Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 1. Leipzig, 1833.schen Narren Robespierre und die Helden des Ultrais¬ Es ist gut, wenn man an Jemand hängt, es ist ſchen Narren Robespierre und die Helden des Ultrais¬ Es iſt gut, wenn man an Jemand hängt, es iſt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0102" n="92"/> ſchen Narren Robespierre und die Helden des Ultrais¬<lb/> mus Sanct Juſt's, welche die neue ſchöne Lehre von der<lb/> Freiheit mit dem ſtockigen Gifte enthaltſamer Tugend<lb/> verſetzten — wahrhaftig, Du hatteſt Recht, als Du<lb/> mir ſagteſt, alles andre Studium ſei heut' todter Kram,<lb/> die franzöſiſche Revolutionsgeſchichte enthalte alle Fu߬<lb/> tapfen unſerer kommenden Jahre, man ſolle ſie ſtudiren,<lb/> und den Teutſchen endlich eine ſchreiben, denn ſie ha¬<lb/> ben noch keine und nur die Henkerliſten davon, und<lb/> dann ſollten ſie die Schulbuben auswendig lernen.<lb/> Baler, das war Dein größter Gedanke — o rothe Frei¬<lb/> heitsmütze, wann ſieht dich Europas bleiche Sonne wie¬<lb/> der! Mein krankes Auge dürſtet nach deinem Anblick. —<lb/></p> <p>Es iſt gut, wenn man an Jemand hängt, es iſt<lb/> eine Art Stütze. Wenn man auch im Waſſer iſt, und<lb/> ſieht nur von fern Land, ſo hofft man auch wieder. —<lb/> Warum biſt Du nicht bei mir; wie ein verliebtes, ſchwind¬<lb/> ſüchtiges Mädchen ſchmacht' ich nach Dir — ſelbſt Hyp¬<lb/> polit wäre jetzt nicht für mich, in einiger Zeit ja,<lb/> denn ich weiß es, in einiger Zeit werd' ich ſehr munter<lb/> leben, wenn ich wiſſen werde, wo ich die Million ſtehle,<lb/> die ich in die Lüfte und Spelunken ſtreuen will. Kro¬<lb/> nen und Millionen ſtiehlt man ungeſtraft, nur die<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [92/0102]
ſchen Narren Robespierre und die Helden des Ultrais¬
mus Sanct Juſt's, welche die neue ſchöne Lehre von der
Freiheit mit dem ſtockigen Gifte enthaltſamer Tugend
verſetzten — wahrhaftig, Du hatteſt Recht, als Du
mir ſagteſt, alles andre Studium ſei heut' todter Kram,
die franzöſiſche Revolutionsgeſchichte enthalte alle Fu߬
tapfen unſerer kommenden Jahre, man ſolle ſie ſtudiren,
und den Teutſchen endlich eine ſchreiben, denn ſie ha¬
ben noch keine und nur die Henkerliſten davon, und
dann ſollten ſie die Schulbuben auswendig lernen.
Baler, das war Dein größter Gedanke — o rothe Frei¬
heitsmütze, wann ſieht dich Europas bleiche Sonne wie¬
der! Mein krankes Auge dürſtet nach deinem Anblick. —
Es iſt gut, wenn man an Jemand hängt, es iſt
eine Art Stütze. Wenn man auch im Waſſer iſt, und
ſieht nur von fern Land, ſo hofft man auch wieder. —
Warum biſt Du nicht bei mir; wie ein verliebtes, ſchwind¬
ſüchtiges Mädchen ſchmacht' ich nach Dir — ſelbſt Hyp¬
polit wäre jetzt nicht für mich, in einiger Zeit ja,
denn ich weiß es, in einiger Zeit werd' ich ſehr munter
leben, wenn ich wiſſen werde, wo ich die Million ſtehle,
die ich in die Lüfte und Spelunken ſtreuen will. Kro¬
nen und Millionen ſtiehlt man ungeſtraft, nur die
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