lehrten zum Hindernis gereicht, verschafft seinem Genius Flügel. Und wir folgen ihm um so lieber auf seinen phantastischen Aus- flügen in das Gebiet des unendlich Kleinen und des unendlich Großen bis an die Grenzen des menschlichen Fassungsvermögens, als er überall den feinsten Witz, den erquickendsten Humor walten läßt und nirgends in doktrinären Ton verfällt. Dazu ist Laßwitz Meister der Form in Vers und Prosa, ungekünstelt und frisch, geistreich im besten Sinne des Wortes. Alles in allem: die Lektüre seines jüngsten Büchleins ist ein wahrer geistiger Genuß und sei allen Gebildeten aufs wärmste empfohlen." (Nord und Süd.)
"... Die wundersamen naturwissenschaftlichen Märlein von Laßwitz -- wollte ich auf dem Wunschzettel modern- fühlender Feinleser aufgezeichnet sehen ..." (Bertha v. Suttner.)
"... es steckt ein so reicher Schatz von treuer Natur- beobachtung, intimer Menschenkenntnis, gründlicher Lebens- weisheit, tüchtiger Wissenschaft und echter Poesie darin, daß wir eher von goldenen Aepfeln in silbernen Schalen als von Seifenblasen reden möchten. Die abstrakteste Mathematik und die gewagtesten Spekulationen des philosophisch geschulten Ver- standes mit den holden Träumereien der Phantasie organisch zu verbinden, vermag nur ein Geist, in welchem die heterogensten Eigenschaften der menschlichen Seele einträchtig bei einander wohnen. Und einen solchen seltenen Geist besitzt Laßwitz. Er ist sogar befähigt, mit den Sinnen zu philosophieren und mit den Gedanken zu schwärmen, wenn ihm die Weltweisheit ins Blut schießt oder die Einbildungskraft zu Kopfe steigt, ohne deshalb ein unklarer Phantast oder ein pedantischer Poet zu werden. Zum Bindemittel unvereinbar erscheinender Fähigkeiten dient ihm das flüssige Element des Humors, das wertvollste Geschenk, das die Götter ihm in die Wiege gelegt haben; denn ohne dasselbe hätte ein Zwiespalt in die Welt seiner Empfindungen und Gedanken kommen müssen, der die gefährlichsten Folgen nach sich gezogen haben würde." (N. Wien. Tgbl.)
lehrten zum Hindernis gereicht, verſchafft ſeinem Genius Flügel. Und wir folgen ihm um ſo lieber auf ſeinen phantaſtiſchen Aus- flügen in das Gebiet des unendlich Kleinen und des unendlich Großen bis an die Grenzen des menſchlichen Faſſungsvermögens, als er überall den feinſten Witz, den erquickendſten Humor walten läßt und nirgends in doktrinären Ton verfällt. Dazu iſt Laßwitz Meiſter der Form in Vers und Proſa, ungekünſtelt und friſch, geiſtreich im beſten Sinne des Wortes. Alles in allem: die Lektüre ſeines jüngſten Büchleins iſt ein wahrer geiſtiger Genuß und ſei allen Gebildeten aufs wärmſte empfohlen.‟ (Nord und Süd.)
„… Die wunderſamen naturwiſſenſchaftlichen Märlein von Laßwitz — wollte ich auf dem Wunſchzettel modern- fühlender Feinleſer aufgezeichnet ſehen …‟ (Bertha v. Suttner.)
„… es ſteckt ein ſo reicher Schatz von treuer Natur- beobachtung, intimer Menſchenkenntnis, gründlicher Lebens- weisheit, tüchtiger Wiſſenſchaft und echter Poeſie darin, daß wir eher von goldenen Aepfeln in ſilbernen Schalen als von Seifenblaſen reden möchten. Die abſtrakteſte Mathematik und die gewagteſten Spekulationen des philoſophiſch geſchulten Ver- ſtandes mit den holden Träumereien der Phantaſie organiſch zu verbinden, vermag nur ein Geiſt, in welchem die heterogenſten Eigenſchaften der menſchlichen Seele einträchtig bei einander wohnen. Und einen ſolchen ſeltenen Geiſt beſitzt Laßwitz. Er iſt ſogar befähigt, mit den Sinnen zu philoſophieren und mit den Gedanken zu ſchwärmen, wenn ihm die Weltweisheit ins Blut ſchießt oder die Einbildungskraft zu Kopfe ſteigt, ohne deshalb ein unklarer Phantaſt oder ein pedantiſcher Poet zu werden. Zum Bindemittel unvereinbar erſcheinender Fähigkeiten dient ihm das flüſſige Element des Humors, das wertvollſte Geſchenk, das die Götter ihm in die Wiege gelegt haben; denn ohne dasſelbe hätte ein Zwieſpalt in die Welt ſeiner Empfindungen und Gedanken kommen müſſen, der die gefährlichſten Folgen nach ſich gezogen haben würde.‟ (N. Wien. Tgbl.)
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lehrten zum Hindernis gereicht, verſchafft ſeinem Genius Flügel.
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Großen bis an die Grenzen des menſchlichen Faſſungsvermögens,
als er überall den feinſten Witz, den erquickendſten Humor
walten läßt und nirgends in doktrinären Ton verfällt. Dazu
iſt Laßwitz Meiſter der Form in Vers und Proſa, ungekünſtelt
und friſch, geiſtreich im beſten Sinne des Wortes. Alles in
allem: die Lektüre ſeines jüngſten Büchleins iſt ein wahrer
geiſtiger Genuß und ſei allen Gebildeten aufs wärmſte empfohlen.‟
(Nord und Süd.)
„… Die wunderſamen naturwiſſenſchaftlichen Märlein
von Laßwitz — wollte ich auf dem Wunſchzettel modern-
fühlender Feinleſer aufgezeichnet ſehen …‟
(Bertha v. Suttner.)
„… es ſteckt ein ſo reicher Schatz von treuer Natur-
beobachtung, intimer Menſchenkenntnis, gründlicher Lebens-
weisheit, tüchtiger Wiſſenſchaft und echter Poeſie darin, daß
wir eher von goldenen Aepfeln in ſilbernen Schalen als von
Seifenblaſen reden möchten. Die abſtrakteſte Mathematik und
die gewagteſten Spekulationen des philoſophiſch geſchulten Ver-
ſtandes mit den holden Träumereien der Phantaſie organiſch
zu verbinden, vermag nur ein Geiſt, in welchem die heterogenſten
Eigenſchaften der menſchlichen Seele einträchtig bei einander
wohnen. Und einen ſolchen ſeltenen Geiſt beſitzt Laßwitz. Er
iſt ſogar befähigt, mit den Sinnen zu philoſophieren und mit
den Gedanken zu ſchwärmen, wenn ihm die Weltweisheit ins
Blut ſchießt oder die Einbildungskraft zu Kopfe ſteigt, ohne
deshalb ein unklarer Phantaſt oder ein pedantiſcher Poet zu
werden. Zum Bindemittel unvereinbar erſcheinender Fähigkeiten
dient ihm das flüſſige Element des Humors, das wertvollſte
Geſchenk, das die Götter ihm in die Wiege gelegt haben; denn
ohne dasſelbe hätte ein Zwieſpalt in die Welt ſeiner Empfindungen
und Gedanken kommen müſſen, der die gefährlichſten Folgen
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Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten01_1897/432>, abgerufen am 21.11.2024.
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