Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796.Den Weg der Verrätherey hat man in keinem Neun und dreyßigstes Kapitel. Ich werde endlich noch gar -- geheimer Gesandter. Ich habe in der ganzen bisherigen Erzählung keine Den Weg der Verraͤtherey hat man in keinem Neun und dreyßigſtes Kapitel. Ich werde endlich noch gar — geheimer Geſandter. Ich habe in der ganzen bisherigen Erzaͤhlung keine <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0500" n="488"/> <p>Den Weg der Verraͤtherey hat man in keinem<lb/> Kriege mehr eingeſchlagen, als in dem gegenwaͤr-<lb/> tigen: ein wahres Zeichen, daß man ſich zu ſchwach<lb/> fand, der verachteten Nation ins Angeſicht zu wi-<lb/> derſtehen. Gegen uns haben die Franzoſen ſich ſel-<lb/> ten der Verraͤther oder der Spionen bedient. Doch<lb/> fand ſich bey Landau ein reformirter Kandidat,<lb/> welcher wegen ſeines artigen Benehmens die Gnade<lb/> des Herzogs von Braunſchweig auf eine vorzuͤgliche<lb/> Art genoſſen hatte. Dieſer zeichnete aus eignem<lb/> Antrieb den Plan der ganzen Stellung des Deut-<lb/> ſchen Heeres ab, und ſchickte ihn in die Feſtung.<lb/> Die Sache wurde entdeckt und der Kandidat arre-<lb/> tirt. Er hatte allerdings ſo nach dem Herkom-<lb/> men, den Tod verdient, aber der Koͤnig und der<lb/> Herzog verwandelte die Todesſtrafe in Baugefan-<lb/> genſchaft.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head>Neun und dreyßigſtes Kapitel.</head><lb/> <p><hi rendition="#g">Ich werde endlich noch gar</hi> — <hi rendition="#g">geheimer Geſandter</hi>.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#in">I</hi>ch habe in der ganzen bisherigen Erzaͤhlung keine<lb/> Rolle von Bedeutung geſpielt, und hatte nur ſel-<lb/> ten Gelegenheit, dem Leſer von meinem kleinen Ich<lb/> etwas zu ſagen, das ſeiner Aufmerkſamkeit werth<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [488/0500]
Den Weg der Verraͤtherey hat man in keinem
Kriege mehr eingeſchlagen, als in dem gegenwaͤr-
tigen: ein wahres Zeichen, daß man ſich zu ſchwach
fand, der verachteten Nation ins Angeſicht zu wi-
derſtehen. Gegen uns haben die Franzoſen ſich ſel-
ten der Verraͤther oder der Spionen bedient. Doch
fand ſich bey Landau ein reformirter Kandidat,
welcher wegen ſeines artigen Benehmens die Gnade
des Herzogs von Braunſchweig auf eine vorzuͤgliche
Art genoſſen hatte. Dieſer zeichnete aus eignem
Antrieb den Plan der ganzen Stellung des Deut-
ſchen Heeres ab, und ſchickte ihn in die Feſtung.
Die Sache wurde entdeckt und der Kandidat arre-
tirt. Er hatte allerdings ſo nach dem Herkom-
men, den Tod verdient, aber der Koͤnig und der
Herzog verwandelte die Todesſtrafe in Baugefan-
genſchaft.
Neun und dreyßigſtes Kapitel.
Ich werde endlich noch gar — geheimer Geſandter.
Ich habe in der ganzen bisherigen Erzaͤhlung keine
Rolle von Bedeutung geſpielt, und hatte nur ſel-
ten Gelegenheit, dem Leſer von meinem kleinen Ich
etwas zu ſagen, das ſeiner Aufmerkſamkeit werth
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |