Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 2. Weimar, 1897.

Bild:
<< vorherige Seite
Vierunddreißigstes Kapitel.

Es dauerte nicht mehr lange, so verstummte die
Unterhaltung, denn man sah, wie der Leutnant den
Cairn verließ und den benachbarten Hügel bestieg.
Man konnte auch erkennen, daß er mit dem Feld-
stecher nach einer bestimmten Richtung blickte. Es
zeigten sich nun alle die Ereignisse, wie sie sich ab-
gespielt hatten. Unter lautloser Spannung sah man
die Matrosen sich entfernen, man sah mit Hilfe einer
kleinen Verschiebung des Bildes, wie sie verunglückten
und von den Martiern gerettet wurden, man sah den
ganzen Konflikt sich entwickeln -- --

Die Martier waren von dem Versuche sehr be-
friedigt, da sich nun eine Erklärung des Mißverständ-
nisses ergab. Die Engländer hatten die Martier in
der That für Feinde halten müssen.

Man verfolgte das Schicksal der Gefangenen, bis
sie auf dem Kriegsschiff unter Deck gebracht worden
waren. Es war nun nichts mehr zu beobachten, da
man wußte, daß man die Gefangenen nicht wieder
erblicken konnte bis zu dem Moment ihrer Auslieferung.
Diese achtzehn Stunden hindurch den Lauf des Kriegs-
schiffs und seinen Kampf mit dem Luftschiff zu ver-
folgen hatte kein Jnteresse für die vorliegende Frage.
Dagegen wollte man gern wissen, was aus der Pre-
vention nach ihrer Niederlage geworden sei. Es war
daher beschlossen worden, durch eine Umstellung des
Apparats diese später liegenden Ereignisse zu be-
obachten. Während der Vorbereitungen hierzu, die
einige Stunden in Anspruch nahmen, verließen die
Zuschauer den Saal. Jsma erfuhr, daß erst in den

Vierunddreißigſtes Kapitel.

Es dauerte nicht mehr lange, ſo verſtummte die
Unterhaltung, denn man ſah, wie der Leutnant den
Cairn verließ und den benachbarten Hügel beſtieg.
Man konnte auch erkennen, daß er mit dem Feld-
ſtecher nach einer beſtimmten Richtung blickte. Es
zeigten ſich nun alle die Ereigniſſe, wie ſie ſich ab-
geſpielt hatten. Unter lautloſer Spannung ſah man
die Matroſen ſich entfernen, man ſah mit Hilfe einer
kleinen Verſchiebung des Bildes, wie ſie verunglückten
und von den Martiern gerettet wurden, man ſah den
ganzen Konflikt ſich entwickeln — —

Die Martier waren von dem Verſuche ſehr be-
friedigt, da ſich nun eine Erklärung des Mißverſtänd-
niſſes ergab. Die Engländer hatten die Martier in
der That für Feinde halten müſſen.

Man verfolgte das Schickſal der Gefangenen, bis
ſie auf dem Kriegsſchiff unter Deck gebracht worden
waren. Es war nun nichts mehr zu beobachten, da
man wußte, daß man die Gefangenen nicht wieder
erblicken konnte bis zu dem Moment ihrer Auslieferung.
Dieſe achtzehn Stunden hindurch den Lauf des Kriegs-
ſchiffs und ſeinen Kampf mit dem Luftſchiff zu ver-
folgen hatte kein Jntereſſe für die vorliegende Frage.
Dagegen wollte man gern wiſſen, was aus der Pre-
vention nach ihrer Niederlage geworden ſei. Es war
daher beſchloſſen worden, durch eine Umſtellung des
Apparats dieſe ſpäter liegenden Ereigniſſe zu be-
obachten. Während der Vorbereitungen hierzu, die
einige Stunden in Anſpruch nahmen, verließen die
Zuſchauer den Saal. Jsma erfuhr, daß erſt in den

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0138" n="130"/>
          <fw place="top" type="header">Vierunddreißig&#x017F;tes Kapitel.</fw><lb/>
          <p>Es dauerte nicht mehr lange, &#x017F;o ver&#x017F;tummte die<lb/>
Unterhaltung, denn man &#x017F;ah, wie der Leutnant den<lb/>
Cairn verließ und den benachbarten Hügel be&#x017F;tieg.<lb/>
Man konnte auch erkennen, daß er mit dem Feld-<lb/>
&#x017F;techer nach einer be&#x017F;timmten Richtung blickte. Es<lb/>
zeigten &#x017F;ich nun alle die Ereigni&#x017F;&#x017F;e, wie &#x017F;ie &#x017F;ich ab-<lb/>
ge&#x017F;pielt hatten. Unter lautlo&#x017F;er Spannung &#x017F;ah man<lb/>
die Matro&#x017F;en &#x017F;ich entfernen, man &#x017F;ah mit Hilfe einer<lb/>
kleinen Ver&#x017F;chiebung des Bildes, wie &#x017F;ie verunglückten<lb/>
und von den Martiern gerettet wurden, man &#x017F;ah den<lb/>
ganzen Konflikt &#x017F;ich entwickeln &#x2014; &#x2014;</p><lb/>
          <p>Die Martier waren von dem Ver&#x017F;uche &#x017F;ehr be-<lb/>
friedigt, da &#x017F;ich nun eine Erklärung des Mißver&#x017F;tänd-<lb/>
ni&#x017F;&#x017F;es ergab. Die Engländer hatten die Martier in<lb/>
der That für Feinde halten mü&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>Man verfolgte das Schick&#x017F;al der Gefangenen, bis<lb/>
&#x017F;ie auf dem Kriegs&#x017F;chiff unter Deck gebracht worden<lb/>
waren. Es war nun nichts mehr zu beobachten, da<lb/>
man wußte, daß man die Gefangenen nicht wieder<lb/>
erblicken konnte bis zu dem Moment ihrer Auslieferung.<lb/>
Die&#x017F;e achtzehn Stunden hindurch den Lauf des Kriegs-<lb/>
&#x017F;chiffs und &#x017F;einen Kampf mit dem Luft&#x017F;chiff zu ver-<lb/>
folgen hatte kein Jntere&#x017F;&#x017F;e für die vorliegende Frage.<lb/>
Dagegen wollte man gern wi&#x017F;&#x017F;en, was aus der Pre-<lb/>
vention nach ihrer Niederlage geworden &#x017F;ei. Es war<lb/>
daher be&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en worden, durch eine Um&#x017F;tellung des<lb/>
Apparats die&#x017F;e &#x017F;päter liegenden Ereigni&#x017F;&#x017F;e zu be-<lb/>
obachten. Während der Vorbereitungen hierzu, die<lb/>
einige Stunden in An&#x017F;pruch nahmen, verließen die<lb/>
Zu&#x017F;chauer den Saal. Jsma erfuhr, daß er&#x017F;t in den<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[130/0138] Vierunddreißigſtes Kapitel. Es dauerte nicht mehr lange, ſo verſtummte die Unterhaltung, denn man ſah, wie der Leutnant den Cairn verließ und den benachbarten Hügel beſtieg. Man konnte auch erkennen, daß er mit dem Feld- ſtecher nach einer beſtimmten Richtung blickte. Es zeigten ſich nun alle die Ereigniſſe, wie ſie ſich ab- geſpielt hatten. Unter lautloſer Spannung ſah man die Matroſen ſich entfernen, man ſah mit Hilfe einer kleinen Verſchiebung des Bildes, wie ſie verunglückten und von den Martiern gerettet wurden, man ſah den ganzen Konflikt ſich entwickeln — — Die Martier waren von dem Verſuche ſehr be- friedigt, da ſich nun eine Erklärung des Mißverſtänd- niſſes ergab. Die Engländer hatten die Martier in der That für Feinde halten müſſen. Man verfolgte das Schickſal der Gefangenen, bis ſie auf dem Kriegsſchiff unter Deck gebracht worden waren. Es war nun nichts mehr zu beobachten, da man wußte, daß man die Gefangenen nicht wieder erblicken konnte bis zu dem Moment ihrer Auslieferung. Dieſe achtzehn Stunden hindurch den Lauf des Kriegs- ſchiffs und ſeinen Kampf mit dem Luftſchiff zu ver- folgen hatte kein Jntereſſe für die vorliegende Frage. Dagegen wollte man gern wiſſen, was aus der Pre- vention nach ihrer Niederlage geworden ſei. Es war daher beſchloſſen worden, durch eine Umſtellung des Apparats dieſe ſpäter liegenden Ereigniſſe zu be- obachten. Während der Vorbereitungen hierzu, die einige Stunden in Anſpruch nahmen, verließen die Zuſchauer den Saal. Jsma erfuhr, daß erſt in den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten02_1897
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten02_1897/138
Zitationshilfe: Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 2. Weimar, 1897, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten02_1897/138>, abgerufen am 21.11.2024.