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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796.

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schwelgt -- indeß der irregeführte, betrogene Cle-
mens seine Lagerstätte mit blutigen Thränen nezt,
mit blutigen Thränen zu dem höchsten Wesen um
das Ende der angehäuften Leiden seiner ehemaligen
Unterthanen flehet!" --

"Bürger und Volksrepräsentanten, jezt spre-
chet unser Urtheil! Erwäget, daß wir, als un-
mächtige und hülflose Opfer, mit Gewalt ins Ver-
derben geschleppt wurden -- da wir durch die
Ränke, Kabalen und Machinationen eines treu-
losen, verabscheuungswürdigen Ministers in den
Abgrund des Verderbens gestürzt worden sind -- da
durch diesen Abschaum aller Schurken die Wohl-
fahrt des Landes von Grund aus zertrümmert, und
alle Hülfsquellen, um sich endlich nach langen
Jahren erholen und die ungeheuren Schulden, wo-
mit das Land belastet ist, tilgen zu können, ver-
trocknet sind: -- entscheidet Bürger und Volks-
repräsentanten, welches Loos verdienen wir?" --

Das Loos der Selbstherrschung -- antwortet
der Widerhall aus Gallien -- um durch kurzsichtige,
schwache Fürsten, und deren verschmizte Minister
nicht dereinst wieder hülflos ins Verderben gestürzt
und dann gleichgültig verlassen zu werden. Mieth-
linge sind und bleiben Miethlinge; und die Vor-
mundschaft hört auf, sobald der Bevormündete
majorenn ist, ja, majoremier, als sein Vormundt,

ſchwelgt — indeß der irregefuͤhrte, betrogene Cle-
mens ſeine Lagerſtaͤtte mit blutigen Thraͤnen nezt,
mit blutigen Thraͤnen zu dem hoͤchſten Weſen um
das Ende der angehaͤuften Leiden ſeiner ehemaligen
Unterthanen flehet!“ —

„Buͤrger und Volksrepraͤſentanten, jezt ſpre-
chet unſer Urtheil! Erwaͤget, daß wir, als un-
maͤchtige und huͤlfloſe Opfer, mit Gewalt ins Ver-
derben geſchleppt wurden — da wir durch die
Raͤnke, Kabalen und Machinationen eines treu-
loſen, verabſcheuungswuͤrdigen Miniſters in den
Abgrund des Verderbens geſtuͤrzt worden ſind — da
durch dieſen Abſchaum aller Schurken die Wohl-
fahrt des Landes von Grund aus zertruͤmmert, und
alle Huͤlfsquellen, um ſich endlich nach langen
Jahren erholen und die ungeheuren Schulden, wo-
mit das Land belaſtet iſt, tilgen zu koͤnnen, ver-
trocknet ſind: — entſcheidet Buͤrger und Volks-
repraͤſentanten, welches Loos verdienen wir?“ —

Das Loos der Selbſtherrſchung — antwortet
der Widerhall aus Gallien — um durch kurzſichtige,
ſchwache Fuͤrſten, und deren verſchmizte Miniſter
nicht dereinſt wieder huͤlflos ins Verderben geſtuͤrzt
und dann gleichguͤltig verlaſſen zu werden. Mieth-
linge ſind und bleiben Miethlinge; und die Vor-
mundſchaft hoͤrt auf, ſobald der Bevormuͤndete
majorenn iſt, ja, majoremier, als ſein Vormundt,

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[88/0100] ſchwelgt — indeß der irregefuͤhrte, betrogene Cle- mens ſeine Lagerſtaͤtte mit blutigen Thraͤnen nezt, mit blutigen Thraͤnen zu dem hoͤchſten Weſen um das Ende der angehaͤuften Leiden ſeiner ehemaligen Unterthanen flehet!“ — „Buͤrger und Volksrepraͤſentanten, jezt ſpre- chet unſer Urtheil! Erwaͤget, daß wir, als un- maͤchtige und huͤlfloſe Opfer, mit Gewalt ins Ver- derben geſchleppt wurden — da wir durch die Raͤnke, Kabalen und Machinationen eines treu- loſen, verabſcheuungswuͤrdigen Miniſters in den Abgrund des Verderbens geſtuͤrzt worden ſind — da durch dieſen Abſchaum aller Schurken die Wohl- fahrt des Landes von Grund aus zertruͤmmert, und alle Huͤlfsquellen, um ſich endlich nach langen Jahren erholen und die ungeheuren Schulden, wo- mit das Land belaſtet iſt, tilgen zu koͤnnen, ver- trocknet ſind: — entſcheidet Buͤrger und Volks- repraͤſentanten, welches Loos verdienen wir?“ — Das Loos der Selbſtherrſchung — antwortet der Widerhall aus Gallien — um durch kurzſichtige, ſchwache Fuͤrſten, und deren verſchmizte Miniſter nicht dereinſt wieder huͤlflos ins Verderben geſtuͤrzt und dann gleichguͤltig verlaſſen zu werden. Mieth- linge ſind und bleiben Miethlinge; und die Vor- mundſchaft hoͤrt auf, ſobald der Bevormuͤndete majorenn iſt, ja, majoremier, als ſein Vormundt,

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/100>, abgerufen am 21.11.2024.