schiedene Bedingungen an die Bewilligung weiterer diplomatischer Verhandlungen. Sie verlangte von den Martiern außer der Anerkennung der völkerrecht- lichen Gewohnheiten der civilisierten Erdstaaten, daß genau festgesetzt werde, worüber mit der Gesandtschaft verhandelt werden solle, und daß kein andrer Punkt zur Verhandlung käme, nachdem man die Martier in London zugelassen habe. Jhrerseits versprach natür- lich die Regierung der Gesandtschaft den völkerrecht- lichen Schutz auf der Erde.
Der Bevollmächtigte der Marsstaaten, Kal, ging hierauf ohne weiteres ein und stellte folgende Forder- ungen zur Verhandlung in einer Depesche vom 22. Januar:
1) Formelle Entschuldigung der englischen Regierung wegen des Angriffs, den die Mannschaft des Kanonen- bots auf die beiden Martier und der Kapitän auf das Luftschiff unternommen hatten.
2) Bestrafung des Kapitäns Keswick und des Leutnants Prim.
3) Entschädigung für die beiden Martier von je hunderttausend Pfund.
4) Anerkennung der Hoheitsrechte der Marsstaaten auf die Polargebiete der Erde jenseit des 87. Grades nördlicher und südlicher Breite.
5) Anerkennung der Gleichberechtigung der Martier mit allen andern Nationen in Bezug auf Niederlassung, Verkehr, Handel und Erwerb.
Gleichzeitig depeschierte Kal an die Regierungen aller größeren Staaten den Wunsch der Marsstaaten,
Neununddreißigſtes Kapitel.
ſchiedene Bedingungen an die Bewilligung weiterer diplomatiſcher Verhandlungen. Sie verlangte von den Martiern außer der Anerkennung der völkerrecht- lichen Gewohnheiten der civiliſierten Erdſtaaten, daß genau feſtgeſetzt werde, worüber mit der Geſandtſchaft verhandelt werden ſolle, und daß kein andrer Punkt zur Verhandlung käme, nachdem man die Martier in London zugelaſſen habe. Jhrerſeits verſprach natür- lich die Regierung der Geſandtſchaft den völkerrecht- lichen Schutz auf der Erde.
Der Bevollmächtigte der Marsſtaaten, Kal, ging hierauf ohne weiteres ein und ſtellte folgende Forder- ungen zur Verhandlung in einer Depeſche vom 22. Januar:
1) Formelle Entſchuldigung der engliſchen Regierung wegen des Angriffs, den die Mannſchaft des Kanonen- bots auf die beiden Martier und der Kapitän auf das Luftſchiff unternommen hatten.
2) Beſtrafung des Kapitäns Keswick und des Leutnants Prim.
3) Entſchädigung für die beiden Martier von je hunderttauſend Pfund.
4) Anerkennung der Hoheitsrechte der Marsſtaaten auf die Polargebiete der Erde jenſeit des 87. Grades nördlicher und ſüdlicher Breite.
5) Anerkennung der Gleichberechtigung der Martier mit allen andern Nationen in Bezug auf Niederlaſſung, Verkehr, Handel und Erwerb.
Gleichzeitig depeſchierte Kal an die Regierungen aller größeren Staaten den Wunſch der Marsſtaaten,
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Neununddreißigſtes Kapitel.
ſchiedene Bedingungen an die Bewilligung weiterer
diplomatiſcher Verhandlungen. Sie verlangte von
den Martiern außer der Anerkennung der völkerrecht-
lichen Gewohnheiten der civiliſierten Erdſtaaten, daß
genau feſtgeſetzt werde, worüber mit der Geſandtſchaft
verhandelt werden ſolle, und daß kein andrer Punkt
zur Verhandlung käme, nachdem man die Martier in
London zugelaſſen habe. Jhrerſeits verſprach natür-
lich die Regierung der Geſandtſchaft den völkerrecht-
lichen Schutz auf der Erde.
Der Bevollmächtigte der Marsſtaaten, Kal, ging
hierauf ohne weiteres ein und ſtellte folgende Forder-
ungen zur Verhandlung in einer Depeſche vom
22. Januar:
1) Formelle Entſchuldigung der engliſchen Regierung
wegen des Angriffs, den die Mannſchaft des Kanonen-
bots auf die beiden Martier und der Kapitän auf das
Luftſchiff unternommen hatten.
2) Beſtrafung des Kapitäns Keswick und des
Leutnants Prim.
3) Entſchädigung für die beiden Martier von je
hunderttauſend Pfund.
4) Anerkennung der Hoheitsrechte der Marsſtaaten
auf die Polargebiete der Erde jenſeit des 87. Grades
nördlicher und ſüdlicher Breite.
5) Anerkennung der Gleichberechtigung der Martier
mit allen andern Nationen in Bezug auf Niederlaſſung,
Verkehr, Handel und Erwerb.
Gleichzeitig depeſchierte Kal an die Regierungen
aller größeren Staaten den Wunſch der Marsſtaaten,
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Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 2. Weimar, 1897, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten02_1897/204>, abgerufen am 21.05.2024.
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