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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796.

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Wo der Weg zur unpartheyischen Justiz ganz
versperrt ist, da tritt das Recht der Selbsthülfe
und der Nothwehr ein: und das ist hier der Fall,
der dem hellsehenden Publikum ausführlich vorge-
legt werden wird. -- Ich erwarte alles und fürchte
nichts, bestehe aber ein für allemal auf mein
Recht. --

Petersberg d. 24sten Sept.
1794.
Lever, französ. Bürger u. Geißel. *)

V.
An
die Churmainzische Regierungs-Commission
in Erfurt.

Als ich, um mir durch mich selbst eine Unter-
stützung zu verschaffen, ein Adagio oder Klagen
der Klubisten zu Ehrenbreitstein nebst Variationen

*) Regierungsrath Streker nahm diese Unterschrift der Gei-
ßeln in der Mitte des Monats März noch übel auf, und gab
Levern seine Briefe an die neufränkischen Volksrepräsentan-
ten Merlin und Hausmann, nebst denen an Hn. Grafen
von Kalkreuth mit dem Verweis zurück: daß es Arrestan-
ten nicht gebühre, so zu schreiben. Als er einige Tage dar-
auf die Atteste der Geißeln nach Frankreich foderte, fragte ihn
Lever: Ob man sich fränkische Geißeln unterschreiben
dürfe? Ja, freylich, antwortete er, das sind Sie ja! --
Da stand nun der inkonsequente Hofmann und Doctor der
Rechte!

Wo der Weg zur unpartheyiſchen Juſtiz ganz
verſperrt iſt, da tritt das Recht der Selbſthuͤlfe
und der Nothwehr ein: und das iſt hier der Fall,
der dem hellſehenden Publikum ausfuͤhrlich vorge-
legt werden wird. — Ich erwarte alles und fuͤrchte
nichts, beſtehe aber ein fuͤr allemal auf mein
Recht. —

Petersberg d. 24ſten Sept.
1794.
Lever, franzoͤſ. Buͤrger u. Geißel. *)

V.
An
die Churmainziſche Regierungs-Commiſſion
in Erfurt.

Als ich, um mir durch mich ſelbſt eine Unter-
ſtuͤtzung zu verſchaffen, ein Adagio oder Klagen
der Klubiſten zu Ehrenbreitſtein nebſt Variationen

*) Regierungsrath Streker nahm dieſe Unterſchrift der Gei-
ßeln in der Mitte des Monats Maͤrz noch uͤbel auf, und gab
Levern ſeine Briefe an die neufraͤnkiſchen Volksrepraͤſentan-
ten Merlin und Hausmann, nebſt denen an Hn. Grafen
von Kalkreuth mit dem Verweis zuruͤck: daß es Arreſtan-
ten nicht gebuͤhre, ſo zu ſchreiben. Als er einige Tage dar-
auf die Atteſte der Geißeln nach Frankreich foderte, fragte ihn
Lever: Ob man ſich fraͤnkiſche Geißeln unterſchreiben
duͤrfe? Ja, freylich, antwortete er, das ſind Sie ja! —
Da ſtand nun der inkonſequente Hofmann und Doctor der
Rechte!
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[420/0432] Wo der Weg zur unpartheyiſchen Juſtiz ganz verſperrt iſt, da tritt das Recht der Selbſthuͤlfe und der Nothwehr ein: und das iſt hier der Fall, der dem hellſehenden Publikum ausfuͤhrlich vorge- legt werden wird. — Ich erwarte alles und fuͤrchte nichts, beſtehe aber ein fuͤr allemal auf mein Recht. — Petersberg d. 24ſten Sept. 1794. Lever, franzoͤſ. Buͤrger u. Geißel. *) V. An die Churmainziſche Regierungs-Commiſſion in Erfurt. Als ich, um mir durch mich ſelbſt eine Unter- ſtuͤtzung zu verſchaffen, ein Adagio oder Klagen der Klubiſten zu Ehrenbreitſtein nebſt Variationen *) Regierungsrath Streker nahm dieſe Unterſchrift der Gei- ßeln in der Mitte des Monats Maͤrz noch uͤbel auf, und gab Levern ſeine Briefe an die neufraͤnkiſchen Volksrepraͤſentan- ten Merlin und Hausmann, nebſt denen an Hn. Grafen von Kalkreuth mit dem Verweis zuruͤck: daß es Arreſtan- ten nicht gebuͤhre, ſo zu ſchreiben. Als er einige Tage dar- auf die Atteſte der Geißeln nach Frankreich foderte, fragte ihn Lever: Ob man ſich fraͤnkiſche Geißeln unterſchreiben duͤrfe? Ja, freylich, antwortete er, das ſind Sie ja! — Da ſtand nun der inkonſequente Hofmann und Doctor der Rechte!

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 420. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/432>, abgerufen am 22.11.2024.