Gäſte vermieden, und ſobald
Grunthe und Saltner eine Frage in dieſer Hinſicht
zu ſtellen oder einen Wunſch zu äußern verſuchten,
waren ſie darüber mit einer ausweichenden Antwort
hinweggegangen. Wenn aber die Martier auf irgend
eine Frage nicht eingehen wollten, ſo war es für die
Menſchen ganz unmöglich, ſie dahin zu bringen. Die
Leichtigkeit, mit welcher ſie die Gedanken lenkten, und
die Ueberlegenheit ihres Willens waren ſo groß, daß
die Menſchen ihnen folgen mußten und dabei kaum
merkten, daß ſie geleitet wurden. Aber Grunthe wie
Saltner waren in der That noch ſo erfüllt von den
Aufgaben, die ihnen auf der Jnſel geſtellt waren, daß
ſie die Pläne über die Fortſetzung ihrer Reiſe ſelbſt
in ihren Geſprächen unter einander nur vorübergehend
berührt hatten. Sie hatten ſich zwar vorgenommen,
in den nächſten Tagen einen definitiven Entſchluß zu
faſſen und zu gelegener Zeit mit den Martiern dar-
über zu reden, bis jetzt war es aber noch nicht dazu
gekommen. Grunthe glaubte nämlich, daß ſie, falls
nur die Erlaubnis der Martier erlangt war, jeder-
zeit die Jnſel ohne Schwierigkeit würden verlaſſen
können, weil er nach einer allerdings nur vorläufigen
Unterſuchung ſich für überzeugt hielt, daß der Ballon
mit verhältnismäßig geringer Mühe ſich wieder her-
ſtellen ließe. Mit dem größten Teile ihrer Ausrüſtung
Laßwitz, Auf zwei Planeten. 12
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |