Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897.Neunzehntes Kapitel. proben, um alsdann bis zum Frühjahr den Bauzahlreicher Luftschiffe für die Erde auszuführen. Die Ueberbringung der Botschaft des Zentralrats war mit dem Transport dieser neuen Apparate verbunden worden. Andernfalls hätte man sich wahrscheinlich damit begnügt, sie durch den Lichttelegraphen zu über- mitteln, oder die Ankunft des nächsten Raumschiffs von der Erde vor der Absendung abzuwarten. Aber die letzten Tage des Sonnenscheins am Nordpol mußten ausgenutzt werden, um Erfahrungen über die Brauch- barkeit der neuen Erfindung zu machen. Jll gab nun Aufklärungen über seine weiteren Absichten. Daran schloß sich eine längere Beratung der Martier, sodaß die Feierstunde herangekommen war, als die Martier auseinandergingen. Grunthe und Saltner kehrten sehr entmutigt von Neunzehntes Kapitel. proben, um alsdann bis zum Frühjahr den Bauzahlreicher Luftſchiffe für die Erde auszuführen. Die Ueberbringung der Botſchaft des Zentralrats war mit dem Transport dieſer neuen Apparate verbunden worden. Andernfalls hätte man ſich wahrſcheinlich damit begnügt, ſie durch den Lichttelegraphen zu über- mitteln, oder die Ankunft des nächſten Raumſchiffs von der Erde vor der Abſendung abzuwarten. Aber die letzten Tage des Sonnenſcheins am Nordpol mußten ausgenutzt werden, um Erfahrungen über die Brauch- barkeit der neuen Erfindung zu machen. Jll gab nun Aufklärungen über ſeine weiteren Abſichten. Daran ſchloß ſich eine längere Beratung der Martier, ſodaß die Feierſtunde herangekommen war, als die Martier auseinandergingen. Grunthe und Saltner kehrten ſehr entmutigt von <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0308" n="300"/><fw place="top" type="header">Neunzehntes Kapitel.</fw><lb/> proben, um alsdann bis zum Frühjahr den Bau<lb/> zahlreicher Luftſchiffe für die Erde auszuführen. Die<lb/> Ueberbringung der Botſchaft des Zentralrats war mit<lb/> dem Transport dieſer neuen Apparate verbunden<lb/> worden. Andernfalls hätte man ſich wahrſcheinlich<lb/> damit begnügt, ſie durch den Lichttelegraphen zu über-<lb/> mitteln, oder die Ankunft des nächſten Raumſchiffs<lb/> von der Erde vor der Abſendung abzuwarten. Aber<lb/> die letzten Tage des Sonnenſcheins am Nordpol mußten<lb/> ausgenutzt werden, um Erfahrungen über die Brauch-<lb/> barkeit der neuen Erfindung zu machen. Jll gab nun<lb/> Aufklärungen über ſeine weiteren Abſichten. Daran<lb/> ſchloß ſich eine längere Beratung der Martier, ſodaß<lb/> die Feierſtunde herangekommen war, als die Martier<lb/> auseinandergingen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Grunthe und Saltner kehrten ſehr entmutigt von<lb/> ihrer Tagesarbeit zurück. Die Unterſuchung des Ballons<lb/> hatte ergeben, daß er in ſeiner urſprünglichen Geſtalt<lb/> nicht wieder herſtellbar ſei. Glücklicherweiſe waren die<lb/> Ventile und das Netzwerk unverletzt. Vom Stoff des<lb/> Ballons war jedoch ein großer Teil unbrauchbar ge-<lb/> worden. Der Reſt konnte indeſſen ausreichen, einen<lb/> kleineren Ballon zuſammenzunähen, vorausgeſetzt, daß<lb/> die Martier bei dieſer Arbeit ihre Hilfe leiſten wollten,<lb/> denn die beiden Gelehrten allein hätten damit nicht<lb/> zuſtande kommen können. Aber die Tragkraft dieſes<lb/> Ballons, bei dem man Proviant und Ballaſt ſehr<lb/> reichlich mitnehmen mußte, um auf eine lange Fahrt<lb/> gerüſtet zu ſein, hätte dann nicht ausgereicht, um beide<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [300/0308]
Neunzehntes Kapitel.
proben, um alsdann bis zum Frühjahr den Bau
zahlreicher Luftſchiffe für die Erde auszuführen. Die
Ueberbringung der Botſchaft des Zentralrats war mit
dem Transport dieſer neuen Apparate verbunden
worden. Andernfalls hätte man ſich wahrſcheinlich
damit begnügt, ſie durch den Lichttelegraphen zu über-
mitteln, oder die Ankunft des nächſten Raumſchiffs
von der Erde vor der Abſendung abzuwarten. Aber
die letzten Tage des Sonnenſcheins am Nordpol mußten
ausgenutzt werden, um Erfahrungen über die Brauch-
barkeit der neuen Erfindung zu machen. Jll gab nun
Aufklärungen über ſeine weiteren Abſichten. Daran
ſchloß ſich eine längere Beratung der Martier, ſodaß
die Feierſtunde herangekommen war, als die Martier
auseinandergingen.
Grunthe und Saltner kehrten ſehr entmutigt von
ihrer Tagesarbeit zurück. Die Unterſuchung des Ballons
hatte ergeben, daß er in ſeiner urſprünglichen Geſtalt
nicht wieder herſtellbar ſei. Glücklicherweiſe waren die
Ventile und das Netzwerk unverletzt. Vom Stoff des
Ballons war jedoch ein großer Teil unbrauchbar ge-
worden. Der Reſt konnte indeſſen ausreichen, einen
kleineren Ballon zuſammenzunähen, vorausgeſetzt, daß
die Martier bei dieſer Arbeit ihre Hilfe leiſten wollten,
denn die beiden Gelehrten allein hätten damit nicht
zuſtande kommen können. Aber die Tragkraft dieſes
Ballons, bei dem man Proviant und Ballaſt ſehr
reichlich mitnehmen mußte, um auf eine lange Fahrt
gerüſtet zu ſein, hätte dann nicht ausgereicht, um beide
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