Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 2, 1. Mannheim, 1837.nasses sei. Bei der Antwort schwieg er. Nach einer "Sprich nichts Unnützes!" erwiderte hastig eben Der polnische Bauer hatte sich unterdessen an naſſes ſei. Bei der Antwort ſchwieg er. Nach einer „Sprich nichts Unnützes!“ erwiderte haſtig eben Der polniſche Bauer hatte ſich unterdeſſen an <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0050" n="40"/> naſſes ſei. Bei der Antwort ſchwieg er. Nach einer<lb/> Weile trat er an den Alten hin, und ſagte leiſe:<lb/> Jſt des Rabbi Manaſſe Fleiſch ein Krieger unter<lb/> den Nazarenern?</p><lb/> <p>„Sprich nichts Unnützes!“ erwiderte haſtig eben<lb/> ſo leiſe der Alte — „bis dazu kommt die gelegene<lb/> Zeit.“</p><lb/> <p>Der polniſche Bauer hatte ſich unterdeſſen an<lb/> Valerius gemacht, und ihm mitgetheilt, er wolle<lb/> Soldat werden, ob ihm dieſer nicht ſagen könne,<lb/> wo er polniſche Truppen fände. Valerius erkundigte<lb/> ſich nach ſeinen näheren Umſtänden, und der Bauer<lb/> gab ihm in wenig Worten Auskunft. Er heiße<lb/> Thaddäus Magiak, und ſei drüben aus Wawre, wo<lb/> die Ruſſen ſtünden. Eigentlich habe er nicht viel<lb/> Luſt zum Kriege gehabt, als er aber die Ruſſen<lb/> geſehen habe, da ſei ihm der Groll gekommen, und<lb/> er ſei zur Hinterthür hinaus geſprungen, um die<lb/> Soldaten ſeiner Landsleute zu ſuchen. Was ſoll ich<lb/> auch daheim — ſetzte er hinzu — Arbeit giebt es<lb/> während des Krieges nicht, der Herr iſt fort, den<lb/> Feinden mag ich keinen Handgriff thun, und die<lb/> Ruſſen haſſen wir alle. Es ſind mir viel Kame-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [40/0050]
naſſes ſei. Bei der Antwort ſchwieg er. Nach einer
Weile trat er an den Alten hin, und ſagte leiſe:
Jſt des Rabbi Manaſſe Fleiſch ein Krieger unter
den Nazarenern?
„Sprich nichts Unnützes!“ erwiderte haſtig eben
ſo leiſe der Alte — „bis dazu kommt die gelegene
Zeit.“
Der polniſche Bauer hatte ſich unterdeſſen an
Valerius gemacht, und ihm mitgetheilt, er wolle
Soldat werden, ob ihm dieſer nicht ſagen könne,
wo er polniſche Truppen fände. Valerius erkundigte
ſich nach ſeinen näheren Umſtänden, und der Bauer
gab ihm in wenig Worten Auskunft. Er heiße
Thaddäus Magiak, und ſei drüben aus Wawre, wo
die Ruſſen ſtünden. Eigentlich habe er nicht viel
Luſt zum Kriege gehabt, als er aber die Ruſſen
geſehen habe, da ſei ihm der Groll gekommen, und
er ſei zur Hinterthür hinaus geſprungen, um die
Soldaten ſeiner Landsleute zu ſuchen. Was ſoll ich
auch daheim — ſetzte er hinzu — Arbeit giebt es
während des Krieges nicht, der Herr iſt fort, den
Feinden mag ich keinen Handgriff thun, und die
Ruſſen haſſen wir alle. Es ſind mir viel Kame-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |