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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796.

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fahl, daß man den braven Neuwinger, das
waren seine eignen Worte, eben so behandeln sollte,
als wenn Er es wäre. -- Cüstine hat diesen
Mann hernach zu Paris angeschwärzt, und beson-
ders den Verlust der Kreuznacher Schanze ihm zuge-
schoben; aber selbst der Konvent hat Neuwin-
gern das Verdienst um ihr Vaterland eingeräumt.

Unser Regiment hatte den 28ten März in Strom-
berg Ruhetag. Stromberg ist eine alte, unansehn-
liche Stadt, worin man a[n] [ - 2 Zeichen fehlen]ellem Tage den Hals
brechen kann: so bergig, klippig und uneben ist
alles. Das dabey stehende alte Schloß, woselbst
sich die Franzosen postirt hatten, war ehedem der
Siz des Fust von Stromberg, welchen mein
Landsmann, der Hofgerichts-Rath Meier, durch
ein treffliches Schauspiel unsterblicher gemacht hat,
als eine gewisse historische Sudeley den braven Her-
mann Riedesel je machen kann. Doch zum
Schreiben dicker Bände gehört oft weit weniger
Genie, als zu Einer Scene in einem guten Drama.

Während unsers Aufenthalts in Stromberg
hätte ich meinen Bruder sprechen können, welcher
nur eine halbe Stunde davon, zu Seyffersbach,
Pfarrer ist. Aber wenn meine Leser wissen, was
ich von meinem Verhältnisse gegen ihn im andern
Bande dieses Werkchens gesagt habe, so können sie
die Ursache leicht errathen, warum ich weder zu

fahl, daß man den braven Neuwinger, das
waren ſeine eignen Worte, eben ſo behandeln ſollte,
als wenn Er es waͤre. — Cuͤſtine hat dieſen
Mann hernach zu Paris angeſchwaͤrzt, und beſon-
ders den Verluſt der Kreuznacher Schanze ihm zuge-
ſchoben; aber ſelbſt der Konvent hat Neuwin-
gern das Verdienſt um ihr Vaterland eingeraͤumt.

Unſer Regiment hatte den 28ten Maͤrz in Strom-
berg Ruhetag. Stromberg iſt eine alte, unanſehn-
liche Stadt, worin man a[n] [ – 2 Zeichen fehlen]ellem Tage den Hals
brechen kann: ſo bergig, klippig und uneben iſt
alles. Das dabey ſtehende alte Schloß, woſelbſt
ſich die Franzoſen poſtirt hatten, war ehedem der
Siz des Fuſt von Stromberg, welchen mein
Landsmann, der Hofgerichts-Rath Meier, durch
ein treffliches Schauſpiel unſterblicher gemacht hat,
als eine gewiſſe hiſtoriſche Sudeley den braven Her-
mann Riedeſel je machen kann. Doch zum
Schreiben dicker Baͤnde gehoͤrt oft weit weniger
Genie, als zu Einer Scene in einem guten Drama.

Waͤhrend unſers Aufenthalts in Stromberg
haͤtte ich meinen Bruder ſprechen koͤnnen, welcher
nur eine halbe Stunde davon, zu Seyffersbach,
Pfarrer iſt. Aber wenn meine Leſer wiſſen, was
ich von meinem Verhaͤltniſſe gegen ihn im andern
Bande dieſes Werkchens geſagt habe, ſo koͤnnen ſie
die Urſache leicht errathen, warum ich weder zu

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[323/0335] fahl, daß man den braven Neuwinger, das waren ſeine eignen Worte, eben ſo behandeln ſollte, als wenn Er es waͤre. — Cuͤſtine hat dieſen Mann hernach zu Paris angeſchwaͤrzt, und beſon- ders den Verluſt der Kreuznacher Schanze ihm zuge- ſchoben; aber ſelbſt der Konvent hat Neuwin- gern das Verdienſt um ihr Vaterland eingeraͤumt. Unſer Regiment hatte den 28ten Maͤrz in Strom- berg Ruhetag. Stromberg iſt eine alte, unanſehn- liche Stadt, worin man an __ellem Tage den Hals brechen kann: ſo bergig, klippig und uneben iſt alles. Das dabey ſtehende alte Schloß, woſelbſt ſich die Franzoſen poſtirt hatten, war ehedem der Siz des Fuſt von Stromberg, welchen mein Landsmann, der Hofgerichts-Rath Meier, durch ein treffliches Schauſpiel unſterblicher gemacht hat, als eine gewiſſe hiſtoriſche Sudeley den braven Her- mann Riedeſel je machen kann. Doch zum Schreiben dicker Baͤnde gehoͤrt oft weit weniger Genie, als zu Einer Scene in einem guten Drama. Waͤhrend unſers Aufenthalts in Stromberg haͤtte ich meinen Bruder ſprechen koͤnnen, welcher nur eine halbe Stunde davon, zu Seyffersbach, Pfarrer iſt. Aber wenn meine Leſer wiſſen, was ich von meinem Verhaͤltniſſe gegen ihn im andern Bande dieſes Werkchens geſagt habe, ſo koͤnnen ſie die Urſache leicht errathen, warum ich weder zu

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/335>, abgerufen am 21.11.2024.