Laube, Heinrich: Die Bernsteinhexe. Leipzig, 1846.Die Bernsteinhexe. Wittich. Weck' die Tochter! (Setzt sich in den Großvaterstuhl.) Birkhahn. Jch bin ein Müller, Herr Amtshauptmann, und nur in meiner Mühle zu Hause. Wittich. Du bist ein ächter Birkhahn, Bursche, weil Du nichts zu verlieren hast. Jch will Dir wohl. Aber ich lasse Dich peitschen, wenn Du dem Junker hier in Coserow zu Diensten bist, hörst Du? Birkhahn. Jch höre wie ein Haase. Wittich. Der Junker ist hier auf üblem Wege, und je mehr er darauf beharrt, desto sichrer stürzt er diese Familie in's Verderben. Darnach nimm Deine Partei. Wenn Du Dich gut aufführst, soll's Dein Vortheil sein. Jetzt pack Dich! Birkhahn. Zu Befehl. (Für sich) Jch will Dir schon was auf- führen! (Ab.) Die Bernſteinhexe. Wittich. Weck’ die Tochter! (Setzt ſich in den Großvaterſtuhl.) Birkhahn. Jch bin ein Muͤller, Herr Amtshauptmann, und nur in meiner Muͤhle zu Hauſe. Wittich. Du biſt ein aͤchter Birkhahn, Burſche, weil Du nichts zu verlieren haſt. Jch will Dir wohl. Aber ich laſſe Dich peitſchen, wenn Du dem Junker hier in Coſerow zu Dienſten biſt, hoͤrſt Du? Birkhahn. Jch hoͤre wie ein Haaſe. Wittich. Der Junker iſt hier auf uͤblem Wege, und je mehr er darauf beharrt, deſto ſichrer ſtuͤrzt er dieſe Familie in’s Verderben. Darnach nimm Deine Partei. Wenn Du Dich gut auffuͤhrſt, ſoll’s Dein Vortheil ſein. Jetzt pack Dich! Birkhahn. Zu Befehl. (Fuͤr ſich) Jch will Dir ſchon was auf- fuͤhren! (Ab.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0092" n="86"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Die Bernſteinhexe</hi>.</fw><lb/> <sp who="#WIT"> <speaker> <hi rendition="#b">Wittich.</hi> </speaker><lb/> <p>Weck’ die Tochter!</p> <stage>(Setzt ſich in den Großvaterſtuhl.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#BIR"> <speaker> <hi rendition="#b">Birkhahn.</hi> </speaker><lb/> <p>Jch bin ein Muͤller, Herr Amtshauptmann, und nur<lb/> in meiner Muͤhle zu Hauſe.</p> </sp><lb/> <sp who="#WIT"> <speaker> <hi rendition="#b">Wittich.</hi> </speaker><lb/> <p>Du biſt ein aͤchter Birkhahn, Burſche, weil Du nichts<lb/> zu verlieren haſt. Jch will Dir wohl. Aber ich laſſe<lb/> Dich peitſchen, wenn Du dem Junker hier in Coſerow zu<lb/> Dienſten biſt, hoͤrſt Du?</p> </sp><lb/> <sp who="#BIR"> <speaker> <hi rendition="#b">Birkhahn.</hi> </speaker><lb/> <p>Jch hoͤre wie ein Haaſe.</p> </sp><lb/> <sp who="#WIT"> <speaker> <hi rendition="#b">Wittich.</hi> </speaker><lb/> <p>Der Junker iſt hier auf uͤblem Wege, und je mehr er<lb/> darauf beharrt, deſto ſichrer ſtuͤrzt er dieſe Familie in’s<lb/> Verderben. Darnach nimm Deine Partei. Wenn Du<lb/> Dich gut auffuͤhrſt, ſoll’s Dein Vortheil ſein. Jetzt pack<lb/> Dich!</p> </sp><lb/> <sp who="#BIR"> <speaker> <hi rendition="#b">Birkhahn.</hi> </speaker><lb/> <p>Zu Befehl.</p> <stage>(Fuͤr ſich)</stage> <p>Jch will Dir ſchon was auf-<lb/> fuͤhren!</p> <stage>(Ab.)</stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [86/0092]
Die Bernſteinhexe.
Wittich.
Weck’ die Tochter! (Setzt ſich in den Großvaterſtuhl.)
Birkhahn.
Jch bin ein Muͤller, Herr Amtshauptmann, und nur
in meiner Muͤhle zu Hauſe.
Wittich.
Du biſt ein aͤchter Birkhahn, Burſche, weil Du nichts
zu verlieren haſt. Jch will Dir wohl. Aber ich laſſe
Dich peitſchen, wenn Du dem Junker hier in Coſerow zu
Dienſten biſt, hoͤrſt Du?
Birkhahn.
Jch hoͤre wie ein Haaſe.
Wittich.
Der Junker iſt hier auf uͤblem Wege, und je mehr er
darauf beharrt, deſto ſichrer ſtuͤrzt er dieſe Familie in’s
Verderben. Darnach nimm Deine Partei. Wenn Du
Dich gut auffuͤhrſt, ſoll’s Dein Vortheil ſein. Jetzt pack
Dich!
Birkhahn.
Zu Befehl. (Fuͤr ſich) Jch will Dir ſchon was auf-
fuͤhren! (Ab.)
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