Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897.Zwischen Erde und Mars. Jo schüttelte den Deutschen die Hände, und alle "Lassen Sie sich durch Jos Erzählung nicht bange "Solche Besorgnisse würden uns nicht abhalten," "Und was hält Sie denn ab, schon jetzt mit uns "Die Pflicht", erwiderte Grunthe. La und Se schwiegen einen Augenblick. Dann "Es giebt auch eine Pflicht gegen die Freunde." "Die Pflicht der Dankbarkeit gegen unsre Retter "Oder die höhere", fiel La ein, "und das werden "Das wissen Sie ja", sagte Saltner herzlich, "daß Zwiſchen Erde und Mars. Jo ſchüttelte den Deutſchen die Hände, und alle „Laſſen Sie ſich durch Jos Erzählung nicht bange „Solche Beſorgniſſe würden uns nicht abhalten,‟ „Und was hält Sie denn ab, ſchon jetzt mit uns „Die Pflicht‟, erwiderte Grunthe. La und Se ſchwiegen einen Augenblick. Dann „Es giebt auch eine Pflicht gegen die Freunde.‟ „Die Pflicht der Dankbarkeit gegen unſre Retter „Oder die höhere‟, fiel La ein, „und das werden „Das wiſſen Sie ja‟, ſagte Saltner herzlich, „daß <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0223" n="215"/> <fw place="top" type="header">Zwiſchen Erde und Mars.</fw><lb/> <p>Jo ſchüttelte den Deutſchen die Hände, und alle<lb/> Martier wiederholten die Begrüßung. Dann zogen<lb/> ſie ſich zurück. Nur La und Se blieben noch einige<lb/> Minuten und redeten ihren Gäſten zu, ihre Reiſe nicht<lb/> im Winter zu wagen, ſondern mit ihnen nach dem<lb/> Mars zu gehen.</p><lb/> <p>„Laſſen Sie ſich durch Jos Erzählung nicht bange<lb/> machen,‟ ſagte La lächelnd. „Wir nehmen jetzt ſoviel<lb/> Richtſchüſſe mit, daß wir allen Hinderniſſen ſchleunigſt<lb/> ausweichen können. Die Gefahr lag ja früher darin,<lb/> daß man auf der Erdoberfläche landen und von dort<lb/> abreifen mußte; jetzt aber haben wir auf beiden Planeten<lb/> Stationen außerhalb der Atmoſphäre.‟</p><lb/> <p>„Solche Beſorgniſſe würden uns nicht abhalten,‟<lb/> ſagte Grunthe ernſt. „Wir hoffen ja ſpäter mit der<lb/> Hilfe Jhrer Landsleute auf den Mars zu reiſen.‟</p><lb/> <p>„Und was hält Sie denn ab, ſchon jetzt mit uns<lb/> zu kommen?‟ fragte Se.</p><lb/> <p>„Die Pflicht‟, erwiderte Grunthe.</p><lb/> <p>La und Se ſchwiegen einen Augenblick. Dann<lb/> ſagte Se mit einem Blicke auf Saltner:</p><lb/> <p>„Es giebt auch eine Pflicht gegen die Freunde.‟</p><lb/> <p>„Die Pflicht der Dankbarkeit gegen unſre Retter<lb/> wird mir ſtets heilig bleiben‟, ſagte Grunthe, „aber<lb/> im Falle des Widerſtreits entſcheidet die ältere‟ —</p><lb/> <p>„Oder die höhere‟, fiel La ein, „und das werden<lb/> wir ſchon noch unterſuchen.‟</p><lb/> <p>„Das wiſſen Sie ja‟, ſagte Saltner herzlich, „daß<lb/> ich nichts lieber thäte, als mit Jhnen zu gehen, wo-<lb/> hin’s auch immer wäre.‟</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [215/0223]
Zwiſchen Erde und Mars.
Jo ſchüttelte den Deutſchen die Hände, und alle
Martier wiederholten die Begrüßung. Dann zogen
ſie ſich zurück. Nur La und Se blieben noch einige
Minuten und redeten ihren Gäſten zu, ihre Reiſe nicht
im Winter zu wagen, ſondern mit ihnen nach dem
Mars zu gehen.
„Laſſen Sie ſich durch Jos Erzählung nicht bange
machen,‟ ſagte La lächelnd. „Wir nehmen jetzt ſoviel
Richtſchüſſe mit, daß wir allen Hinderniſſen ſchleunigſt
ausweichen können. Die Gefahr lag ja früher darin,
daß man auf der Erdoberfläche landen und von dort
abreifen mußte; jetzt aber haben wir auf beiden Planeten
Stationen außerhalb der Atmoſphäre.‟
„Solche Beſorgniſſe würden uns nicht abhalten,‟
ſagte Grunthe ernſt. „Wir hoffen ja ſpäter mit der
Hilfe Jhrer Landsleute auf den Mars zu reiſen.‟
„Und was hält Sie denn ab, ſchon jetzt mit uns
zu kommen?‟ fragte Se.
„Die Pflicht‟, erwiderte Grunthe.
La und Se ſchwiegen einen Augenblick. Dann
ſagte Se mit einem Blicke auf Saltner:
„Es giebt auch eine Pflicht gegen die Freunde.‟
„Die Pflicht der Dankbarkeit gegen unſre Retter
wird mir ſtets heilig bleiben‟, ſagte Grunthe, „aber
im Falle des Widerſtreits entſcheidet die ältere‟ —
„Oder die höhere‟, fiel La ein, „und das werden
wir ſchon noch unterſuchen.‟
„Das wiſſen Sie ja‟, ſagte Saltner herzlich, „daß
ich nichts lieber thäte, als mit Jhnen zu gehen, wo-
hin’s auch immer wäre.‟
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