Uebrigens bekenne ich, daß ich diese wenigen Anmerkungen über den Aufsatz des Hn. Haupt- manns blos deswegen gemacht habe, um ihm zu beweisen, daß ich ihn für das halte, was er ist, für einen braven, rechtschaffnen und getreuen Offi- zier, der eben so liebenswürdig wegen seines vor- trefflichen Herzens, als schätzbar wegen seiner Talente und Kenntnisse ist. Selbst sein Aufsatz ist seiner würdig, gereicht aber der französischen Na- tion mehr zur Ehre als zur Schande, und beweißt, daß der Hauptmann ein billiger und -- einige Ti- raden ausgenommen -- auch ein unpartheiischer Richter ist, ganz von einem andern Karakter, als der elende Hr. von Schirach und alle andern Skri- bler und Sudler von der politischen Apokalypse und Hermandade.
Noch eine kleine Nutzanwendung aus dem Vor- hergehenden für Soldaten und ihre Befehlshaber mögte hier nicht am unrechten Orte stehen. Näm- lich:
1) Im Glücke seinen Feind nie zu mishandeln, um im Unglücke von ihm das wieder zu erwarten, was im Glücke wir ihm leisteten: denn das Heute mir, Morgen dir, ist das Stichblatt aller mensch- lichen Dinge, zumal der politischen; und -- wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück.
2) Aufhetzerey gegen den Feind durch Mani-
Uebrigens bekenne ich, daß ich dieſe wenigen Anmerkungen uͤber den Aufſatz des Hn. Haupt- manns blos deswegen gemacht habe, um ihm zu beweiſen, daß ich ihn fuͤr das halte, was er iſt, fuͤr einen braven, rechtſchaffnen und getreuen Offi- zier, der eben ſo liebenswuͤrdig wegen ſeines vor- trefflichen Herzens, als ſchaͤtzbar wegen ſeiner Talente und Kenntniſſe iſt. Selbſt ſein Aufſatz iſt ſeiner wuͤrdig, gereicht aber der franzoͤſiſchen Na- tion mehr zur Ehre als zur Schande, und beweißt, daß der Hauptmann ein billiger und — einige Ti- raden ausgenommen — auch ein unpartheiiſcher Richter iſt, ganz von einem andern Karakter, als der elende Hr. von Schirach und alle andern Skri- bler und Sudler von der politiſchen Apokalypſe und Hermandade.
Noch eine kleine Nutzanwendung aus dem Vor- hergehenden fuͤr Soldaten und ihre Befehlshaber moͤgte hier nicht am unrechten Orte ſtehen. Naͤm- lich:
1) Im Gluͤcke ſeinen Feind nie zu mishandeln, um im Ungluͤcke von ihm das wieder zu erwarten, was im Gluͤcke wir ihm leiſteten: denn das Heute mir, Morgen dir, iſt das Stichblatt aller menſch- lichen Dinge, zumal der politiſchen; und — wie man in den Wald hineinruft, ſo ſchallt es zuruͤck.
2) Aufhetzerey gegen den Feind durch Mani-
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Uebrigens bekenne ich, daß ich dieſe wenigen
Anmerkungen uͤber den Aufſatz des Hn. Haupt-
manns blos deswegen gemacht habe, um ihm zu
beweiſen, daß ich ihn fuͤr das halte, was er iſt,
fuͤr einen braven, rechtſchaffnen und getreuen Offi-
zier, der eben ſo liebenswuͤrdig wegen ſeines vor-
trefflichen Herzens, als ſchaͤtzbar wegen ſeiner
Talente und Kenntniſſe iſt. Selbſt ſein Aufſatz iſt
ſeiner wuͤrdig, gereicht aber der franzoͤſiſchen Na-
tion mehr zur Ehre als zur Schande, und beweißt,
daß der Hauptmann ein billiger und — einige Ti-
raden ausgenommen — auch ein unpartheiiſcher
Richter iſt, ganz von einem andern Karakter, als
der elende Hr. von Schirach und alle andern Skri-
bler und Sudler von der politiſchen Apokalypſe und
Hermandade.
Noch eine kleine Nutzanwendung aus dem Vor-
hergehenden fuͤr Soldaten und ihre Befehlshaber
moͤgte hier nicht am unrechten Orte ſtehen. Naͤm-
lich:
1) Im Gluͤcke ſeinen Feind nie zu mishandeln,
um im Ungluͤcke von ihm das wieder zu erwarten,
was im Gluͤcke wir ihm leiſteten: denn das Heute
mir, Morgen dir, iſt das Stichblatt aller menſch-
lichen Dinge, zumal der politiſchen; und — wie
man in den Wald hineinruft, ſo ſchallt es zuruͤck.
2) Aufhetzerey gegen den Feind durch Mani-
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/245>, abgerufen am 21.11.2024.
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