Laube, Heinrich: Die Bernsteinhexe. Leipzig, 1846.Erster Akt. Ein gewölbtes Zimmer im Erdgeschoß -- (falls kein passendes vorhanden ist, eines mit Balkendecke zu wählen) -- halb in reichsstädtischem, halb in ländlichem Geschmack. Eine Seitenthür rechts, eine Seitenthür links*). Vor der Seitenthür links ist ein Fenster, so breit als die Culisse, aber von geringer Höhe und oben geschweift-bogig. Jm Hintergrunde links die Ausgangsthür, auf einen Altan führend, der etwa einen Fuß hoch ist. Jm Hin- tergrunde rechts ein breites, die halbe Wand einnehmendes Fen- ster. Es ist mehr breit als hoch und ebenfalls breit-bogig. Dies Fenster besteht aus zwei Flügeln und ist aus kleinen durch Blei verbundenen Scheiben zusammengesetzt. Man sieht hinter und über demselben ein bretternes Regendach, welches den Altan be- schirmt, und sieht diesen Altan selbst, der etwa drei Schritte breit und durch einige horizontale und senkrechte Balken angedeutet ist. Der Altan hat einen, etwa um einen Fuß erhöhten Fußboden, so daß die darauf im Fenster erscheinenden Personen bis an's Knie sichtbar werden. Außerdem sieht man durch's Fenster hindurch die Landschaft. -- Rechts im Vordergrunde steht ein runder Tisch zu vier Personen. Er ist unscheinbar und wie von dunklem Eichen- holze. Dahinter ein alter sogenannter Großvaterstuhl mit Backen. Fünf andere Stühle mit geraden Lehnen. Auf der rechten Seite, dem Fenster links gerade gegenüber, und also neben dem Tische ein großer Kachelofen, der nur einen Fuß breit aus der Culisse hervortritt. Links am Fenster ein hölzerner Schemel. Jm Hin- *) Links und rechts vom Zuschauer aus -- in diesem Sinne ist
diese Bezeichnung durchaus zu verstehen. Erſter Akt. Ein gewoͤlbtes Zimmer im Erdgeſchoß — (falls kein paſſendes vorhanden iſt, eines mit Balkendecke zu waͤhlen) — halb in reichsſtaͤdtiſchem, halb in laͤndlichem Geſchmack. Eine Seitenthuͤr rechts, eine Seitenthuͤr links*). Vor der Seitenthuͤr links iſt ein Fenſter, ſo breit als die Culiſſe, aber von geringer Hoͤhe und oben geſchweift-bogig. Jm Hintergrunde links die Ausgangsthuͤr, auf einen Altan fuͤhrend, der etwa einen Fuß hoch iſt. Jm Hin- tergrunde rechts ein breites, die halbe Wand einnehmendes Fen- ſter. Es iſt mehr breit als hoch und ebenfalls breit-bogig. Dies Fenſter beſteht aus zwei Fluͤgeln und iſt aus kleinen durch Blei verbundenen Scheiben zuſammengeſetzt. Man ſieht hinter und uͤber demſelben ein bretternes Regendach, welches den Altan be- ſchirmt, und ſieht dieſen Altan ſelbſt, der etwa drei Schritte breit und durch einige horizontale und ſenkrechte Balken angedeutet iſt. Der Altan hat einen, etwa um einen Fuß erhoͤhten Fußboden, ſo daß die darauf im Fenſter erſcheinenden Perſonen bis an’s Knie ſichtbar werden. Außerdem ſieht man durch’s Fenſter hindurch die Landſchaft. — Rechts im Vordergrunde ſteht ein runder Tiſch zu vier Perſonen. Er iſt unſcheinbar und wie von dunklem Eichen- holze. Dahinter ein alter ſogenannter Großvaterſtuhl mit Backen. Fuͤnf andere Stuͤhle mit geraden Lehnen. Auf der rechten Seite, dem Fenſter links gerade gegenuͤber, und alſo neben dem Tiſche ein großer Kachelofen, der nur einen Fuß breit aus der Culiſſe hervortritt. Links am Fenſter ein hoͤlzerner Schemel. Jm Hin- *) Links und rechts vom Zuſchauer aus — in dieſem Sinne iſt
dieſe Bezeichnung durchaus zu verſtehen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0047" n="[41]"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Erſter Akt</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <stage>Ein gewoͤlbtes Zimmer im Erdgeſchoß — (falls kein paſſendes<lb/> vorhanden iſt, eines mit Balkendecke zu waͤhlen) — halb in<lb/> reichsſtaͤdtiſchem, halb in laͤndlichem Geſchmack. Eine Seitenthuͤr<lb/> rechts, eine Seitenthuͤr links<note place="foot" n="*)">Links und rechts vom Zuſchauer aus — in dieſem Sinne iſt<lb/> dieſe Bezeichnung durchaus zu verſtehen.</note>. Vor der Seitenthuͤr links iſt ein<lb/> Fenſter, ſo breit als die Culiſſe, aber von geringer Hoͤhe und<lb/> oben geſchweift-bogig. Jm Hintergrunde links die Ausgangsthuͤr,<lb/> auf einen Altan fuͤhrend, der etwa einen Fuß hoch iſt. Jm Hin-<lb/> tergrunde rechts ein breites, die halbe Wand einnehmendes Fen-<lb/> ſter. Es iſt mehr breit als hoch und ebenfalls breit-bogig. Dies<lb/> Fenſter beſteht aus zwei Fluͤgeln und iſt aus kleinen durch Blei<lb/> verbundenen Scheiben zuſammengeſetzt. Man ſieht hinter und<lb/> uͤber demſelben ein bretternes Regendach, welches den Altan be-<lb/> ſchirmt, und ſieht dieſen Altan ſelbſt, der etwa drei Schritte breit<lb/> und durch einige horizontale und ſenkrechte Balken angedeutet iſt.<lb/> Der Altan hat einen, etwa um einen Fuß erhoͤhten Fußboden, ſo<lb/> daß die darauf im Fenſter erſcheinenden Perſonen bis an’s Knie<lb/> ſichtbar werden. Außerdem ſieht man durch’s Fenſter hindurch die<lb/> Landſchaft. — Rechts im Vordergrunde ſteht ein runder Tiſch zu<lb/> vier Perſonen. Er iſt unſcheinbar und wie von dunklem Eichen-<lb/> holze. Dahinter ein alter ſogenannter Großvaterſtuhl mit Backen.<lb/> Fuͤnf andere Stuͤhle mit geraden Lehnen. Auf der rechten Seite,<lb/> dem Fenſter links gerade gegenuͤber, und alſo neben dem Tiſche<lb/> ein großer Kachelofen, der nur einen Fuß breit aus der Culiſſe<lb/> hervortritt. Links am Fenſter ein hoͤlzerner Schemel. Jm Hin-<lb/></stage> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[41]/0047]
Erſter Akt.
Ein gewoͤlbtes Zimmer im Erdgeſchoß — (falls kein paſſendes
vorhanden iſt, eines mit Balkendecke zu waͤhlen) — halb in
reichsſtaͤdtiſchem, halb in laͤndlichem Geſchmack. Eine Seitenthuͤr
rechts, eine Seitenthuͤr links *). Vor der Seitenthuͤr links iſt ein
Fenſter, ſo breit als die Culiſſe, aber von geringer Hoͤhe und
oben geſchweift-bogig. Jm Hintergrunde links die Ausgangsthuͤr,
auf einen Altan fuͤhrend, der etwa einen Fuß hoch iſt. Jm Hin-
tergrunde rechts ein breites, die halbe Wand einnehmendes Fen-
ſter. Es iſt mehr breit als hoch und ebenfalls breit-bogig. Dies
Fenſter beſteht aus zwei Fluͤgeln und iſt aus kleinen durch Blei
verbundenen Scheiben zuſammengeſetzt. Man ſieht hinter und
uͤber demſelben ein bretternes Regendach, welches den Altan be-
ſchirmt, und ſieht dieſen Altan ſelbſt, der etwa drei Schritte breit
und durch einige horizontale und ſenkrechte Balken angedeutet iſt.
Der Altan hat einen, etwa um einen Fuß erhoͤhten Fußboden, ſo
daß die darauf im Fenſter erſcheinenden Perſonen bis an’s Knie
ſichtbar werden. Außerdem ſieht man durch’s Fenſter hindurch die
Landſchaft. — Rechts im Vordergrunde ſteht ein runder Tiſch zu
vier Perſonen. Er iſt unſcheinbar und wie von dunklem Eichen-
holze. Dahinter ein alter ſogenannter Großvaterſtuhl mit Backen.
Fuͤnf andere Stuͤhle mit geraden Lehnen. Auf der rechten Seite,
dem Fenſter links gerade gegenuͤber, und alſo neben dem Tiſche
ein großer Kachelofen, der nur einen Fuß breit aus der Culiſſe
hervortritt. Links am Fenſter ein hoͤlzerner Schemel. Jm Hin-
*) Links und rechts vom Zuſchauer aus — in dieſem Sinne iſt
dieſe Bezeichnung durchaus zu verſtehen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |