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Laube, Heinrich: Die Bernsteinhexe. Leipzig, 1846.

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Die Bernsteinhexe.
soll mich wie ein Witz beschäftigen, daß er seiner Liebsten
ein Todeszeugniß ausstellen und es für eine Lebensrettung
halten muß.

(Die Glocke an der ersten Thür links läutet.)
Aha! Altes Schicksal, meldest du dich auf Pudagla!
Er läutet selbst, um seinen Verlust zu beschleunigen. --

(Nach hinten gehend.) Daß mir die Wächter nicht schlafen!
(Sieht aus der Mittelthür hinaus). Holla, seid auf der Hut!
(Desgleichen links.) Seid wach! (Nach vorn kommend und
den Schlüssel vom Tisch nehmend).
Nun mag die wohlbe-
lagerte Festung kapituliren!
(Ab links vorn.)

Vierte Scene.

Wulf (aus der Mittelthür).
Vor dem Birkhahn sind wir nicht sicher, die Liese hat
ihn schon auf dem Dach gesehn
(den leeren Stuhl erblickend)
Aha, er ist drin! Auch gut, so hat man endlich Zeit,
eine Stärkung zu sich zu nehmen. Jch krieg's satt,
(indem
er den Stuhl nach der Fensterseite zurück trägt und eine Flasche
herauszieht, trinkend und halb nach dem Fenster hinblickend)
je
tiefer man für den Wittich in's Wasser geht, desto geiziger
und gröber wird er. Nun sagt die Liese gar, bei der Ge-
schichte werde ihn der Teufel holen, und die Liese sieht mir
verdächtig aus, grad' so wie ein gefangen Weibsen aus-
12*
Die Bernſteinhexe.
ſoll mich wie ein Witz beſchaͤftigen, daß er ſeiner Liebſten
ein Todeszeugniß ausſtellen und es fuͤr eine Lebensrettung
halten muß.

(Die Glocke an der erſten Thuͤr links laͤutet.)
Aha! Altes Schickſal, meldeſt du dich auf Pudagla!
Er laͤutet ſelbſt, um ſeinen Verluſt zu beſchleunigen. —

(Nach hinten gehend.) Daß mir die Waͤchter nicht ſchlafen!
(Sieht aus der Mittelthuͤr hinaus). Holla, ſeid auf der Hut!
(Desgleichen links.) Seid wach! (Nach vorn kommend und
den Schluͤſſel vom Tiſch nehmend).
Nun mag die wohlbe-
lagerte Feſtung kapituliren!
(Ab links vorn.)

Vierte Scene.

Wulf (aus der Mittelthuͤr).
Vor dem Birkhahn ſind wir nicht ſicher, die Lieſe hat
ihn ſchon auf dem Dach geſehn
(den leeren Stuhl erblickend)
Aha, er iſt drin! Auch gut, ſo hat man endlich Zeit,
eine Staͤrkung zu ſich zu nehmen. Jch krieg’s ſatt,
(indem
er den Stuhl nach der Fenſterſeite zuruͤck traͤgt und eine Flaſche
herauszieht, trinkend und halb nach dem Fenſter hinblickend)
je
tiefer man fuͤr den Wittich in’s Waſſer geht, deſto geiziger
und groͤber wird er. Nun ſagt die Lieſe gar, bei der Ge-
ſchichte werde ihn der Teufel holen, und die Lieſe ſieht mir
verdaͤchtig aus, grad’ ſo wie ein gefangen Weibſen aus-
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[179/0185] Die Bernſteinhexe. ſoll mich wie ein Witz beſchaͤftigen, daß er ſeiner Liebſten ein Todeszeugniß ausſtellen und es fuͤr eine Lebensrettung halten muß. (Die Glocke an der erſten Thuͤr links laͤutet.) Aha! Altes Schickſal, meldeſt du dich auf Pudagla! Er laͤutet ſelbſt, um ſeinen Verluſt zu beſchleunigen. — (Nach hinten gehend.) Daß mir die Waͤchter nicht ſchlafen! (Sieht aus der Mittelthuͤr hinaus). Holla, ſeid auf der Hut! (Desgleichen links.) Seid wach! (Nach vorn kommend und den Schluͤſſel vom Tiſch nehmend). Nun mag die wohlbe- lagerte Feſtung kapituliren! (Ab links vorn.) Vierte Scene. Wulf (aus der Mittelthuͤr). Vor dem Birkhahn ſind wir nicht ſicher, die Lieſe hat ihn ſchon auf dem Dach geſehn (den leeren Stuhl erblickend) Aha, er iſt drin! Auch gut, ſo hat man endlich Zeit, eine Staͤrkung zu ſich zu nehmen. Jch krieg’s ſatt, (indem er den Stuhl nach der Fenſterſeite zuruͤck traͤgt und eine Flaſche herauszieht, trinkend und halb nach dem Fenſter hinblickend) je tiefer man fuͤr den Wittich in’s Waſſer geht, deſto geiziger und groͤber wird er. Nun ſagt die Lieſe gar, bei der Ge- ſchichte werde ihn der Teufel holen, und die Lieſe ſieht mir verdaͤchtig aus, grad’ ſo wie ein gefangen Weibſen aus- 12*

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Zitationshilfe: Laube, Heinrich: Die Bernsteinhexe. Leipzig, 1846, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_bernsteinhexe_1846/185>, abgerufen am 21.11.2024.