dem Jll den erstatteten Bericht mit großer Zufrieden- heit entgegengenommen hatte, wurde das Schiff sofort zu einer neuen Fernfahrt in Bereitschaft gesetzt.
Grunthe und Saltner hatten sich bereits in ihre Zimmer zurückgezogen, als das Schiff ankam, und daher nichts mehr von demselben bemerkt. Jn einer Unterredung mit Jll und Ra hatte Grunthe einge- willigt, die Fahrt auf dem Luftschiff der Martier an- zutreten. Er bereitete sich darauf vor, indem er alle Gegenstände zusammenpackte, die er mitzunehmen wünschte. Man hatte ihm Gepäck im Gewicht von einem Zentner bewilligt, und außer seinen Büchern und Jnstrumenten packte er noch eine Anzahl Kleinig- keiten ein, welche seinen Landsleuten die Jndustrie der Martier verdeutlichen sollten. Darauf legte er sich zur Ruhe.
Am folgenden Morgen, am zweiten Tage nach der Beratung mit den Martiern, hatten Grunthe und Saltner eben ihr Frühstück beendet, und Saltner hatte sich nach dem Sprechzimmer begeben, als Hil bei Grunthe eintrat. Dieser war damit beschäftigt, seine Effekten auf einen Platz zusammenzustellen.
"Das ist Jhr Gepäck?" fragte Hil. "Wünschen Sie sonst noch etwas mitzunehmen?"
"Nichts weiter -- es ist alles vollständig und wird das Gewicht von einem Zentner nicht überschreiten."
"So sind Sie also reisefertig?"
"Ganz und gar -- Sie sehen, ich bin sogar schon in meinem Reifeanzug, und da liegt mein Pelz. Wann soll die Fahrt beginnen?"
Das neue Luftſchiff.
dem Jll den erſtatteten Bericht mit großer Zufrieden- heit entgegengenommen hatte, wurde das Schiff ſofort zu einer neuen Fernfahrt in Bereitſchaft geſetzt.
Grunthe und Saltner hatten ſich bereits in ihre Zimmer zurückgezogen, als das Schiff ankam, und daher nichts mehr von demſelben bemerkt. Jn einer Unterredung mit Jll und Ra hatte Grunthe einge- willigt, die Fahrt auf dem Luftſchiff der Martier an- zutreten. Er bereitete ſich darauf vor, indem er alle Gegenſtände zuſammenpackte, die er mitzunehmen wünſchte. Man hatte ihm Gepäck im Gewicht von einem Zentner bewilligt, und außer ſeinen Büchern und Jnſtrumenten packte er noch eine Anzahl Kleinig- keiten ein, welche ſeinen Landsleuten die Jnduſtrie der Martier verdeutlichen ſollten. Darauf legte er ſich zur Ruhe.
Am folgenden Morgen, am zweiten Tage nach der Beratung mit den Martiern, hatten Grunthe und Saltner eben ihr Frühſtück beendet, und Saltner hatte ſich nach dem Sprechzimmer begeben, als Hil bei Grunthe eintrat. Dieſer war damit beſchäftigt, ſeine Effekten auf einen Platz zuſammenzuſtellen.
„Das iſt Jhr Gepäck?‟ fragte Hil. „Wünſchen Sie ſonſt noch etwas mitzunehmen?‟
„Nichts weiter — es iſt alles vollſtändig und wird das Gewicht von einem Zentner nicht überſchreiten.‟
„So ſind Sie alſo reiſefertig?‟
„Ganz und gar — Sie ſehen, ich bin ſogar ſchon in meinem Reifeanzug, und da liegt mein Pelz. Wann ſoll die Fahrt beginnen?‟
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Das neue Luftſchiff.
dem Jll den erſtatteten Bericht mit großer Zufrieden-
heit entgegengenommen hatte, wurde das Schiff ſofort
zu einer neuen Fernfahrt in Bereitſchaft geſetzt.
Grunthe und Saltner hatten ſich bereits in ihre
Zimmer zurückgezogen, als das Schiff ankam, und
daher nichts mehr von demſelben bemerkt. Jn einer
Unterredung mit Jll und Ra hatte Grunthe einge-
willigt, die Fahrt auf dem Luftſchiff der Martier an-
zutreten. Er bereitete ſich darauf vor, indem er alle
Gegenſtände zuſammenpackte, die er mitzunehmen
wünſchte. Man hatte ihm Gepäck im Gewicht von
einem Zentner bewilligt, und außer ſeinen Büchern
und Jnſtrumenten packte er noch eine Anzahl Kleinig-
keiten ein, welche ſeinen Landsleuten die Jnduſtrie der
Martier verdeutlichen ſollten. Darauf legte er ſich
zur Ruhe.
Am folgenden Morgen, am zweiten Tage nach der
Beratung mit den Martiern, hatten Grunthe und
Saltner eben ihr Frühſtück beendet, und Saltner hatte
ſich nach dem Sprechzimmer begeben, als Hil bei
Grunthe eintrat. Dieſer war damit beſchäftigt, ſeine
Effekten auf einen Platz zuſammenzuſtellen.
„Das iſt Jhr Gepäck?‟ fragte Hil. „Wünſchen
Sie ſonſt noch etwas mitzunehmen?‟
„Nichts weiter — es iſt alles vollſtändig und wird
das Gewicht von einem Zentner nicht überſchreiten.‟
„So ſind Sie alſo reiſefertig?‟
„Ganz und gar — Sie ſehen, ich bin ſogar ſchon
in meinem Reifeanzug, und da liegt mein Pelz. Wann
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Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten01_1897/323>, abgerufen am 24.11.2024.
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