tzigen Kriege von allen Armeen der Coalition weg- gelaufen sind, ihre Zuflucht nach Frankreich ge- nommen haben. Man nehme nun an, wie's denn wirklich war, daß jeder täglich 11/2 Pf. Brod und 10 Sous Geld erhielt, so kosteten die Deserteurs der Republik täglich 60,000 Pf. Brod und 5000 Thaler Preußisch. Wenn dann das Pfund Brod zu fünf Sous gerechnet wird, und geringer kann es nicht angeschlagen werden, wegen der damaligen Theurung, so kosteten die Deserteurs jeden Monat 262,500 Thaler, ohne das Holz, Stroh, Decken u. dgl. was diesen Leuten gegeben wird, und ohne die Besoldung, welche ihren Auf- sehern noch außerdem gereicht werden muß. Es ist daher gewiß, daß die französische Republik mehrere Millionen zur Erhaltung der fremden Deserteurs hat hergeben müssen, welche ihr weiter keinen Vor- theil brachten, als daß sie nicht wider sie stritten.
Im Sommer 1794 wurde dem Konvent der Vorschlag gethan, die fremden Deserteurs samt und sonders aus dem Lande zujagen, um auf ein- mal dieser Last los zu werden. Aber dieser Vor- schlag wurde verworfen, weil in diesem Fall die feindlichen Heere sehr starken Zuwachs erhalten hätten, und besonders, weil zu befürchten war, daß die Deserteurs sich in die Gebürge werfen, und dort Räuberbanden machen würden. Dafür fand
tzigen Kriege von allen Armeen der Coalition weg- gelaufen ſind, ihre Zuflucht nach Frankreich ge- nommen haben. Man nehme nun an, wie's denn wirklich war, daß jeder taͤglich 1½ Pf. Brod und 10 Sous Geld erhielt, ſo koſteten die Deſerteurs der Republik taͤglich 60,000 Pf. Brod und 5000 Thaler Preußiſch. Wenn dann das Pfund Brod zu fuͤnf Sous gerechnet wird, und geringer kann es nicht angeſchlagen werden, wegen der damaligen Theurung, ſo koſteten die Deſerteurs jeden Monat 262,500 Thaler, ohne das Holz, Stroh, Decken u. dgl. was dieſen Leuten gegeben wird, und ohne die Beſoldung, welche ihren Auf- ſehern noch außerdem gereicht werden muß. Es iſt daher gewiß, daß die franzoͤſiſche Republik mehrere Millionen zur Erhaltung der fremden Deſerteurs hat hergeben muͤſſen, welche ihr weiter keinen Vor- theil brachten, als daß ſie nicht wider ſie ſtritten.
Im Sommer 1794 wurde dem Konvent der Vorſchlag gethan, die fremden Deſerteurs ſamt und ſonders aus dem Lande zujagen, um auf ein- mal dieſer Laſt los zu werden. Aber dieſer Vor- ſchlag wurde verworfen, weil in dieſem Fall die feindlichen Heere ſehr ſtarken Zuwachs erhalten haͤtten, und beſonders, weil zu befuͤrchten war, daß die Deſerteurs ſich in die Gebuͤrge werfen, und dort Raͤuberbanden machen wuͤrden. Dafuͤr fand
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tzigen Kriege von allen Armeen der Coalition weg-
gelaufen ſind, ihre Zuflucht nach Frankreich ge-
nommen haben. Man nehme nun an, wie's denn
wirklich war, daß jeder taͤglich 1½ Pf. Brod und
10 Sous Geld erhielt, ſo koſteten die Deſerteurs
der Republik taͤglich 60,000 Pf. Brod und 5000
Thaler Preußiſch. Wenn dann das Pfund Brod
zu fuͤnf Sous gerechnet wird, und geringer
kann es nicht angeſchlagen werden, wegen der
damaligen Theurung, ſo koſteten die Deſerteurs
jeden Monat 262,500 Thaler, ohne das Holz,
Stroh, Decken u. dgl. was dieſen Leuten gegeben
wird, und ohne die Beſoldung, welche ihren Auf-
ſehern noch außerdem gereicht werden muß. Es iſt
daher gewiß, daß die franzoͤſiſche Republik mehrere
Millionen zur Erhaltung der fremden Deſerteurs
hat hergeben muͤſſen, welche ihr weiter keinen Vor-
theil brachten, als daß ſie nicht wider ſie ſtritten.
Im Sommer 1794 wurde dem Konvent der
Vorſchlag gethan, die fremden Deſerteurs ſamt
und ſonders aus dem Lande zujagen, um auf ein-
mal dieſer Laſt los zu werden. Aber dieſer Vor-
ſchlag wurde verworfen, weil in dieſem Fall die
feindlichen Heere ſehr ſtarken Zuwachs erhalten
haͤtten, und beſonders, weil zu befuͤrchten war,
daß die Deſerteurs ſich in die Gebuͤrge werfen, und
dort Raͤuberbanden machen wuͤrden. Dafuͤr fand
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/417>, abgerufen am 22.11.2024.
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