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Laube, Heinrich: Die Bernsteinhexe. Leipzig, 1846.

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Die Bernsteinhexe.
Schweidler.
Was?
Jlse (für sich).
Wird's zeitig genug erfahren. (Laut) Nix!
Schweidler.
Sie soll mir auf den Streckelberg nachkommen, 's ist
ein schöner gottseliger Augustus-Abend, und die See wird
goldig schimmern -- hörst Du?
Jlse.
Ja doch!
Schweidler.
Warum bist Du denn so verdrießlich? -- Höre, gieb
Acht, ich hab' gesehn, daß der Junker Rüdiger da drü-
ben in den Sträuchern mit dem Schießgewehr 'rum kriecht.
's sieht aus, als wollt' er junge Hasen schießen, aber 's
kommt mir schon lange vor, als pirscht' er am Liebsten
hier herein! Daraus kann kein Segen sprießen --
Jlse.
Wo käm' der Segen her!
Schweidler.
Ein Junker und ein Pfarrkind passen so wenig zusam-
men wie Sperber und Taube, und wenn der Herr Wit-
tich davon merkt, der mir ohnedies ein abholder Mann
und überhaupt kein gottesfürchtiger Mann ist, so entsteht
nur neues Aergerniß.
Laube, dram. Werke. III. 4
Die Bernſteinhexe.
Schweidler.
Was?
Jlſe (fuͤr ſich).
Wird’s zeitig genug erfahren. (Laut) Nix!
Schweidler.
Sie ſoll mir auf den Streckelberg nachkommen, ’s iſt
ein ſchoͤner gottſeliger Auguſtus-Abend, und die See wird
goldig ſchimmern — hoͤrſt Du?
Jlſe.
Ja doch!
Schweidler.
Warum biſt Du denn ſo verdrießlich? — Hoͤre, gieb
Acht, ich hab’ geſehn, daß der Junker Ruͤdiger da druͤ-
ben in den Straͤuchern mit dem Schießgewehr ’rum kriecht.
’s ſieht aus, als wollt’ er junge Haſen ſchießen, aber ’s
kommt mir ſchon lange vor, als pirſcht’ er am Liebſten
hier herein! Daraus kann kein Segen ſprießen —
Jlſe.
Wo kaͤm’ der Segen her!
Schweidler.
Ein Junker und ein Pfarrkind paſſen ſo wenig zuſam-
men wie Sperber und Taube, und wenn der Herr Wit-
tich davon merkt, der mir ohnedies ein abholder Mann
und uͤberhaupt kein gottesfuͤrchtiger Mann iſt, ſo entſteht
nur neues Aergerniß.
Laube, dram. Werke. III. 4
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[49/0055] Die Bernſteinhexe. Schweidler. Was? Jlſe (fuͤr ſich). Wird’s zeitig genug erfahren. (Laut) Nix! Schweidler. Sie ſoll mir auf den Streckelberg nachkommen, ’s iſt ein ſchoͤner gottſeliger Auguſtus-Abend, und die See wird goldig ſchimmern — hoͤrſt Du? Jlſe. Ja doch! Schweidler. Warum biſt Du denn ſo verdrießlich? — Hoͤre, gieb Acht, ich hab’ geſehn, daß der Junker Ruͤdiger da druͤ- ben in den Straͤuchern mit dem Schießgewehr ’rum kriecht. ’s ſieht aus, als wollt’ er junge Haſen ſchießen, aber ’s kommt mir ſchon lange vor, als pirſcht’ er am Liebſten hier herein! Daraus kann kein Segen ſprießen — Jlſe. Wo kaͤm’ der Segen her! Schweidler. Ein Junker und ein Pfarrkind paſſen ſo wenig zuſam- men wie Sperber und Taube, und wenn der Herr Wit- tich davon merkt, der mir ohnedies ein abholder Mann und uͤberhaupt kein gottesfuͤrchtiger Mann iſt, ſo entſteht nur neues Aergerniß. Laube, dram. Werke. III. 4

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Zitationshilfe: Laube, Heinrich: Die Bernsteinhexe. Leipzig, 1846, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_bernsteinhexe_1846/55>, abgerufen am 21.11.2024.