Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 3. Mannheim, 1837.beruht auf denselben Gesetzen wie die Schönheit der Worin liegt es wohl, daß ältere Frauenzimmer beruht auf denſelben Geſetzen wie die Schönheit der Worin liegt es wohl, daß ältere Frauenzimmer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0050" n="42"/> beruht auf denſelben Geſetzen wie die Schönheit der<lb/> marmornen Venus. Gott ſoll nun aber durchaus<lb/> den ſchönen Leib dafür geſchaffen haben, daß er<lb/> nicht geſehen werde. Die proteſtantiſch chriſtliche<lb/> Geſittung hat doch recht viel Aehnliches von einer<lb/> Penſionsſchulmeiſterei, wo den Kindern gerade nur<lb/> ſo viel friſche Luft geſtattet wird, als ſie zum küm-<lb/> merlichen Leben durchaus nöthig haben.</p><lb/> <p>Worin liegt es wohl, daß ältere Frauenzimmer<lb/> einen ſo großen Reiz für jüngere Männer haben?<lb/> Die Thatſache iſt nicht abzuleugnen, daß die jun-<lb/> gen Burſchen ſich zumeiſt in die Frauen von <hi rendition="#b">30</hi><lb/> Jahren verlieben. Daß ihnen ſolche weiter und<lb/> behülflicher entgegenkommen, als die blöden Mäd-<lb/> chen, löſ’t das Räthſel noch keineswegs. Es muß<lb/> noch irgend ein Myſterium der Reife darunter ver-<lb/> borgen liegen. Jch gehöre doch eigentlich nicht mehr<lb/> zu den jungen Burſchen, und ich kann mich eines<lb/> großen Jntereſſes für die ſchöne Frau van Wälen<lb/> nicht erwehren, obwohl ich Margarethen ſchöner und<lb/> liebenswürdiger finde. Dieſes wunderliche Verhält-<lb/> niß hat auch alle meine Bewerbungen gelähmt, die<lb/> zweifelloſe Einheit und Ganzheit meiner frühern<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [42/0050]
beruht auf denſelben Geſetzen wie die Schönheit der
marmornen Venus. Gott ſoll nun aber durchaus
den ſchönen Leib dafür geſchaffen haben, daß er
nicht geſehen werde. Die proteſtantiſch chriſtliche
Geſittung hat doch recht viel Aehnliches von einer
Penſionsſchulmeiſterei, wo den Kindern gerade nur
ſo viel friſche Luft geſtattet wird, als ſie zum küm-
merlichen Leben durchaus nöthig haben.
Worin liegt es wohl, daß ältere Frauenzimmer
einen ſo großen Reiz für jüngere Männer haben?
Die Thatſache iſt nicht abzuleugnen, daß die jun-
gen Burſchen ſich zumeiſt in die Frauen von 30
Jahren verlieben. Daß ihnen ſolche weiter und
behülflicher entgegenkommen, als die blöden Mäd-
chen, löſ’t das Räthſel noch keineswegs. Es muß
noch irgend ein Myſterium der Reife darunter ver-
borgen liegen. Jch gehöre doch eigentlich nicht mehr
zu den jungen Burſchen, und ich kann mich eines
großen Jntereſſes für die ſchöne Frau van Wälen
nicht erwehren, obwohl ich Margarethen ſchöner und
liebenswürdiger finde. Dieſes wunderliche Verhält-
niß hat auch alle meine Bewerbungen gelähmt, die
zweifelloſe Einheit und Ganzheit meiner frühern
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