gelegte Zinsen, die unsere geehrten Vorfahren im Tierreich nicht aufzehren konnten."
"Die Wolken sind häßlich, man kann ja nichts deutlich sehen", sagte La.
"Jch wünschte", sprach Hil mehr für sich als zu den andern, "wir hätten bei uns einen Teil Jhrer Wolken. Welch gewaltige Wasserbecken haben Sie auf der Erde!"
"Es ist aber hier an der Stadt wirklich nichts zu sehen", bemerkte Fru. "Die Luft ist zu unruhig in größerer Höhe über der Stadt, wir bekommen keine klaren Bilder."
"Lassen Sie uns einmal meine Heimat schauen", rief Saltner. "Bitt' schön! Da ist die Luft klar wie auf dem Mars."
"Das wollen wir sehen", sagte La. "Aber Heim- weh dürfen Sie nicht bekommen."
"Jch will Jhnen sagen, wie Sie reisen müssen. Drehen Sie einmal so, daß wir nach Westen kommen --"
"Wie weit ist es bis nach Jhrer Heimat?"
"Von Berlin? Nun so siebenhundert Kilometer oder etwas mehr werden's wohl sein."
"Nun da kommen wir doch rascher zum Ziele, wenn wir erst noch einmal die hundertfache Ver- größerung nehmen und dann einstellen. So, jetzt dirigieren Sie. Das Bild faßt nunmehr hundert Kilometer im Durchmesser."
"Also westlich bitte -- aber nicht zu schnell, sonst erkenn' ich nichts. Das ist Potsdam, nun weiter -- das ist die Elbe -- meinen Sie nicht, Grunthe? Das
Sechzehntes Kapitel.
gelegte Zinſen, die unſere geehrten Vorfahren im Tierreich nicht aufzehren konnten.‟
„Die Wolken ſind häßlich, man kann ja nichts deutlich ſehen‟, ſagte La.
„Jch wünſchte‟, ſprach Hil mehr für ſich als zu den andern, „wir hätten bei uns einen Teil Jhrer Wolken. Welch gewaltige Waſſerbecken haben Sie auf der Erde!‟
„Es iſt aber hier an der Stadt wirklich nichts zu ſehen‟, bemerkte Fru. „Die Luft iſt zu unruhig in größerer Höhe über der Stadt, wir bekommen keine klaren Bilder.‟
„Laſſen Sie uns einmal meine Heimat ſchauen‟, rief Saltner. „Bitt’ ſchön! Da iſt die Luft klar wie auf dem Mars.‟
„Das wollen wir ſehen‟, ſagte La. „Aber Heim- weh dürfen Sie nicht bekommen.‟
„Jch will Jhnen ſagen, wie Sie reiſen müſſen. Drehen Sie einmal ſo, daß wir nach Weſten kommen —‟
„Wie weit iſt es bis nach Jhrer Heimat?‟
„Von Berlin? Nun ſo ſiebenhundert Kilometer oder etwas mehr werden’s wohl ſein.‟
„Nun da kommen wir doch raſcher zum Ziele, wenn wir erſt noch einmal die hundertfache Ver- größerung nehmen und dann einſtellen. So, jetzt dirigieren Sie. Das Bild faßt nunmehr hundert Kilometer im Durchmeſſer.‟
„Alſo weſtlich bitte — aber nicht zu ſchnell, ſonſt erkenn’ ich nichts. Das iſt Potsdam, nun weiter — das iſt die Elbe — meinen Sie nicht, Grunthe? Das
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Sechzehntes Kapitel.
gelegte Zinſen, die unſere geehrten Vorfahren im
Tierreich nicht aufzehren konnten.‟
„Die Wolken ſind häßlich, man kann ja nichts
deutlich ſehen‟, ſagte La.
„Jch wünſchte‟, ſprach Hil mehr für ſich als zu
den andern, „wir hätten bei uns einen Teil Jhrer
Wolken. Welch gewaltige Waſſerbecken haben Sie auf
der Erde!‟
„Es iſt aber hier an der Stadt wirklich nichts zu
ſehen‟, bemerkte Fru. „Die Luft iſt zu unruhig in
größerer Höhe über der Stadt, wir bekommen keine
klaren Bilder.‟
„Laſſen Sie uns einmal meine Heimat ſchauen‟,
rief Saltner. „Bitt’ ſchön! Da iſt die Luft klar wie
auf dem Mars.‟
„Das wollen wir ſehen‟, ſagte La. „Aber Heim-
weh dürfen Sie nicht bekommen.‟
„Jch will Jhnen ſagen, wie Sie reiſen müſſen.
Drehen Sie einmal ſo, daß wir nach Weſten kommen —‟
„Wie weit iſt es bis nach Jhrer Heimat?‟
„Von Berlin? Nun ſo ſiebenhundert Kilometer
oder etwas mehr werden’s wohl ſein.‟
„Nun da kommen wir doch raſcher zum Ziele,
wenn wir erſt noch einmal die hundertfache Ver-
größerung nehmen und dann einſtellen. So, jetzt
dirigieren Sie. Das Bild faßt nunmehr hundert
Kilometer im Durchmeſſer.‟
„Alſo weſtlich bitte — aber nicht zu ſchnell, ſonſt
erkenn’ ich nichts. Das iſt Potsdam, nun weiter —
das iſt die Elbe — meinen Sie nicht, Grunthe? Das
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Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten01_1897/254>, abgerufen am 17.06.2024.
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