Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897.Engländer und Martier. auftauchen sahen. Derselbe nahm schnell an Größezu und erwies sich zu ihrem nicht geringen Erstaunen als ein riesiger Vogel, der seinen Flug mit großer Geschwindigkeit direkt auf sie zu nahm. Eine Weile standen sie still und starrten auf die merkwürdige Er- scheinung. Dann liefen sie nach dem Cairn zurück, um ihre Gewehre zu holen. Da sich das rätselhafte Tier bereits stark genähert hatte, ergriff sie Furcht, und sie zogen es vor, so schnell wie möglich den Hügel hinabzulaufen, um Zuflucht bei ihren Gefährten zu finden. Zwischen den Felstrümmern, von Zeit zu Zeit nach dem Ungeheuer sich umblickend, das sich jetzt in weitem Bogen nach dem Steinmann hin zu senken schien, verfehlten sie jedoch die Richtung und kamen an eine mit Eis gefüllte, steil abfallende Schlucht. Plötzlich stieß der Vorangehende einen Schrei aus. Er hatte auf dem steilen Abhange einen Fehltritt gethan und stürzte, auf die Felsvorsprünge aufschlagend, in die Schlucht. Sein Gefährte blickte ihm mit Ent- setzen nach und wollte den Versuch machen, zu ihm hinabzuklettern. Mit den Händen sich anklammernd ließ er sich eben auf einen tiefer liegenden Felsen nieder, als plötzlich über ihm der glänzende Leib des Riesenvogels mit eingezogenen Flügeln erschien. Er bebte in abergläubischer Furcht, seine Glieder zitterten, er vermochte sich nicht länger zu halten und stürzte ebenfalls in die Tiefe. Kaum hatten die vier Martier in dem vom Pol Engländer und Martier. auftauchen ſahen. Derſelbe nahm ſchnell an Größezu und erwies ſich zu ihrem nicht geringen Erſtaunen als ein rieſiger Vogel, der ſeinen Flug mit großer Geſchwindigkeit direkt auf ſie zu nahm. Eine Weile ſtanden ſie ſtill und ſtarrten auf die merkwürdige Er- ſcheinung. Dann liefen ſie nach dem Cairn zurück, um ihre Gewehre zu holen. Da ſich das rätſelhafte Tier bereits ſtark genähert hatte, ergriff ſie Furcht, und ſie zogen es vor, ſo ſchnell wie möglich den Hügel hinabzulaufen, um Zuflucht bei ihren Gefährten zu finden. Zwiſchen den Felstrümmern, von Zeit zu Zeit nach dem Ungeheuer ſich umblickend, das ſich jetzt in weitem Bogen nach dem Steinmann hin zu ſenken ſchien, verfehlten ſie jedoch die Richtung und kamen an eine mit Eis gefüllte, ſteil abfallende Schlucht. Plötzlich ſtieß der Vorangehende einen Schrei aus. Er hatte auf dem ſteilen Abhange einen Fehltritt gethan und ſtürzte, auf die Felsvorſprünge aufſchlagend, in die Schlucht. Sein Gefährte blickte ihm mit Ent- ſetzen nach und wollte den Verſuch machen, zu ihm hinabzuklettern. Mit den Händen ſich anklammernd ließ er ſich eben auf einen tiefer liegenden Felſen nieder, als plötzlich über ihm der glänzende Leib des Rieſenvogels mit eingezogenen Flügeln erſchien. Er bebte in abergläubiſcher Furcht, ſeine Glieder zitterten, er vermochte ſich nicht länger zu halten und ſtürzte ebenfalls in die Tiefe. Kaum hatten die vier Martier in dem vom Pol <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0397" n="389"/><fw place="top" type="header">Engländer und Martier.</fw><lb/> auftauchen ſahen. Derſelbe nahm ſchnell an Größe<lb/> zu und erwies ſich zu ihrem nicht geringen Erſtaunen<lb/> als ein rieſiger Vogel, der ſeinen Flug mit großer<lb/> Geſchwindigkeit direkt auf ſie zu nahm. Eine Weile<lb/> ſtanden ſie ſtill und ſtarrten auf die merkwürdige Er-<lb/> ſcheinung. Dann liefen ſie nach dem Cairn zurück,<lb/> um ihre Gewehre zu holen. Da ſich das rätſelhafte<lb/> Tier bereits ſtark genähert hatte, ergriff ſie Furcht, und<lb/> ſie zogen es vor, ſo ſchnell wie möglich den Hügel<lb/> hinabzulaufen, um Zuflucht bei ihren Gefährten zu<lb/> finden. Zwiſchen den Felstrümmern, von Zeit zu<lb/> Zeit nach dem Ungeheuer ſich umblickend, das ſich<lb/> jetzt in weitem Bogen nach dem Steinmann hin zu<lb/> ſenken ſchien, verfehlten ſie jedoch die Richtung und<lb/> kamen an eine mit Eis gefüllte, ſteil abfallende Schlucht.<lb/> Plötzlich ſtieß der Vorangehende einen Schrei aus.<lb/> Er hatte auf dem ſteilen Abhange einen Fehltritt<lb/> gethan und ſtürzte, auf die Felsvorſprünge aufſchlagend,<lb/> in die Schlucht. Sein Gefährte blickte ihm mit Ent-<lb/> ſetzen nach und wollte den Verſuch machen, zu ihm<lb/> hinabzuklettern. Mit den Händen ſich anklammernd<lb/> ließ er ſich eben auf einen tiefer liegenden Felſen<lb/> nieder, als plötzlich über ihm der glänzende Leib des<lb/> Rieſenvogels mit eingezogenen Flügeln erſchien. Er<lb/> bebte in abergläubiſcher Furcht, ſeine Glieder zitterten,<lb/> er vermochte ſich nicht länger zu halten und ſtürzte<lb/> ebenfalls in die Tiefe.</p><lb/> <p>Kaum hatten die vier Martier in dem vom Pol<lb/> herkommenden Luftbot, das die Matroſen für ein<lb/> Luftungeheuer gehalten hatten, das Unglück erkannt,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [389/0397]
Engländer und Martier.
auftauchen ſahen. Derſelbe nahm ſchnell an Größe
zu und erwies ſich zu ihrem nicht geringen Erſtaunen
als ein rieſiger Vogel, der ſeinen Flug mit großer
Geſchwindigkeit direkt auf ſie zu nahm. Eine Weile
ſtanden ſie ſtill und ſtarrten auf die merkwürdige Er-
ſcheinung. Dann liefen ſie nach dem Cairn zurück,
um ihre Gewehre zu holen. Da ſich das rätſelhafte
Tier bereits ſtark genähert hatte, ergriff ſie Furcht, und
ſie zogen es vor, ſo ſchnell wie möglich den Hügel
hinabzulaufen, um Zuflucht bei ihren Gefährten zu
finden. Zwiſchen den Felstrümmern, von Zeit zu
Zeit nach dem Ungeheuer ſich umblickend, das ſich
jetzt in weitem Bogen nach dem Steinmann hin zu
ſenken ſchien, verfehlten ſie jedoch die Richtung und
kamen an eine mit Eis gefüllte, ſteil abfallende Schlucht.
Plötzlich ſtieß der Vorangehende einen Schrei aus.
Er hatte auf dem ſteilen Abhange einen Fehltritt
gethan und ſtürzte, auf die Felsvorſprünge aufſchlagend,
in die Schlucht. Sein Gefährte blickte ihm mit Ent-
ſetzen nach und wollte den Verſuch machen, zu ihm
hinabzuklettern. Mit den Händen ſich anklammernd
ließ er ſich eben auf einen tiefer liegenden Felſen
nieder, als plötzlich über ihm der glänzende Leib des
Rieſenvogels mit eingezogenen Flügeln erſchien. Er
bebte in abergläubiſcher Furcht, ſeine Glieder zitterten,
er vermochte ſich nicht länger zu halten und ſtürzte
ebenfalls in die Tiefe.
Kaum hatten die vier Martier in dem vom Pol
herkommenden Luftbot, das die Matroſen für ein
Luftungeheuer gehalten hatten, das Unglück erkannt,
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