Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897.Zwanzigstes Kapitel. Die Besatzung stieg aus, und andre Martier tratenan ihre Stelle. Nur die beiden Männer, die an den beiden Enden des Botes sich befunden hatten, nahmen ihre Plätze wieder ein. Sie waren Grunthe und Saltner unbekannt, und diese schlossen daher, daß es die mit dem Glo angekommenen Konstrukteure des neuen Luftschiffes seien, die hier die Martier mit der Behandlung des Botes bekannt machten. Die Galerien der Jnsel waren von zuschauenden Martiern besetzt, doch konnte man diese von dem tiefen Standpunkte Grunthes und Saltners aus nicht erblicken; auch der untere Teil des Luftschiffes blieb ihnen verborgen, und sie konnten die Bemannung nur in dem Augenblicke sehen, in welchem sie das Schiff verließ oder betrat, was durch das Verdeck desselben zu geschehen schien. Ein neues Manöver begann. Ohne Flügel und Zwanzigſtes Kapitel. Die Beſatzung ſtieg aus, und andre Martier tratenan ihre Stelle. Nur die beiden Männer, die an den beiden Enden des Botes ſich befunden hatten, nahmen ihre Plätze wieder ein. Sie waren Grunthe und Saltner unbekannt, und dieſe ſchloſſen daher, daß es die mit dem Glo angekommenen Konſtrukteure des neuen Luftſchiffes ſeien, die hier die Martier mit der Behandlung des Botes bekannt machten. Die Galerien der Jnſel waren von zuſchauenden Martiern beſetzt, doch konnte man dieſe von dem tiefen Standpunkte Grunthes und Saltners aus nicht erblicken; auch der untere Teil des Luftſchiffes blieb ihnen verborgen, und ſie konnten die Bemannung nur in dem Augenblicke ſehen, in welchem ſie das Schiff verließ oder betrat, was durch das Verdeck desſelben zu geſchehen ſchien. Ein neues Manöver begann. Ohne Flügel und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0314" n="306"/><fw place="top" type="header">Zwanzigſtes Kapitel.</fw><lb/> Die Beſatzung ſtieg aus, und andre Martier traten<lb/> an ihre Stelle. Nur die beiden Männer, die an den<lb/> beiden Enden des Botes ſich befunden hatten, nahmen<lb/> ihre Plätze wieder ein. Sie waren Grunthe und<lb/> Saltner unbekannt, und dieſe ſchloſſen daher, daß es<lb/> die mit dem Glo angekommenen Konſtrukteure des<lb/> neuen Luftſchiffes ſeien, die hier die Martier mit der<lb/> Behandlung des Botes bekannt machten. Die Galerien<lb/> der Jnſel waren von zuſchauenden Martiern beſetzt,<lb/> doch konnte man dieſe von dem tiefen Standpunkte<lb/> Grunthes und Saltners aus nicht erblicken; auch der<lb/> untere Teil des Luftſchiffes blieb ihnen verborgen, und<lb/> ſie konnten die Bemannung nur in dem Augenblicke<lb/> ſehen, in welchem ſie das Schiff verließ oder betrat,<lb/> was durch das Verdeck desſelben zu geſchehen ſchien.</p><lb/> <p>Ein neues Manöver begann. Ohne Flügel und<lb/> Steuer, horizontal liegend, ſtieg das Bot mit zu-<lb/> nehmender Geſchwindigkeit ſenkrecht in die Höhe. Da<lb/> war kein Luftballon ſichtbar, keine Schraube, kein<lb/> Flügelſchlag hob es. Jn wenigen Minuten war es<lb/> ſo hoch geſtiegen, daß es dem bloßen Auge nur als<lb/> ein Pünktchen mit Mühe wahrnehmbar erſchien. Plötz-<lb/> lich vergrößerte ſich der Punkt ſchnell. Das Schiff<lb/> ſtürzte herab. Aber jetzt entfaltete es ſeine Flügel<lb/> und ſein Steuer, und wie ein rieſiger Raubvogel<lb/> ſauſte es in weitem Kreiſe um die Jnſel, ſtreifte<lb/> faſt an der Meeresoberfläche hin und erhob ſich dann<lb/> wieder in einer Spirale. Dabei wurden offenbar<lb/> Signale mit den Martiern der Jnſel gewechſelt, die<lb/> aber für Grunthe nicht verſtändlich waren. Man ſah<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [306/0314]
Zwanzigſtes Kapitel.
Die Beſatzung ſtieg aus, und andre Martier traten
an ihre Stelle. Nur die beiden Männer, die an den
beiden Enden des Botes ſich befunden hatten, nahmen
ihre Plätze wieder ein. Sie waren Grunthe und
Saltner unbekannt, und dieſe ſchloſſen daher, daß es
die mit dem Glo angekommenen Konſtrukteure des
neuen Luftſchiffes ſeien, die hier die Martier mit der
Behandlung des Botes bekannt machten. Die Galerien
der Jnſel waren von zuſchauenden Martiern beſetzt,
doch konnte man dieſe von dem tiefen Standpunkte
Grunthes und Saltners aus nicht erblicken; auch der
untere Teil des Luftſchiffes blieb ihnen verborgen, und
ſie konnten die Bemannung nur in dem Augenblicke
ſehen, in welchem ſie das Schiff verließ oder betrat,
was durch das Verdeck desſelben zu geſchehen ſchien.
Ein neues Manöver begann. Ohne Flügel und
Steuer, horizontal liegend, ſtieg das Bot mit zu-
nehmender Geſchwindigkeit ſenkrecht in die Höhe. Da
war kein Luftballon ſichtbar, keine Schraube, kein
Flügelſchlag hob es. Jn wenigen Minuten war es
ſo hoch geſtiegen, daß es dem bloßen Auge nur als
ein Pünktchen mit Mühe wahrnehmbar erſchien. Plötz-
lich vergrößerte ſich der Punkt ſchnell. Das Schiff
ſtürzte herab. Aber jetzt entfaltete es ſeine Flügel
und ſein Steuer, und wie ein rieſiger Raubvogel
ſauſte es in weitem Kreiſe um die Jnſel, ſtreifte
faſt an der Meeresoberfläche hin und erhob ſich dann
wieder in einer Spirale. Dabei wurden offenbar
Signale mit den Martiern der Jnſel gewechſelt, die
aber für Grunthe nicht verſtändlich waren. Man ſah
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