Ruhezeit gekommen. Wir treffen uns dann alle zur Plauderstunde bei Jll."
"Wir wollten noch nach dem Retrospektiv", sagte Ell.
"Dazu ist es ohnehin schon zu spät."
"Jch habe heute genug gesehen", fügte Jsma hinzu.
Man brach auf. Der Weg bis zu dem Depot der Radschlitten, wo auch Fru seinen viersitzigen Gleit- wagen gelassen hatte, betrug einige Minuten. La nahm Jsmas Arm.
"Am Schlitten bekommen Sie Jhre Damen wieder", sagte sie zu Ell und Saltner. Sie schritt mit Jsma voran.
"Sie möchten gern nach der Erde zurück, nicht wahr?" sagte sie zu Jsma. "Jch sah es Jhnen an, und Sie hoffen, nach dem Südpol mitzugehen. Aber würden Sie auch ohne Ell gehen?"
"Er wird mitgehen, wenn man uns überhaupt mitnimmt. Er muß gehen, er gehört jetzt auf die Erde."
La schwieg. Sie streifte Jsma mit einem teil- nehmenden Blicke und sah, wie eine feine Röte ihre Wangen bedeckte.
"Meine Frage darf Sie nicht verletzen", sagte sie bittend. "Jch kann mir wohl denken, daß es für Sie schwer sein muß, die weite Reise ohne Begleitung eines Menschen zu machen. Aber ich glaube auch nicht, daß man Sie jetzt mitnehmen wird. Das Schiff wird zu Ausrüstungszwecken voll in Anspruch genom- men sein. Und auf dem Südpol finden Sie nicht die Bequemlichkeit, wie auf dem Nordpol. Jch wollte Sie
Einunddreißigſtes Kapitel.
Ruhezeit gekommen. Wir treffen uns dann alle zur Plauderſtunde bei Jll.‟
„Wir wollten noch nach dem Retroſpektiv‟, ſagte Ell.
„Dazu iſt es ohnehin ſchon zu ſpät.‟
„Jch habe heute genug geſehen‟, fügte Jsma hinzu.
Man brach auf. Der Weg bis zu dem Depot der Radſchlitten, wo auch Fru ſeinen vierſitzigen Gleit- wagen gelaſſen hatte, betrug einige Minuten. La nahm Jsmas Arm.
„Am Schlitten bekommen Sie Jhre Damen wieder‟, ſagte ſie zu Ell und Saltner. Sie ſchritt mit Jsma voran.
„Sie möchten gern nach der Erde zurück, nicht wahr?‟ ſagte ſie zu Jsma. „Jch ſah es Jhnen an, und Sie hoffen, nach dem Südpol mitzugehen. Aber würden Sie auch ohne Ell gehen?‟
„Er wird mitgehen, wenn man uns überhaupt mitnimmt. Er muß gehen, er gehört jetzt auf die Erde.‟
La ſchwieg. Sie ſtreifte Jsma mit einem teil- nehmenden Blicke und ſah, wie eine feine Röte ihre Wangen bedeckte.
„Meine Frage darf Sie nicht verletzen‟, ſagte ſie bittend. „Jch kann mir wohl denken, daß es für Sie ſchwer ſein muß, die weite Reiſe ohne Begleitung eines Menſchen zu machen. Aber ich glaube auch nicht, daß man Sie jetzt mitnehmen wird. Das Schiff wird zu Ausrüſtungszwecken voll in Anſpruch genom- men ſein. Und auf dem Südpol finden Sie nicht die Bequemlichkeit, wie auf dem Nordpol. Jch wollte Sie
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[84/0092]
Einunddreißigſtes Kapitel.
Ruhezeit gekommen. Wir treffen uns dann alle zur
Plauderſtunde bei Jll.‟
„Wir wollten noch nach dem Retroſpektiv‟, ſagte Ell.
„Dazu iſt es ohnehin ſchon zu ſpät.‟
„Jch habe heute genug geſehen‟, fügte Jsma hinzu.
Man brach auf. Der Weg bis zu dem Depot der
Radſchlitten, wo auch Fru ſeinen vierſitzigen Gleit-
wagen gelaſſen hatte, betrug einige Minuten. La
nahm Jsmas Arm.
„Am Schlitten bekommen Sie Jhre Damen wieder‟,
ſagte ſie zu Ell und Saltner. Sie ſchritt mit Jsma
voran.
„Sie möchten gern nach der Erde zurück, nicht
wahr?‟ ſagte ſie zu Jsma. „Jch ſah es Jhnen an,
und Sie hoffen, nach dem Südpol mitzugehen. Aber
würden Sie auch ohne Ell gehen?‟
„Er wird mitgehen, wenn man uns überhaupt
mitnimmt. Er muß gehen, er gehört jetzt auf die
Erde.‟
La ſchwieg. Sie ſtreifte Jsma mit einem teil-
nehmenden Blicke und ſah, wie eine feine Röte ihre
Wangen bedeckte.
„Meine Frage darf Sie nicht verletzen‟, ſagte ſie
bittend. „Jch kann mir wohl denken, daß es für Sie
ſchwer ſein muß, die weite Reiſe ohne Begleitung
eines Menſchen zu machen. Aber ich glaube auch
nicht, daß man Sie jetzt mitnehmen wird. Das Schiff
wird zu Ausrüſtungszwecken voll in Anſpruch genom-
men ſein. Und auf dem Südpol finden Sie nicht die
Bequemlichkeit, wie auf dem Nordpol. Jch wollte Sie
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Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 2. Weimar, 1897, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten02_1897/92>, abgerufen am 25.11.2024.
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