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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796.

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Auf allen Dörfern blieben Kranke zurück, die
denn meistentheils aus Mangel an Pflege und
Nahrung jämmerlich umkamen.

Siebzehntes Kapitel.

Fortsetzung des vorigen.



Den 8ten Oktober mußte der Befehl gegeben wer-
den, die Dörfer in der Gegend auszuplündern.
Viele unsrer Leute glaubten, das sey die Folge ei-
nes geringen Angriffs der Franzosen auf die Oest-
reicher, und meynten, daß man auf diese Art je-
nes Unrecht (man denke doch!) durch Plünderung
der armen Bauren rächen wollte. Allein dieser
Gedanke war falsch: denn blos der große Mangel
an Nahrung für Menschen und Vieh, und beson-
ders für das Hauptquartier, nöthigte den Herzog
von Braunschweig, diesen sonst menschenfreundlich
denkenden Fürsten, die Ausplünderung von etwa
neun Dörfern zu befehlen, welche auch durch meh-
rere Bataillons Jufauterie und Husaren ausge-
führt wurde.

Der Herzog hatte zwar befohlen, daß man
strenge Mannszucht halten, und beym Plündern
niemand beleidigen sollte. Aber man bedenke, ob

Auf allen Doͤrfern blieben Kranke zuruͤck, die
denn meiſtentheils aus Mangel an Pflege und
Nahrung jaͤmmerlich umkamen.

Siebzehntes Kapitel.

Fortſetzung des vorigen.



Den 8ten Oktober mußte der Befehl gegeben wer-
den, die Doͤrfer in der Gegend auszupluͤndern.
Viele unſrer Leute glaubten, das ſey die Folge ei-
nes geringen Angriffs der Franzoſen auf die Oeſt-
reicher, und meynten, daß man auf dieſe Art je-
nes Unrecht (man denke doch!) durch Pluͤnderung
der armen Bauren raͤchen wollte. Allein dieſer
Gedanke war falſch: denn blos der große Mangel
an Nahrung fuͤr Menſchen und Vieh, und beſon-
ders fuͤr das Hauptquartier, noͤthigte den Herzog
von Braunſchweig, dieſen ſonſt menſchenfreundlich
denkenden Fuͤrſten, die Auspluͤnderung von etwa
neun Doͤrfern zu befehlen, welche auch durch meh-
rere Bataillons Jufauterie und Huſaren ausge-
fuͤhrt wurde.

Der Herzog hatte zwar befohlen, daß man
ſtrenge Mannszucht halten, und beym Pluͤndern
niemand beleidigen ſollte. Aber man bedenke, ob

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[200/0212] Auf allen Doͤrfern blieben Kranke zuruͤck, die denn meiſtentheils aus Mangel an Pflege und Nahrung jaͤmmerlich umkamen. Siebzehntes Kapitel. Fortſetzung des vorigen. Den 8ten Oktober mußte der Befehl gegeben wer- den, die Doͤrfer in der Gegend auszupluͤndern. Viele unſrer Leute glaubten, das ſey die Folge ei- nes geringen Angriffs der Franzoſen auf die Oeſt- reicher, und meynten, daß man auf dieſe Art je- nes Unrecht (man denke doch!) durch Pluͤnderung der armen Bauren raͤchen wollte. Allein dieſer Gedanke war falſch: denn blos der große Mangel an Nahrung fuͤr Menſchen und Vieh, und beſon- ders fuͤr das Hauptquartier, noͤthigte den Herzog von Braunſchweig, dieſen ſonſt menſchenfreundlich denkenden Fuͤrſten, die Auspluͤnderung von etwa neun Doͤrfern zu befehlen, welche auch durch meh- rere Bataillons Jufauterie und Huſaren ausge- fuͤhrt wurde. Der Herzog hatte zwar befohlen, daß man ſtrenge Mannszucht halten, und beym Pluͤndern niemand beleidigen ſollte. Aber man bedenke, ob

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/212>, abgerufen am 18.12.2024.