Glück machen würde. Freilich, so lange die Länd- chen unter dem Herrn Fürsten von Leiningen blieben, war daran nicht zu denken. Der Superintendent zu Dürkheim an der Hard, Herr Klevesahl, ein armer Sünder in allem, was Wissenschaft heißt, welcher auf den Herrn D. Bahrdt gefolget war, und gegen diesen in mancher Rücksicht abscheulich abstach, war ein Patron des im ersten Bande dieser Biogra- phie beschriebenen Magisters Weitmaul, und folglich mein abgesagter Feind. Herr Hofrath Rühl hatte zwar, nach der Bahrdtischen Katastrophe, auch an mich geschrieben, und mich ersucht, in Heidesheim eine Lehrstelle anzunehmen. Allein das ganze Luft- schloß stürzte bald vollends ein, und aus mei- ner Lehrstelle wurde nichts. Meine Hoffnung war also nur noch auf die Grafen von Leiningen gerichtet.
Ich reisete indeß mit F... über Neustadt, Lan- dau und Hagenau nach Strasburg. Gleich über Neustadt geht das französische Gebiet an. Ich halte mich mit Reisebeschreibungen nicht gern auf, und will also auch die treflichste aller schönen Gegenden, welche man dort Landes antrift, nicht beschreiben. LudwigXIV. war kein Narr, daß er den El- saß wegnahm! -- Ich war schon mehrmals in diesen Gegenden gewesen, hatte die Stadt Stras- burg mehrmals gesehen; aber so innig vergnügt
Gluͤck machen wuͤrde. Freilich, ſo lange die Laͤnd- chen unter dem Herrn Fuͤrſten von Leiningen blieben, war daran nicht zu denken. Der Superintendent zu Duͤrkheim an der Hard, Herr Kleveſahl, ein armer Suͤnder in allem, was Wiſſenſchaft heißt, welcher auf den Herrn D. Bahrdt gefolget war, und gegen dieſen in mancher Ruͤckſicht abſcheulich abſtach, war ein Patron des im erſten Bande dieſer Biogra- phie beſchriebenen Magiſters Weitmaul, und folglich mein abgeſagter Feind. Herr Hofrath Ruͤhl hatte zwar, nach der Bahrdtiſchen Kataſtrophe, auch an mich geſchrieben, und mich erſucht, in Heidesheim eine Lehrſtelle anzunehmen. Allein das ganze Luft- ſchloß ſtuͤrzte bald vollends ein, und aus mei- ner Lehrſtelle wurde nichts. Meine Hoffnung war alſo nur noch auf die Grafen von Leiningen gerichtet.
Ich reiſete indeß mit F... uͤber Neuſtadt, Lan- dau und Hagenau nach Strasburg. Gleich uͤber Neuſtadt geht das franzoͤſiſche Gebiet an. Ich halte mich mit Reiſebeſchreibungen nicht gern auf, und will alſo auch die treflichſte aller ſchoͤnen Gegenden, welche man dort Landes antrift, nicht beſchreiben. LudwigXIV. war kein Narr, daß er den El- ſaß wegnahm! — Ich war ſchon mehrmals in dieſen Gegenden geweſen, hatte die Stadt Stras- burg mehrmals geſehen; aber ſo innig vergnuͤgt
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Gluͤck machen wuͤrde. Freilich, ſo lange die Laͤnd-
chen unter dem Herrn Fuͤrſten von Leiningen blieben,
war daran nicht zu denken. Der Superintendent
zu Duͤrkheim an der Hard, Herr Kleveſahl, ein
armer Suͤnder in allem, was Wiſſenſchaft heißt,
welcher auf den Herrn D. Bahrdt gefolget war, und
gegen dieſen in mancher Ruͤckſicht abſcheulich abſtach,
war ein Patron des im erſten Bande dieſer Biogra-
phie beſchriebenen Magiſters Weitmaul, und folglich
mein abgeſagter Feind. Herr Hofrath Ruͤhl hatte
zwar, nach der Bahrdtiſchen Kataſtrophe, auch an
mich geſchrieben, und mich erſucht, in Heidesheim
eine Lehrſtelle anzunehmen. Allein das ganze Luft-
ſchloß ſtuͤrzte bald vollends ein, und aus mei-
ner Lehrſtelle wurde nichts. Meine Hoffnung
war alſo nur noch auf die Grafen von Leiningen
gerichtet.
Ich reiſete indeß mit F... uͤber Neuſtadt, Lan-
dau und Hagenau nach Strasburg. Gleich uͤber
Neuſtadt geht das franzoͤſiſche Gebiet an. Ich halte
mich mit Reiſebeſchreibungen nicht gern auf, und
will alſo auch die treflichſte aller ſchoͤnen Gegenden,
welche man dort Landes antrift, nicht beſchreiben.
Ludwig XIV. war kein Narr, daß er den El-
ſaß wegnahm! — Ich war ſchon mehrmals in
dieſen Gegenden geweſen, hatte die Stadt Stras-
burg mehrmals geſehen; aber ſo innig vergnuͤgt
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben02_1792/29>, abgerufen am 23.11.2024.
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