Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 2. Weimar, 1897.[Abbildung]
Einundfünfzigstes Kapitel. Martierinnen in Berlin. Jn der glänzend ausgestatteten Vorhalle des neuen Als sie im Begriff waren, auf die Straße zu treten, "Befehlen die Damen Plätze zur Table d'hote?" Se trat, entsetzt über diese Zumutung, einen Schritt "Wir können darüber noch nicht entscheiden." "Wagen gefällig?" fragte der Portier. La schüttelte nur den Kopf und ging vorüber. Der Kellner und der Portier tauschten einen Blick, [Abbildung]
Einundfünfzigſtes Kapitel. Martierinnen in Berlin. Jn der glänzend ausgeſtatteten Vorhalle des neuen Als ſie im Begriff waren, auf die Straße zu treten, „Befehlen die Damen Plätze zur Table d’hôte?‟ Se trat, entſetzt über dieſe Zumutung, einen Schritt „Wir können darüber noch nicht entſcheiden.‟ „Wagen gefällig?‟ fragte der Portier. La ſchüttelte nur den Kopf und ging vorüber. Der Kellner und der Portier tauſchten einen Blick, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0384" n="[376]"/> <figure/><lb/> </div> <div n="2"> <head>Einundfünfzigſtes Kapitel.<lb/><hi rendition="#b">Martierinnen in Berlin.</hi></head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#in">J</hi>n der glänzend ausgeſtatteten Vorhalle des neuen<lb/> „Marshotels‟ an der Straße „Unter den Linden‟<lb/> in Berlin ſtanden zwei elegant gekleidete Damen. Jn<lb/> ihren gemeſſenen Bewegungen, mit denen ſie die Ein-<lb/> richtungen des Hotels aufmerkſam muſterten, machten<lb/> ſie einen ebenſo vornehmen Eindruck, als er dem<lb/> Reichtum ihrer Toilette entſprach. Jhr Geſicht war<lb/> von einem dichten Schleier bedeckt, ſodaß es ſchwer<lb/> war, über ihr Alter ein Urteil zu gewinnen.</p><lb/> <p>Als ſie im Begriff waren, auf die Straße zu treten,<lb/> näherte ſich ihnen ein Kellner und fragte ehrerbietig:</p><lb/> <p>„Befehlen die Damen Plätze zur <hi rendition="#aq">Table d’hôte</hi>?‟</p><lb/> <p>Se trat, entſetzt über dieſe Zumutung, einen Schritt<lb/> zurück. Schnell gefaßt ſagte La:</p><lb/> <p>„Wir können darüber noch nicht entſcheiden.‟</p><lb/> <p>„Wagen gefällig?‟ fragte der Portier.</p><lb/> <p>La ſchüttelte nur den Kopf und ging vorüber.</p><lb/> <p>Der Kellner und der Portier tauſchten einen Blick,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[376]/0384]
[Abbildung]
Einundfünfzigſtes Kapitel.
Martierinnen in Berlin.
Jn der glänzend ausgeſtatteten Vorhalle des neuen
„Marshotels‟ an der Straße „Unter den Linden‟
in Berlin ſtanden zwei elegant gekleidete Damen. Jn
ihren gemeſſenen Bewegungen, mit denen ſie die Ein-
richtungen des Hotels aufmerkſam muſterten, machten
ſie einen ebenſo vornehmen Eindruck, als er dem
Reichtum ihrer Toilette entſprach. Jhr Geſicht war
von einem dichten Schleier bedeckt, ſodaß es ſchwer
war, über ihr Alter ein Urteil zu gewinnen.
Als ſie im Begriff waren, auf die Straße zu treten,
näherte ſich ihnen ein Kellner und fragte ehrerbietig:
„Befehlen die Damen Plätze zur Table d’hôte?‟
Se trat, entſetzt über dieſe Zumutung, einen Schritt
zurück. Schnell gefaßt ſagte La:
„Wir können darüber noch nicht entſcheiden.‟
„Wagen gefällig?‟ fragte der Portier.
La ſchüttelte nur den Kopf und ging vorüber.
Der Kellner und der Portier tauſchten einen Blick,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |