Laube, Heinrich: Die Bernsteinhexe. Leipzig, 1846.Fünfter Akt. Ebenda. Nacht. Erste Scene. Wulf -- gleich darauf Birkhahn. Wulf (auf einem Sessel der Windelstiegthür gegenüber schlafend -- er träumt). Thut's nicht, thut's nicht, Herr! Es bringt Unglück, die Liese hat Alles gestanden. -- Allmächtiger, da kommt sie, sie ist riesengroß geworden und klapperdürr, und die langen Finger sind glühende Zangen -- (abwehrend) mich nicht! mich nicht! Der Wittich hat ja Alles gethan gegen die unschuldige Jungfer. -- (Alles dies spricht er nur halb- laut.) Birkhahn. (Während deß ist Birkhahn mit einer kleinen Blendlaterne herein- geschlichen, und bleibt, so lange Wulf spricht, an der Thür stehn -- dann läßt er einen Lichtstrahl auf ihn gleiten.) -- Das böse Gewissen träumt -- 's läßt ihn nicht so fest Fünfter Akt. Ebenda. Nacht. Erſte Scene. Wulf — gleich darauf Birkhahn. Wulf (auf einem Seſſel der Windelſtiegthuͤr gegenuͤber ſchlafend — er traͤumt). Thut’s nicht, thut’s nicht, Herr! Es bringt Ungluͤck, die Lieſe hat Alles geſtanden. — Allmaͤchtiger, da kommt ſie, ſie iſt rieſengroß geworden und klapperduͤrr, und die langen Finger ſind gluͤhende Zangen — (abwehrend) mich nicht! mich nicht! Der Wittich hat ja Alles gethan gegen die unſchuldige Jungfer. — (Alles dies ſpricht er nur halb- laut.) Birkhahn. (Waͤhrend deß iſt Birkhahn mit einer kleinen Blendlaterne herein- geſchlichen, und bleibt, ſo lange Wulf ſpricht, an der Thuͤr ſtehn — dann laͤßt er einen Lichtſtrahl auf ihn gleiten.) — Das boͤſe Gewiſſen traͤumt — ’s laͤßt ihn nicht ſo feſt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0213" n="[207]"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Fünfter Akt</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <stage>Ebenda. Nacht.</stage><lb/> <div n="3"> <head><hi rendition="#g">Erſte Scene</hi>.</head><lb/> <stage><hi rendition="#g">Wulf</hi> — gleich darauf <hi rendition="#g">Birkhahn</hi>.</stage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <sp who="#WUL"> <speaker> <hi rendition="#b">Wulf</hi> </speaker><lb/> <stage>(auf einem Seſſel der Windelſtiegthuͤr gegenuͤber ſchlafend — er<lb/> traͤumt).</stage><lb/> <p>Thut’s nicht, thut’s nicht, Herr! Es bringt Ungluͤck,<lb/> die Lieſe hat Alles geſtanden. — Allmaͤchtiger, da kommt<lb/> ſie, ſie iſt rieſengroß geworden und klapperduͤrr, und die<lb/> langen Finger ſind gluͤhende Zangen —</p> <stage>(abwehrend)</stage> <p>mich<lb/> nicht! mich nicht! Der Wittich hat ja Alles gethan gegen<lb/> die unſchuldige Jungfer. —</p> <stage>(Alles dies ſpricht er nur halb-<lb/> laut.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#BIR"> <speaker> <hi rendition="#b">Birkhahn.</hi> </speaker><lb/> <stage>(Waͤhrend deß iſt Birkhahn mit einer kleinen Blendlaterne herein-<lb/> geſchlichen, und bleibt, ſo lange Wulf ſpricht, an der Thuͤr ſtehn<lb/> — dann laͤßt er einen Lichtſtrahl auf ihn gleiten.) —</stage><lb/> <p>Das boͤſe Gewiſſen traͤumt — ’s laͤßt ihn nicht ſo feſt<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[207]/0213]
Fünfter Akt.
Ebenda. Nacht.
Erſte Scene.
Wulf — gleich darauf Birkhahn.
Wulf
(auf einem Seſſel der Windelſtiegthuͤr gegenuͤber ſchlafend — er
traͤumt).
Thut’s nicht, thut’s nicht, Herr! Es bringt Ungluͤck,
die Lieſe hat Alles geſtanden. — Allmaͤchtiger, da kommt
ſie, ſie iſt rieſengroß geworden und klapperduͤrr, und die
langen Finger ſind gluͤhende Zangen — (abwehrend) mich
nicht! mich nicht! Der Wittich hat ja Alles gethan gegen
die unſchuldige Jungfer. — (Alles dies ſpricht er nur halb-
laut.)
Birkhahn.
(Waͤhrend deß iſt Birkhahn mit einer kleinen Blendlaterne herein-
geſchlichen, und bleibt, ſo lange Wulf ſpricht, an der Thuͤr ſtehn
— dann laͤßt er einen Lichtſtrahl auf ihn gleiten.) —
Das boͤſe Gewiſſen traͤumt — ’s laͤßt ihn nicht ſo feſt
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