Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 3. Mannheim, 1837.Flamländer und Brabanconen, Du sollst kaum in Du darfst Dich nicht wundern, wie Leopold Wir traten in eine niedrige Schenkstube, und Ohne Unterschied, entgegnete Leopold, setzen Sie Flamländer und Brabançonen, Du ſollſt kaum in Du darfſt Dich nicht wundern, wie Leopold Wir traten in eine niedrige Schenkſtube, und Ohne Unterſchied, entgegnete Leopold, ſetzen Sie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0039" n="31"/> Flamländer und Braban<hi rendition="#aq">ç</hi>onen, Du ſollſt kaum in<lb/> Deinem Leben mehr fluchen gehört haben.</p><lb/> <p>Du darfſt Dich nicht wundern, wie Leopold<lb/> zu ſolchen Detail- und Lokalkenntniſſen gekommen<lb/> iſt. Daß er mit ſeiner Beweglichkeit überall her-<lb/> umſchnüffelt, weißt Du ohnehin, und dann hat er<lb/> während des Revolutionskampfes als Arzt figurirt,<lb/> und dieſer Gaſthof iſt ein Hauptdepot geweſen.</p><lb/> <p>Wir traten in eine niedrige Schenkſtube, und<lb/> ſetzten uns in den dunkelſten Winkel. Der Wirth,<lb/> deſſen Wange und Backenbart von Fett und Wohl-<lb/> ſein glänzte, fragte nach unſerm Begehr — ach,<lb/> ſieh da, Herr Doctor, ſprach er, an ſein Sammt-<lb/> käppchen greifend, zu Leopold, das iſt doch ſchön<lb/> von Jhnen, daß Sie auch in langweiligen Friedens-<lb/> zeiten mein Haus nicht verſchmähen, ich hab’s wohl<lb/> immer geſagt: der Herr Doctor iſt ein ächter Volks-<lb/> freund, er thut nicht appart, und macht ſich mit<lb/> Jedermann gemein, ohne Unterſchied — hab’ ich<lb/> Recht, Herr Doctor?</p><lb/> <p>Ohne Unterſchied, entgegnete Leopold, ſetzen Sie<lb/> ſich zu uns, Herr Motten, helfen Sie uns eine<lb/> Flaſche feinen Rothen ausſtechen, und erzählen Sie<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [31/0039]
Flamländer und Brabançonen, Du ſollſt kaum in
Deinem Leben mehr fluchen gehört haben.
Du darfſt Dich nicht wundern, wie Leopold
zu ſolchen Detail- und Lokalkenntniſſen gekommen
iſt. Daß er mit ſeiner Beweglichkeit überall her-
umſchnüffelt, weißt Du ohnehin, und dann hat er
während des Revolutionskampfes als Arzt figurirt,
und dieſer Gaſthof iſt ein Hauptdepot geweſen.
Wir traten in eine niedrige Schenkſtube, und
ſetzten uns in den dunkelſten Winkel. Der Wirth,
deſſen Wange und Backenbart von Fett und Wohl-
ſein glänzte, fragte nach unſerm Begehr — ach,
ſieh da, Herr Doctor, ſprach er, an ſein Sammt-
käppchen greifend, zu Leopold, das iſt doch ſchön
von Jhnen, daß Sie auch in langweiligen Friedens-
zeiten mein Haus nicht verſchmähen, ich hab’s wohl
immer geſagt: der Herr Doctor iſt ein ächter Volks-
freund, er thut nicht appart, und macht ſich mit
Jedermann gemein, ohne Unterſchied — hab’ ich
Recht, Herr Doctor?
Ohne Unterſchied, entgegnete Leopold, ſetzen Sie
ſich zu uns, Herr Motten, helfen Sie uns eine
Flaſche feinen Rothen ausſtechen, und erzählen Sie
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