Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 2. Leipzig, 1833.Den 8. August. Nichts davon heute. Wie meine heiligste Liebe Du erinnerst Dich, daß mir der Graf Topf räth¬ Den 8. Auguſt. Nichts davon heute. Wie meine heiligſte Liebe Du erinnerſt Dich, daß mir der Graf Topf räth¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0017" n="5"/> </div> <div n="2"> <dateline rendition="#right">Den 8. Auguſt.<lb/></dateline> <p>Nichts davon heute. Wie meine heiligſte Liebe<lb/> will ich es einſchließen in mein Herz. Von Grünſchloß<lb/> aber will ich erzählen, es wird wie ein grünes Idyll<lb/> in Dein rothes Epos treten.</p><lb/> <p>Du erinnerſt Dich, daß mir der Graf Topf räth¬<lb/> ſelhaft war. Ich glaube jetzt etwas mehr auf dem<lb/> Reinen mit ihm zu ſein. Vor einiger Zeit kam ein<lb/> Graf Fips hier an, ein Ohrfeigengeſicht, offenbar um<lb/> des Grafen Tochter Alberta zu freien. Ich ſchrieb nach<lb/> der Stadt einem jungen Manne aus den ſogenannten<lb/> vornehmen Ständen, der ſich immer ſehr freundſchaft¬<lb/> lich gegen mich bewieſen hatte, und bat um Auskunft<lb/> über dieſen Herrn Fips, und was man von unſerm<lb/> Grafen ſage. Der junge Adlige ſchrieb ſehr unbefan¬<lb/> gen und wie es ſchien, ſehr genau unterrichtet. Fips<lb/> ſucht eine reiche Frau; außer dieſem Wünſchen ſei nichts<lb/> an ihm: das war leicht glaublich. Das Urtheil über<lb/> den Grafen klingt bizarr, iſt aber ſo mit richtigen De¬<lb/> tails unterſtützt, und paßt im höheren Stile wirklich<lb/> zu dieſer originellen Figur.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [5/0017]
Den 8. Auguſt.
Nichts davon heute. Wie meine heiligſte Liebe
will ich es einſchließen in mein Herz. Von Grünſchloß
aber will ich erzählen, es wird wie ein grünes Idyll
in Dein rothes Epos treten.
Du erinnerſt Dich, daß mir der Graf Topf räth¬
ſelhaft war. Ich glaube jetzt etwas mehr auf dem
Reinen mit ihm zu ſein. Vor einiger Zeit kam ein
Graf Fips hier an, ein Ohrfeigengeſicht, offenbar um
des Grafen Tochter Alberta zu freien. Ich ſchrieb nach
der Stadt einem jungen Manne aus den ſogenannten
vornehmen Ständen, der ſich immer ſehr freundſchaft¬
lich gegen mich bewieſen hatte, und bat um Auskunft
über dieſen Herrn Fips, und was man von unſerm
Grafen ſage. Der junge Adlige ſchrieb ſehr unbefan¬
gen und wie es ſchien, ſehr genau unterrichtet. Fips
ſucht eine reiche Frau; außer dieſem Wünſchen ſei nichts
an ihm: das war leicht glaublich. Das Urtheil über
den Grafen klingt bizarr, iſt aber ſo mit richtigen De¬
tails unterſtützt, und paßt im höheren Stile wirklich
zu dieſer originellen Figur.
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