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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796.

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sen. Einige schmissen sogar ihre Tornister fort.
Der König selbst hat auf diesem jämmerlichen Rück-
zuge allen Soldaten, die er durch Hunger, Kälte,
Regen und Ruhr abgemattet, und wie Skelette
gestaltet, einzeln unterwegs autraf, den Rath ge-
geben, ihr Gewehr wegzuwerfen, mit dem Zusatz:
er wollte ihnen schon wieder andere schaffen. Eben
dieses riethen den abgematteten Kriegern alle Ge-
nerale und Offiziere, in deren Busen noch Mensch-
lichkeit rege war.

An diesem Ruhetage nahm Hr. von Man-
delsloh mich mit in das Dorf Besancy, um
einigen Vorrath aufzusuchen, der jezt äußerst selten
geworden war. Ich war hier so glücklich, das
Haus eines ehrlichen Bauers, durch des Hn. von
Mandelsloh nachdrückliches Verwenden, gegen
die Anfälle der Soldaten vom Regimente Woldeck
vor der Plünderung, und dessen Scheune vor dem
Furaschiren zu schützen; und dieses versüßte mir
nachher die Beschwerlichkeit des äußerst kothigen
Weges, wenn ich so gieng und dachte an das:
homo homini lupus. --

Der Soldat im Lager ist gewöhnlich lebhaft
und munter: er singt, und treibt sonst allerley,
um die Zeit hinzubringen, und das Lästige sich zu
vergessen. Aber in den Lägern, welche wir, be-
sonders auf dem Rückzuge aus Frankreich, auf-

ſen. Einige ſchmiſſen ſogar ihre Torniſter fort.
Der Koͤnig ſelbſt hat auf dieſem jaͤmmerlichen Ruͤck-
zuge allen Soldaten, die er durch Hunger, Kaͤlte,
Regen und Ruhr abgemattet, und wie Skelette
geſtaltet, einzeln unterwegs autraf, den Rath ge-
geben, ihr Gewehr wegzuwerfen, mit dem Zuſatz:
er wollte ihnen ſchon wieder andere ſchaffen. Eben
dieſes riethen den abgematteten Kriegern alle Ge-
nerale und Offiziere, in deren Buſen noch Menſch-
lichkeit rege war.

An dieſem Ruhetage nahm Hr. von Man-
delsloh mich mit in das Dorf Beſancy, um
einigen Vorrath aufzuſuchen, der jezt aͤußerſt ſelten
geworden war. Ich war hier ſo gluͤcklich, das
Haus eines ehrlichen Bauers, durch des Hn. von
Mandelsloh nachdruͤckliches Verwenden, gegen
die Anfaͤlle der Soldaten vom Regimente Woldeck
vor der Pluͤnderung, und deſſen Scheune vor dem
Furaſchiren zu ſchuͤtzen; und dieſes verſuͤßte mir
nachher die Beſchwerlichkeit des aͤußerſt kothigen
Weges, wenn ich ſo gieng und dachte an das:
homo homini lupus.

Der Soldat im Lager iſt gewoͤhnlich lebhaft
und munter: er ſingt, und treibt ſonſt allerley,
um die Zeit hinzubringen, und das Laͤſtige ſich zu
vergeſſen. Aber in den Laͤgern, welche wir, be-
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[192/0204] ſen. Einige ſchmiſſen ſogar ihre Torniſter fort. Der Koͤnig ſelbſt hat auf dieſem jaͤmmerlichen Ruͤck- zuge allen Soldaten, die er durch Hunger, Kaͤlte, Regen und Ruhr abgemattet, und wie Skelette geſtaltet, einzeln unterwegs autraf, den Rath ge- geben, ihr Gewehr wegzuwerfen, mit dem Zuſatz: er wollte ihnen ſchon wieder andere ſchaffen. Eben dieſes riethen den abgematteten Kriegern alle Ge- nerale und Offiziere, in deren Buſen noch Menſch- lichkeit rege war. An dieſem Ruhetage nahm Hr. von Man- delsloh mich mit in das Dorf Beſancy, um einigen Vorrath aufzuſuchen, der jezt aͤußerſt ſelten geworden war. Ich war hier ſo gluͤcklich, das Haus eines ehrlichen Bauers, durch des Hn. von Mandelsloh nachdruͤckliches Verwenden, gegen die Anfaͤlle der Soldaten vom Regimente Woldeck vor der Pluͤnderung, und deſſen Scheune vor dem Furaſchiren zu ſchuͤtzen; und dieſes verſuͤßte mir nachher die Beſchwerlichkeit des aͤußerſt kothigen Weges, wenn ich ſo gieng und dachte an das: homo homini lupus. — Der Soldat im Lager iſt gewoͤhnlich lebhaft und munter: er ſingt, und treibt ſonſt allerley, um die Zeit hinzubringen, und das Laͤſtige ſich zu vergeſſen. Aber in den Laͤgern, welche wir, be- ſonders auf dem Ruͤckzuge aus Frankreich, auf-

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/204>, abgerufen am 24.11.2024.