Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897.Fünftes Kapitel. leichterte, als auch zugleich als Taucherhelm im Wasserdiente. Die Helme waren nämlich aus einem diaba- rischen, d. i. schwerelosen Stoffe und hatten daher für ihre Träger kein Gewicht. Zugleich enthielten sie in ihrer Kuppel einen ziemlich bedeutenden luftleeren Raum, so daß sie eine, freilich nur geringe Zugkraft nach obenhin ausübten. Dennoch genügte dieselbe, wenigstens das Gewicht des Kopfes soweit zu mindern, daß die Muskeln des Nackens entlastet wurden und die Martier ihren Kopf fast ebenso frei wie auf dem Mars zu bewegen vermochten, wenn sie auch sonst von dem ihnen ungewohnten Körpergewicht bedrückt wurden. Eben deshalb trugen sie Taucheranzüge, um schwere Arbeiten möglichst in das Wasser zu verlegen. Denn hier nahm ihnen natürlich der Auftrieb des Wassers die Last ihres Körpergewichts ab. Schnell näherte sich das Jagdboot dem Ballon, Fünftes Kapitel. leichterte, als auch zugleich als Taucherhelm im Waſſerdiente. Die Helme waren nämlich aus einem diaba- riſchen, d. i. ſchwereloſen Stoffe und hatten daher für ihre Träger kein Gewicht. Zugleich enthielten ſie in ihrer Kuppel einen ziemlich bedeutenden luftleeren Raum, ſo daß ſie eine, freilich nur geringe Zugkraft nach obenhin ausübten. Dennoch genügte dieſelbe, wenigſtens das Gewicht des Kopfes ſoweit zu mindern, daß die Muskeln des Nackens entlaſtet wurden und die Martier ihren Kopf faſt ebenſo frei wie auf dem Mars zu bewegen vermochten, wenn ſie auch ſonſt von dem ihnen ungewohnten Körpergewicht bedrückt wurden. Eben deshalb trugen ſie Taucheranzüge, um ſchwere Arbeiten möglichſt in das Waſſer zu verlegen. Denn hier nahm ihnen natürlich der Auftrieb des Waſſers die Laſt ihres Körpergewichts ab. Schnell näherte ſich das Jagdboot dem Ballon, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0076" n="68"/><fw place="top" type="header">Fünftes Kapitel.</fw><lb/> leichterte, als auch zugleich als Taucherhelm im Waſſer<lb/> diente. Die Helme waren nämlich aus einem diaba-<lb/> riſchen, d. i. ſchwereloſen Stoffe und hatten daher für<lb/> ihre Träger kein Gewicht. Zugleich enthielten ſie in ihrer<lb/> Kuppel einen ziemlich bedeutenden luftleeren Raum,<lb/> ſo daß ſie eine, freilich nur geringe Zugkraft nach<lb/> obenhin ausübten. Dennoch genügte dieſelbe, wenigſtens<lb/> das Gewicht des Kopfes ſoweit zu mindern, daß die<lb/> Muskeln des Nackens entlaſtet wurden und die Martier<lb/> ihren Kopf faſt ebenſo frei wie auf dem Mars zu<lb/> bewegen vermochten, wenn ſie auch ſonſt von dem<lb/> ihnen ungewohnten Körpergewicht bedrückt wurden.<lb/> Eben deshalb trugen ſie Taucheranzüge, um ſchwere<lb/> Arbeiten möglichſt in das Waſſer zu verlegen. Denn<lb/> hier nahm ihnen natürlich der Auftrieb des Waſſers<lb/> die Laſt ihres Körpergewichts ab.</p><lb/> <p>Schnell näherte ſich das Jagdboot dem Ballon,<lb/> der von den Spuren des in ihm noch enthaltenen<lb/> Waſſerſtoffes und der Luft, die ſich unter ihm verfangen<lb/> hatte, auf dem Waſſer ſchwimmend erhalten wurde.<lb/> Um zu dem von der Seide des Ballons bedeckten Korbe<lb/> zu gelangen, tauchten die Martier unter und drangen<lb/> vom Waſſer aus unter den Ballon. Sie fanden ſo-<lb/> gleich die beiden verunglückten Menſchen und ſchafften<lb/> ſie eiligſt in ihr Bot. Sodann löſten ſie die Gondel<lb/> von ihren Verbindungeu und bargen ihren geſamten<lb/> Jnhalt ebenfalls an Bord. Alles übrige ließen ſie<lb/> vorläufig treiben, da es ihnen zunächſt darauf ankam,<lb/> die aufgefundenen Menſchen in ihre Behauſung zu<lb/> bringen.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [68/0076]
Fünftes Kapitel.
leichterte, als auch zugleich als Taucherhelm im Waſſer
diente. Die Helme waren nämlich aus einem diaba-
riſchen, d. i. ſchwereloſen Stoffe und hatten daher für
ihre Träger kein Gewicht. Zugleich enthielten ſie in ihrer
Kuppel einen ziemlich bedeutenden luftleeren Raum,
ſo daß ſie eine, freilich nur geringe Zugkraft nach
obenhin ausübten. Dennoch genügte dieſelbe, wenigſtens
das Gewicht des Kopfes ſoweit zu mindern, daß die
Muskeln des Nackens entlaſtet wurden und die Martier
ihren Kopf faſt ebenſo frei wie auf dem Mars zu
bewegen vermochten, wenn ſie auch ſonſt von dem
ihnen ungewohnten Körpergewicht bedrückt wurden.
Eben deshalb trugen ſie Taucheranzüge, um ſchwere
Arbeiten möglichſt in das Waſſer zu verlegen. Denn
hier nahm ihnen natürlich der Auftrieb des Waſſers
die Laſt ihres Körpergewichts ab.
Schnell näherte ſich das Jagdboot dem Ballon,
der von den Spuren des in ihm noch enthaltenen
Waſſerſtoffes und der Luft, die ſich unter ihm verfangen
hatte, auf dem Waſſer ſchwimmend erhalten wurde.
Um zu dem von der Seide des Ballons bedeckten Korbe
zu gelangen, tauchten die Martier unter und drangen
vom Waſſer aus unter den Ballon. Sie fanden ſo-
gleich die beiden verunglückten Menſchen und ſchafften
ſie eiligſt in ihr Bot. Sodann löſten ſie die Gondel
von ihren Verbindungeu und bargen ihren geſamten
Jnhalt ebenfalls an Bord. Alles übrige ließen ſie
vorläufig treiben, da es ihnen zunächſt darauf ankam,
die aufgefundenen Menſchen in ihre Behauſung zu
bringen.
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